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Forum Färberpflanzen 2001 - ADAM - Leonardo da Vinci Projects ...

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<strong>Forum</strong> <strong>Färberpflanzen</strong> Dornburg <strong>2001</strong><br />

Fasern auseinanderfallen 1 . Es ging ohne Weiteres. Ab und zu haben wir<br />

eigene Färbungen mit der Xenonlampentestmethode prüfen lassen. Die<br />

Ergebnise lagen im Bereich 5-7 (2 Ausreißer mit 3 kamen aber auch vor.<br />

Die Gründe kennen wir bis heute nicht).<br />

Einer der von nachstehend beschriebenen Fiaskos gebeutelten Konfektionäre<br />

in Deutschland ist Egon Heger von der Firma Holstein Flachs.<br />

Weil er nach seinen eigenen Erfahrungen nicht so recht glauben wollte,<br />

<strong>da</strong>ß man mit Naturfarben auf Leinen hinreichende Echtheiten hinbekommen<br />

kann (außer Indigo, <strong>da</strong>s ist ohnehin bekannt) hat er uns Leinenhemden<br />

gegeben, die nach den Methoden einer deutschen Firma gefärbt worden<br />

waren. Das trockene (!) Anthrazit-Hemd färbte die Finger grau; ein<br />

„chlorophyllgrünes“ Hemd zeigte dort, wo es im Schrank ans Licht kam,<br />

nach einem halben Jahr eine auffällige Ausbleichung, von mittelgrün zu<br />

einem leicht lindgrünen Zitat von „Nicht-Weiß“. Wir haben mit KÖK<br />

END-Verfahren die Hemden überfärbt. Er benutzt sie bis heute (seit 1999)<br />

und hat mir (M.B.) erlaubt, ihn hier als Beweis <strong>da</strong>für zu zitieren, <strong>da</strong>ß es<br />

doch geht 2 .<br />

Es gibt ja hier eine sogenannte Naturtextilszene. Warum „sogenannt“?<br />

Wenn nachhaltige, weil ökologisch optimierte Färbeverfahren, und<br />

solche können nur Naturfärbeverfahren sein, die eine positive Wirkung<br />

auf die Umwelt haben sollen, müssen sie nach einer mehr oder weniger<br />

langen, mehr oder weniger schwierigen Einführungsperiode im größtmöglichen<br />

Umfang angewendet werden.<br />

Der Hobbyfärber mag jubeln wenn seine 250 g Wollgarne nach einem<br />

halben Tag Arbeit, unter Verbrauch von 700 g getrockneter Pflanzen und<br />

enormen Wassermengen, wirklich bunt sind ... und sogar so echt, <strong>da</strong>ß<br />

man sie in einem Pullover verstricken kann. Für einen ökologisch denkenden<br />

Menschen ist <strong>da</strong>s noch nicht einmal ein Wimpernschlag.<br />

Größtmöglicher Umfang heißt unausweichlich industrielle Anwendung.<br />

Dazu ist es bisher nicht gekommen. Wo liegen die Gründe ?<br />

1 Mit der Waschmaschine bei 60 °C, außer bei handgewebten/handgestrickten Textilien.<br />

Es wurde ein selbst entwickeltes, voll abbaubares sanftes Waschmittel ohne<br />

Bleichmittel benutzt.<br />

2 Telefonat am 29.5.<strong>2001</strong>. - KÖK E cological N atural D yes sind optimierte Verfahren,<br />

bei denen z. B. die Faser nicht einmal heiß gebeizt werden <strong>da</strong>rf. Der Einsatz von<br />

Komplexierungsmitteln wie etwa Weinstein ist untersagt, weil dies die Abwasserproblematik<br />

der Beizenentsorgung verschärft.

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