Das Untier Und Seine Verantwortung - Kritisches Netzwerk
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Auf der anderen Seite begegnet uns der Existenzialist als Stoiker ohne<br />
Pflicht, die besonders bei Cioran völlig fehlt, wo der Existenzialist seine<br />
Ataraxia inmitten von Verzweiflung und selbst herbeigeführter<br />
Verworfenheit sucht. Bei Sartre trägt er dann eine geradezu monadische<br />
Gesamtverantwortung für das Weltganze.<br />
Horstmanns Arbeit leistet den wertvollen Beitrag grundsätzlicher<br />
Verunsicherung, während Jonas uns durch die Absicht, die Lösung<br />
voranzutreiben, vielleicht nur mit neuen Illusionen versorgt.<br />
Es liegt auch keine Hoffnung darin, daß die Menschheit "zur Vernunft<br />
kommt", denn wir sind alle bei klarer Vernunft, die einfach nur dazu neigt,<br />
das geht uns allen so, auch dem Schachweltmeister, denn das<br />
Schachspiel ist eine grobe Verkürzung des Lebens, zuwenig Züge im<br />
Voraus zu berechnen. So ist ein finanzieller Gewinn "ein Spatz in der<br />
Hand", während die Atemluft aller in hundert Jahren "eine Taube auf dem<br />
Dach" ist.<br />
Doch wird die Grenze zwischen Wissen und Glauben mehr und mehr<br />
fließend, und man könnte glauben, der Atomwahnsinn sei vorbei,<br />
gleichsam mit dem <strong>Untier</strong> und der Sowjetunion ad acta gelegt.<br />
Dank an alle, die meine Arbeit mit mir diskutiert haben.<br />
VII.1 Offenbleiben wichtiger Fragen<br />
Die Einsamkeit als Grundproblem unserer Zivilisation, sowie theologische<br />
Fragen konnten leider nur wenig berücksichtigt werden.<br />
Die Widersprüche im Menschenbild, das zwischen Homo Deus und<br />
bemitleidenswerter Kreatur schwankt, können nicht aufgehoben werden.<br />
Ein Problem in meiner Arbeit ist auch, daß die Begriffe „Vernunft“ und<br />
„Verstand“ zunächst synonym gebraucht wurden, was sie nur in speziellen<br />
Fällen sind. Da aber keine Vernunft ohne Verstand existieren kann, sind<br />
m.E. keine schwerwiegenden Fehler in der Argumentation entstanden. Um<br />
den Sinn der entsprechenden Passagen nicht zu entstellen, habe ich sie<br />
so gelassen.<br />
Probleme der Ökologie, der Geologie und der Physik konnten leider, teils<br />
aus Platzgründen, teils wegen meiner geringen Kompetenz, ebenfalls nur<br />
angerissen werden.<br />
VIII. Anhang<br />
VIII.1 Zeittafel