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Forum Färberpflanzen 2001 - ADAM - Leonardo da Vinci Projects ...

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Naturfärberei in der Türkei - Potential und Perspektiven<br />

Seite angeht. Den Rest müssen jetzt alle die (zusammmen) tun, welche<br />

eine nachhaltige und ökologisch verantwortbare Textilveredlung wollen.<br />

Ausblick<br />

Nachdem nun die technischen Probleme einer Wiedereinführung der Naturfärberei<br />

gelöst sind, geht es um die Markteinführung. Wesentlich hierfür<br />

scheint die Wiedererlangung des Vertrauens der Anwender, der Veredler<br />

und der Konfektionäre, zu sein. Naturfarben haben immer noch <strong>da</strong>s<br />

janusköpfige Image der Verheißungen einer ökologisch problemarmen,<br />

aber von der Gebrauchsfähigkeit her unzureichenden Alternative. Die in<br />

der Szene intensiv diskutierten Fiaskos spielen <strong>da</strong>für immer noch eine<br />

wichtige Rolle.<br />

Also muß man, wieder einmal, durch reproduzierbare Probefärbungen,<br />

die von unabhängiger Seite nach Stan<strong>da</strong>rdmethoden gemessen, aber<br />

auch veröffentlicht (!) werden, versuchen, dieses notwendige Vertrauen<br />

wiederzuerlangen. Vor vollmundigen Ankündigungen à la „industriegerecht“,<br />

„ausgereift“ bis zur Farbkarte usw. muß man sich hüten. Die<br />

Adressaten wissen es bereits besser.<br />

Da die in Deutschland verbliebene Textilindustrie insgesamt dramatisch<br />

geschrumpft ist, sind die meisten Veredler heute kleine Firmen, die<br />

nach fremdbestimmten Vorlagen im Lohn färben. Denen zuzumuten,<br />

diese neue Technologie mit eigener Kraft (was hauptsächlich finanziell<br />

gemeint ist) bis zur Großserienreife zu entwickeln, wird nicht gehen. Es<br />

müssen vielmehr Verbindungen zwischen solchen Veredlern und deren<br />

Kunden, den Konfektionären, auf den Weg gebracht werden – und <strong>da</strong><br />

jeder, der <strong>da</strong>s Geld <strong>da</strong>für hat, sich beliebige Werbung kaufen kann und<br />

der Verbraucher dieser längst nicht mehr glaubt, sollte von unabhängiger<br />

Seite die ökologische und technische Integrität dieser alternativen Veredlung<br />

glaubhaft gemacht werden. Zumindest gilt dies für den Anfang.<br />

Daß man mit dem oben erwähnten Krappextrakt, der energischer<br />

färbt als jedes uns bekannte Textilfärbemittel (man kann sogar kalt färben<br />

und hat schon nach 30' ein noch nicht gesättigtes, aber schon vorzeigefähiges<br />

Resultat), schon in einem Gläschen haltbare Textilfarben hervorbringen<br />

kann, werden wir Anfang September im Rahmen einer schulischen<br />

Projektwoche beweisen. Nach dem Motto: was die deutsche<br />

Textilindustrie bisher nicht geschafft hat – Schulkinder können es !<br />

Gülzow, 30. November 1995 75

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