Bericht - Der Landtag von Sachsen-Anhalt
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3.9 Jugendfreiwilligendienste als Möglichkeit der Orientierung und Qualifizierung<br />
junger Menschen<br />
Das FSJ Politik kann neben den Sozial- und kirchlichen Verbänden und der Jugendpresse<br />
auch in den anderen Verbänden und Kinder- und Jugendringen abgeleistet werden.<br />
3.10 Jugend im ländlichen Raum<br />
Wenn auf den Kinder- und Jugendbericht <strong>von</strong> 2004 verwiesen wird, dann sollte dies nicht<br />
fehlerhaft geschehen. In jenem <strong>Bericht</strong> wurde der Landjugendverband nicht – wie im <strong>Bericht</strong><br />
2008 beschrieben – als alleiniger Anbieter <strong>von</strong> Kinder- und Jugendarbeit erwähnt.<br />
Positiv hervorzuheben ist, dass 2008 die Feuerwehren, die Verbände und Vereine im<br />
sportlichen Bereich und die konfessionellen Verbände die eigentlichen und oft einzigen<br />
Anbieter der Kinder- und Jugendarbeit im ländlichen Bereich sind.<br />
<strong>Der</strong> Landjugendverband leistet wichtige und sehr gute Arbeit. Die detaillierte Beschreibung<br />
jedoch steht nicht im Verhältnis zur Beschreibung anderer Verbände.<br />
Wichtig ist hier noch einmal darauf hinzuweisen, dass die o.g. und einige weitere Verbände<br />
wichtige Arbeit im ländlichen Bereich machen. In vielen Orten sind die Feuerwehren oder<br />
Sportvereine die einzigen Orte, an denen sich Kinder und Jugendlichen (pädagogisch<br />
betreut) bewegen können, abgesehen <strong>von</strong> Bushaltestellen und (wenn noch vorhanden)<br />
Kinderspielplätzen.<br />
Die Diskussion um die Auswirkungen des gesellschaftlichen Wandels auf die herkömmlichen<br />
Strukturen der Jugendarbeit führen immer wieder zu Aussagen über kurzfristigere<br />
Projektarbeit, die der langfristig angelegten Bindung an einen Verband mittel- und langfristig<br />
ersetzen wird. Einerseits ist ein Umdenken notwendig, um auf die Veränderungen<br />
einzugehen und „mit der Zeit mitgehend“ schnelllebige, kurzfristige, moderne Angebote<br />
vorzuhalten. Für Kinder und Jugendliche ist jedoch ebenso das Vorhandensein langfristiger<br />
Ansprechpartner(innen) notwendig.<br />
Wenn über Haltefaktoren gesprochen wird, wird oftmals das soziale Netzwerk genannt<br />
neben der Rückkehr zum „Bekannten“. Als wichtiger Entscheidungsfaktor für<br />
Existenzgründungen wird ebenso der „bekannte Ort“ angegeben. <strong>Der</strong> Jugendverband, der<br />
die Kinder und Jugendlichen einen Teil ihres Lebens begleitet hat, ist dabei kein<br />
unwesentlicher Bestandteil und ebenso ein weicher Standortfaktor, den es zu fördern und zu<br />
erhalten gilt.<br />
Die o.g. Verbände halten oft sowohl örtliche sowie landesweit tätige Strukturen vor. Die<br />
örtlichen Strukturen haben den direkten Kontakt zu den Kindern und Jugendlichen. Die<br />
Landesverbände sind jedoch notwendig, überregionale Angebote vorzuhalten, die sich viele<br />
kleine örtliche Träger nicht leisten können bzw. dafür nicht genügend Teilnehmer(innen)<br />
finden würden, die Landesverbände können die örtlichen Träger in ihrer pädagogischen<br />
Arbeit unterstützen (oft arbeiten die örtlichen Fachkräfte und Jugendleiter(innen)<br />
ehrenamtlich) und sie können weiterbilden und auf politische Veränderungen aufmerksam<br />
machen. Es ist nicht möglich, alles zu nennen, was sowohl die Unterstützung der örtlichen<br />
Strukturen als auch der landesweiten notwendig macht.<br />
Die Jugendpfleger(innen)-Tagung ist nicht nur informativ, sondern auch im Bereich<br />
Erfahrungsaustausch und Netzwerk-Aufbau eine erfolgreiche Initiative. Das im <strong>Bericht</strong><br />
aufgeführte Thema „<strong>Der</strong> demografische Wandel in (ostdeutschen) ländlichen Regionen –<br />
eine Herausforderung für die Jugendarbeit“ wird nur durch Unterpunkte ergänzt. Die<br />
Ergebnisse der Tagung bzw. sich daraus ableitende Strategien sind auch hier wieder<br />
notwendig, da besonders dieses Thema in allen Bereichen diskutiert wird.<br />
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