Bericht - Der Landtag von Sachsen-Anhalt
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Alle Kinder kommen mit einer unglaublichen Lust am eigenen Entdecken und Gestalten zur<br />
Welt. Nie wieder ist ein Mensch so neugierig, so entdeckungsfähig und so gestaltungslustig<br />
und begeistert da<strong>von</strong>, das Leben kennen zu lernen, wie in den ersten Jahren seines Lebens.<br />
Dieses Potential muss geweckt, erhalten und gefördert werden. Am 21. September 2004<br />
wurde darum das Bildungsprogramm „Bildung - elementar, Bildung <strong>von</strong> Anfang an“ für die<br />
Kindertagesstätten in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> <strong>von</strong> der Landesregierung beschlossen und umgesetzt.<br />
Eine Weiterentwicklung der Einrichtungen im Bereich der frühkindlichen Bildung, aufbauend<br />
auf den vorhandenen Stärken, war dringend notwendig. Ein Höchstmaß an individueller Förderung<br />
und eine größtmögliche Vielfalt der Bildungswege zu schaffen, bestimmt dabei den<br />
Weg.<br />
Die individuelle und gesellschaftliche Bedeutung frühkindlicher Bildungsprozesse zur Sicherung<br />
der Chancengleichheit ist zu groß, um ihre Förderung allein dem Engagement der Beschäftigten<br />
in Kindertageseinrichtungen bzw. einzelnen Trägern zu überantworten.<br />
Diese Bildungsoffensive wurde durch die Bildungsvereinbarung vom 5. Januar 2005 besiegelt,<br />
die <strong>von</strong> den kommunalen Spitzenverbänden, der LIGA der freien Wohlfahrtspflege, den<br />
Kirchen in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>, dem Kultusministerium und dem Ministerium für Gesundheit und<br />
Soziales gemeinsam getragen wird.<br />
Bildung <strong>von</strong> Anfang an heißt, anzuerkennen, dass schon Neugeborene mit allen Kräften dabei<br />
sind, sich ein Bild <strong>von</strong> der Welt zu machen, also zu lernen. Zu. Sinneswahrnehmungen<br />
werden fünf Prinzipien der fachlichen Grundorientierung benannt. Dies sind:<br />
- elementare Bildung<br />
- Bildung <strong>von</strong> Anfang an<br />
- Partizipation<br />
- Diversität und Integration<br />
- Kontextorientierung.<br />
Die drei Ziele der elementaren Bildung sind:<br />
- Anregung aller Kräfte, das heißt nicht nur der kognitiven, sondern auch der sozialen,<br />
emotionalen und ästhetischen.<br />
- Aneignung <strong>von</strong> Welt als ein aktiver subjektiver Prozess.<br />
- Die Entfaltung der Persönlichkeit als ein Prozess, bei dem eigene Potentiale entwickelt<br />
werden und sich Individualität herausbildet.<br />
Das Bildungsprogramm benennt die Grundkompetenzen, die Kinder für eine aktive Teilhabe<br />
und eine gelingende Identitätsentwicklung in der Gesellschaft erwerben sollen und die auch<br />
in internationalen Curricula eine zentrale Rolle spielen.<br />
7.2.1 Qualifizierung des Personals<br />
Bei den pädagogischen Fachkräften in Kindertageseinrichtungen in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> ist ein<br />
sehr großes Interesse und hohe Motivation gegenüber Fort- und Weiterbildung festzustellen.<br />
Die Fortbildungskapazitäten des Landesverwaltungsamtes/Landesjugendamtes im Rahmen<br />
des Fortbildungsprogramms können regelmäßig etwa zwei Drittel der Anmeldungen für die<br />
Angebote bestätigen.<br />
Mit der Umsetzung des gesetzlichen Bildungsauftrages und der Einführung des Bildungsprogramms<br />
seit 2004 stehen folgende Themenschwerpunkte im Zentrum der Professionsentwicklung<br />
der Fachkräfte:<br />
- Grundverständnis frühkindlicher Bildung und Erziehung<br />
- Komplexität <strong>von</strong> Bildungsprozessen<br />
- Förderung <strong>von</strong> Schlüsselkompetenzen<br />
- Beobachtung und Dokumentation <strong>von</strong> individuellen Bildungsentwicklungen <strong>von</strong> Kindern<br />
- Gestaltung <strong>von</strong> Erziehungspartnerschaft mit Eltern<br />
- Gestaltung <strong>von</strong> Übergängen in die Schule und den Hort.<br />
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