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Forum Färberpflanzen 2001 - ADAM - Leonardo da Vinci Projects ...

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<strong>Forum</strong> <strong>Färberpflanzen</strong> Dornburg <strong>2001</strong><br />

große Ähnlichkeit zueinander aufweisen. Die Herkünfte aus Westeuropa<br />

befinden sich in einem Cluster und unterscheiden sich von den türkischen<br />

Herkünften aus Cesme und Usak hauptsächlich durch Merkmale,<br />

die <strong>da</strong>s Krautwachstum charakterisieren. Die Pflanzen wurden sehr hoch<br />

mit einem dominanten Haupttrieb und großen Blättern. Die Pflanzen aus<br />

Usak waren im Vergleich <strong>da</strong>zu kleinwüchsig mit schmalen Blättern und<br />

vielen Bestockungstrieben. Dies gilt besonders für die Herkünfte, die in<br />

Cluster III vereinigt sind und sich durch hohe Wurzelerträge und gute<br />

Farbstoffgehalten auszeichnen. Die Herkünfte aus Cesme werden hauptsächlich<br />

den Clustern I und VI zugeordnet. Die Pflanzen im Cluster I weisen<br />

relativ hohe Farbstoffgehalte auf. Die Gruppe VI besteht aus zwei Einzelpflanzen<br />

der Selektion C73, die zwar einen hohen Wurzelertrag<br />

(Mittel = 29,4 g), aber einen niedrigen Farbstoffgehalt (Mittel = 2,10 %)<br />

aufweisen. Diese Genotypen sind charakterisiert durch einen hohen<br />

Haarwurzelanteil. Dies führt zu hohen Wurzelerträgen, aber niedrigen<br />

Farbstoffgehalten. Auch die Korrelationsberechnungen (Tab. 1) zeigen,<br />

<strong>da</strong>ss zwischen Wurzelmorphologie und Farbstoffgehalt ein Zusammenhang<br />

besteht (r = -0,602**). Das heißt, Pflanzen mit bräunlichen Wurzeln<br />

und einem hohen Haarwurzelanteil (hohe Boniturnote) wiesen meist<br />

niedrige Farbstoffgehalte auf. In der Abbildung 4 sind die Ergebnisse der<br />

Wurzelbonitur für die Selektionen aus Cesme und botanischen Gärten<br />

sowie für Wildpflanzennachkommen aus Usak <strong>da</strong>rgestellt.<br />

Daraus geht hervor, <strong>da</strong>ss die Wildherkünfte aus Usak mit einem Boniturmittel<br />

von 3,3 mehr zu einem lichten Wurzeltyp mit wenig Haarwurzeln<br />

tendierten. Die Selektionen aus Cesme wiesen bedingt durch einen<br />

hohen Feinwurzelanteil im Mittel eine Boniturnote von 5 auf. Bemerkenswert<br />

ist, <strong>da</strong>ss die Herkünfte aus Usak im Mittel den höchsten Farbstoffgehalt<br />

und somit einen hohen Farbstoffertrag erbrachten, obwohl der mittlere<br />

Wurzelertrag mit 14,7 g deutlich unter dem der Nachkommen aus<br />

Cesme und Artern lag. Die vegetativ vermehrten Herkünfte aus Cesme<br />

wiesen die niedrigsten Farbstoffgehalte auf, verbunden mit einer hohen<br />

Boniturnote für die Wurzelbeschaffenheit. Eine besonders starke Haarwurzelbildung<br />

wurde bei den über Samen aus isolierter Abblüte vermehrten<br />

Pflanzen (Cesme IS) beobachtet, Farbstoffgehalte und -erträge<br />

lagen aber auf einem durchschnittlichen Niveau. Aus botanischen Gärten<br />

lagen nur drei Einzelpflanzennachkommen vor, die aufgrund geringer<br />

Wurzelmassebildung und niedriger Farbstoffgehalte den schlechtesten<br />

Farbstoffertrag erbrachten.

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