Forum Färberpflanzen 2001 - ADAM - Leonardo da Vinci Projects ...
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<strong>Forum</strong> <strong>Färberpflanzen</strong> Dornburg <strong>2001</strong><br />
Die Blütenerträge der Färberhundskamilleherkünfte sind nur für <strong>da</strong>s<br />
Jahr 2000 in Tabelle 1 aufgeführt. Mit Ausnahme der Herkunft A 18 unterscheiden<br />
sie sich nicht signifikant voneinander. Damit wird der bereits<br />
mehrfach festgestellte Befund bestätigt, <strong>da</strong>ss zwischen den einzelnen<br />
Herkünften (und auch innerhalb derselben) nur eine geringe Variabilität<br />
in Bezug auf <strong>da</strong>s Ertragsvermögen besteht und eine alleinige Selektion<br />
auf Blütenertrag bei Färberhundskamille nicht sinnvoll ist.<br />
Neben der Fortsetzung der Herkunftsprüfung und der Beschaffung<br />
neuer Herkünfte gilt es, durch Einzelpflanzenauslese aus der Herkunft A<br />
26 homozygote Stämme zu entwickeln. Das sollte keine allzu komplizierte<br />
Aufgabe sein, weil bei Färberhundskamille die Selbstbefruchtung<br />
vorherrschend ist. Die Herkunft A 26 ist frühblühend, so <strong>da</strong>ss mit relativ<br />
hoher Sicherheit eine zweite Blütenpflücke möglich ist. Gleichzeitig weist<br />
sie einen lockeren Blütensitz sowie eine gute Standfestigkeit auf und<br />
besitzt somit die technologische Eignung für eine maschinelle Blütenernte.<br />
Mangelhafte Standfestigkeit und zu fester Blütensitz waren im<br />
übrigen die Ursachen für <strong>da</strong>s Ausscheiden der nicht in der Tabelle 1 aufgeführten<br />
Herkünfte aus dem Prüfungsprozess.<br />
3.2 Färberwau<br />
Im Gegensatz zur Färberhundskamille ist Färberwau ein ausgesprochener<br />
Fremdbefruchter mit beträchtlichen Inzuchtdepressionen bereits in<br />
der 1. Inzuchtgeneration. Infolge der kurzen Projekt<strong>da</strong>uer ist es nur möglich,<br />
<strong>da</strong>s Herkunftsspektrum weiter zu verbreitern. Wegen der räumlich<br />
isolierten Vermehrung der einzelnen Herkünfte, z. B. in Botanischen Gärten<br />
dürfte es sich bei ihnen meistens um gut ausbalancierte Populationssorten<br />
handeln. Die besten von ihnen gilt es zu erhalten und nach Möglichkeit<br />
durch Entfernung negativer und morphologisch abweichender<br />
Typen zu verbessern. Der Aufbau neuer Sorten aus Synthetics kann im<br />
vorliegenden Projekt nur begonnen werden, weil die Züchtung reiner Linien<br />
mindestens 6 aufeinanderfolgende Generationen umfasst. Insgesamt<br />
ist aber die Aussicht, durch Züchtung bei Färberwau zu wesentlich besseren<br />
Formen zu gelangen als sie bisher angebaut werden, sehr groß. Das ist<br />
u. a. die Konsequenz aus den Ergebnissen der Ertragsprüfung 2000 mit 14<br />
Herkünften in Dornburg. Sie zeigen die große Variabilität zwischen den<br />
einzelnen Prüfgliedern sowohl in ertraglicher als auch insbesondere qualitätsmäßiger<br />
Hinsicht (Tab. 2).