Forum Färberpflanzen 2001 - ADAM - Leonardo da Vinci Projects ...
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<strong>Forum</strong> <strong>Färberpflanzen</strong> Dornburg <strong>2001</strong><br />
Anbauverfahren entwickelt werden. Gleichzeitig wurde begonnen, die<br />
Inhaltsstoffspektren als Grundlage für Züchtungsarbeiten zu untersuchen<br />
und Extraktionsmethoden zur Gewinnung der Inhaltsstoffe zu entwickeln.<br />
Ein von der Bundesanstalt für Züchtungsforschung (Siebeldingen)<br />
bis 1995 durchgeführtes Projekt beschäftigte sich mit dem<br />
„Screening farbstoffliefernder Pflanzen“. Analog zu den Anfangsaktivitäten<br />
bei nachwachsenden Rohstoffen, z. B. Miscanthus, zeigt sich auch bei<br />
diesen Projekten, <strong>da</strong>ss nur die Betrachtung der gesamten Kette, von der<br />
Züchtung über den Anbau, der Erstverarbeitung (Trocknung, Extraktion)<br />
bis zur Endverarbeitung (Färbung) Erfolg verspricht.<br />
Mit dem EU-Projekt „Cultivation and extraction of natural dyes for<br />
industrial use in natural textile production“ (7/94-6/97) wurde erstmals<br />
versucht, die „Produktlinie <strong>Färberpflanzen</strong>“ komplett zu betrachten. Das<br />
Projekt, bearbeitet von der Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft,<br />
der LIVOS Pflanzenchemie Wieren und der Universität Bristol, gliederte<br />
sich dementsprechend in die drei Schwerpunkte:<br />
1 Entwicklung von Anbausystemen<br />
2 Entwicklung von Methoden zur Farbstoffgewinnung<br />
3 Entwicklung von Färbeverfahren.<br />
Die Komplexität der Aufgabestellung ist in Abbildung 1 beispielhaft am<br />
1. Schwerpunkt <strong>da</strong>rgestellt.<br />
Obwohl sich <strong>da</strong>s Projekt auf die <strong>Färberpflanzen</strong> Waid, Färberknöterich,<br />
Färberwau, Kanadische Goldrute und Krapp konzentrierte, konnte<br />
die Gesamtproblematik nur ansatzweise abgearbeitet werden. Es zeigten<br />
sich jedoch deutlich die Lücken im Gesamtsystem, die es weiter zu bearbeiten<br />
galt. Von Vorteil war <strong>da</strong>bei, <strong>da</strong>ss etwas versetzt in Deutschland<br />
zwei Projekte der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. sich der<br />
Problematik Züchtung, Anbau und Nacherntebehandlung näher annahmen.<br />
Zum einen war dies <strong>da</strong>s von der Lehr- und Versuchsanstalt für Integrierten<br />
Pflanzenbau e. V. Güterfelde (Brandenburgische Landesanstalt<br />
für Landwirtschaft) initiierte Projekt „<strong>Färberpflanzen</strong> – Anbau, Ernte und<br />
Nachbehandlung“, in dem vor allem für Färberwau und Krapp versucht<br />
wurde, ein Anbauregime zu entwickeln. Das Projekt „Züchterische Bearbeitung<br />
wirtschaftlich bedeutender <strong>Färberpflanzen</strong> hinsichtlich Anbaueignung,<br />
Ertrag und Farbstoffgehalt“ der Thüringer Landesanstalt für<br />
Landwirtschaft hatte <strong>da</strong>s Ziel, aus einem ausgewählten Spektrum von<br />
<strong>Färberpflanzen</strong> durch Individual- und Massenauslese sowie Herkunfts-