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Forum Färberpflanzen 2001 - ADAM - Leonardo da Vinci Projects ...

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<strong>Forum</strong> <strong>Färberpflanzen</strong> Dornburg <strong>2001</strong><br />

Thüringen ist die Anbauseite jetzt soweit systematisiert worden, <strong>da</strong>ß<br />

diese Pflanzen wohl einfach anzubauen wären – wenn es denn konstante<br />

Abnehmer in interessanten Größenordnungen gäbe. Bisher gibt es sie<br />

nicht.<br />

Naturtextiler - Selbstständige Kleingewerbetreibende<br />

Die Ökomode hatte sich aus vielen kleinen, aber vorgeblich feinen Nischen<br />

heraus entwickelt. Um es noch einmal zu sagen: ökologisch zu optimieren<br />

heißt immer auch den Versuch zu unternehmen, möglichst viele<br />

Elemente der nicht nachhaltigen synthetisch-chemischen Textilveredlung<br />

durch ökologisch unbedenkliche sanfte Naturstoffchemie zu ersetzen<br />

und dies immer im größtmöglichen Umfang anzustreben. Nur so merkt<br />

unsere Umwelt etwas <strong>da</strong>von.<br />

Diese Zielsetzung kollidiert aber mit dem Anspruch der einzelnen<br />

Firma auf größtmöglichsten wirtschaftlichen Erfolg bei möglichst geringem<br />

Aufwand, also mit der Logik der Ökonomie.<br />

Textile Produkte sind Ergebnisse einer sehr lange textilen Kette.<br />

Gleichzeitig wird seit vielen Jahren die Textilindustrie in Deutschland<br />

abgebaut, die Maschinen werden second hand nach Osteuropa, in den<br />

Mittelmeerraum und den Nahen und Fernen Osten verkauft.<br />

Wer in diesem sozio-ökonomischem Umfeld als kleine Firma mit großem<br />

Ziel nicht mit Anderen kooperieren kann oder will, muß auf jeden<br />

Fall <strong>da</strong>s ökologische Ziel verfehlen.<br />

Ein Beispiel: pflanzengefärbte Pullover aus feinen maschinengesponnenen<br />

Garnen, maschinengestrickt, könnte man ohne Weiteres seit etwa<br />

15 Jahren produzieren. Das know how haben wir von KÖK schon lange.<br />

Die Lichtechtheiten der Färbungen auf Wolle oder Mohair liegen bei<br />

5-7 (Xenonlampentest). Wie solche Pullover aussehen können wenn man,<br />

wie es bei den besten bekannten antiken Textilien üblich war, all sein<br />

Können ohne Rücksicht auf Kosten in die Qualität der handgesponnenen<br />

Garne und die Sättigung und Tonreinheit der Farben investiert, zeigen<br />

wir hier. Solche Stücke entstanden ohne fertige Vorlagen und mußten von<br />

den Strickerinnen, Stück für Stück, immer wieder neu erfunden werden.<br />

Dieses Konzept haben wir nach einem bekannten türkischen Roman<br />

„fikrimin ince gülü“ genannt. Das ist, wohlgemerkt, reines Kunsthandwerk,<br />

<strong>da</strong>s den Strickereien und uns Vergnügen bereitet, keine langweilige<br />

serielle Arbeit.

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