Forum Färberpflanzen 2001 - ADAM - Leonardo da Vinci Projects ...
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Einsatzmöglichkeiten von Naturfarbstoffen in der Lederfärbung<br />
schnecke oder Stierblut zum Einsatz. Am Anfang der industriellen Lederproduktion<br />
wurden <strong>da</strong>hingegen vor allem sogenannte Farbhölzer (Rot-,<br />
Gelb-, Blau- und Fisetholz) eingesetzt, die vorwiegend als Pflanze oder<br />
Extrakt aus Sü<strong>da</strong>merika stammten.<br />
Als in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts die synthetischen Farbstoffe<br />
entwickelt wurden, gerieten die Naturfarbstoffe in Vergessenheit.<br />
Synthetische Farbstoffe sind Produkte der Petrol- oder Kohlechemie. Da<br />
Anilin in den frühen Jahren der chemischen Farbstoffherstellung <strong>da</strong>s<br />
alleinige Ausgangsprodukt <strong>da</strong>rstellte, gab es den Farbstoffen ihren<br />
Namen. In der heutigen Zeit umfasst dieser Name alle synthetischen<br />
Farbstoffe, die mit Hilfe von Wasser als Lösungsmittel auf die Lederfaser<br />
aufziehen und sich mit dieser chemisch binden. Der Charakter der Lederoberfläche<br />
wird <strong>da</strong>durch nicht verändert und bleibt natürlich.<br />
Aus dem gestiegenen ökologischen Bewusstsein heraus begann man<br />
sich vor einigen Jahren wieder den pflanzlichen Farbstoffen zu widmen.<br />
Im Gegensatz zu früher verwendeten Pflanzen, die meist durch Raubbau<br />
tropischer Wälder gewonnen wurden, werden heute einheimische, zur<br />
Färbung geeignete Pflanzen gezielt gezüchtet und angebaut. Zahlreiche<br />
Versuche haben ergeben, <strong>da</strong>ss sich aus diesen Pflanzen gewonnen Farbstoffextrakte<br />
sehr gut zum Färben von Leder auf einer chromfrei hergestellten<br />
Ware eignen.<br />
Mit einer wasserlöslichen, mineralischen Deckfarbenzurichtung ist es<br />
möglich, die geforderten Echtheiten, wie z. B. die Lichtechtheit in<br />
gewünschtem Maß zu erreichen. Als mineralische Deckfarben stehen<br />
zum Beispiel Ruß oder verschieden Erdpigmente zur Verfügung.<br />
Möglichkeiten der Lederfärbung<br />
Die Lederfärbung unterscheidet man hauptsächlich in die Nasszurichtung<br />
und in die Trockenzurichtung.<br />
Nasszurichtung<br />
Färben in der Mulde<br />
Es ist die älteste Methode der Lederfärbung. Durch eine stehende Flotte<br />
kommt es nur zu einer geringen Farbstoffausnutzung und der ebenfalls<br />
hohe Arbeitsaufwand steht in keinem Verhältnis zur sehr geringen Wirt-<br />
Gülzow, 30. November 1995 163