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Forum Färberpflanzen 2001 - ADAM - Leonardo da Vinci Projects ...

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Naturfärberei in der Türkei - Potential und Perspektiven<br />

Nachbehandelns durchweg von unqualifizierten Hilfskräften durchgeführt,<br />

denen man noch nicht einmal im Minimalumfang Geräte an die<br />

Hand gibt, mit deren Hilfe sie die Parameter kontrollieren können. In keiner<br />

einzigen uns bekannten Färberei wird ein pH-Meter (schon gar keine<br />

Redoxelektrode) bei der riskanten Indigofärberei benutzt! Dabei ist ein<br />

solches Gerät billiger als der Wert einer einzigen 50 kg-Wollcharge, die<br />

man bei zu hohem pH-Wert und zu tiefem Redoxpotential „verbrennt“.<br />

Im Grunde haben wir auf diesem Markt strukturell <strong>da</strong>s gleiche Problem<br />

wie auf dem Weinmarkt vor 20 Jahren. Dehalb haben wir 1 schon<br />

Anfang der neunziger Jahre als erste eine <strong>da</strong>mals neue Methode zur Analyse<br />

von Naturfärbungen vorgestellt, die sich prinzipiell (<strong>da</strong> sie qualitativ<br />

und quantitativ arbeitet) zur Grundlage einer wissenschaftlich begründeten<br />

Qualitätskontrolle von Naturfärbungen hätte eignen können. Es ist<br />

aber leider nicht gelungen Ansprechpartner zur Entwicklung solch einer<br />

Methode als Stan<strong>da</strong>rd zu finden.<br />

Den deutschen Entwicklungshilfeorganisationen, deren jeweilige Projektleiter<br />

immer mehr an schnellen Medienerfolgen interessiert sind (sein<br />

müssen), ist die Schlüsselstellung der Qualitätssicherung bei der Markteinführung<br />

von Naturfarben nicht aufgegangen. Schade, denn es betrifft<br />

ja bei Weitem nicht nur die Türkei, sondern eine Reihe wichtiger Länder<br />

der sogenannten Dritten Welt.<br />

Färbepflanzen als Rohstoffe<br />

Offizielle Statistiken zum Verbrauch von Färbepflanzen gibt es nicht. Das<br />

hängt <strong>da</strong>mit zusammen wie sie gewonnen werden.<br />

Die besten Färbepflanzen sind Ruderalpflanzen – man findet sie am<br />

Straßenrand, neben Feldern, auf Ödland.<br />

Riesige natürliche Massenvorkommen existieren an verschiedenen<br />

Plätzen Anatoliens.<br />

1 Fischer, C.-H., Bischof, M., Rabe, J.G.(1990): Identification of natural and early synthetic<br />

textile dyes with HPLC and UV-Vis-Spectroscopy by Diode Array detection.-J.<br />

Liq. Chrom. 13: 119 ff.<br />

Rabe, J.G., Bischof, M., Fischer, C.-H.(1990): Natürliche und synthetische Farbstoffe<br />

in Teppichen und Flachgeweben. - Wege zu ihrer Identifizierung. - Restauro, 96,<br />

189-195.<br />

Gülzow, 30. November 1995 65

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