Gutachten - Sachsen-Anhalt
Gutachten - Sachsen-Anhalt
Gutachten - Sachsen-Anhalt
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Jahr 2010 verwendet. Für die Gewerbesteuer wird ein Zeitraum von drei Jahren, für<br />
das FAG 2012 also das Aufkommen der Jahre 2008 bis 2010 herangezogen.<br />
Dies geschieht in der Form, dass für jede Gemeinde und bei der Gewerbesteuer für<br />
jedes der drei Jahre, das Ist-Aufkommen durch die tatsächlichen Hebesätze dividiert<br />
und dann wieder mit den fiktiven Hebesätzen multipliziert wird. Bei der Gewerbesteuer<br />
wird dabei vor dieser Normierung die Gewerbesteuerumlage abgezogen. Damit<br />
soll eigentlich erreicht werden, dass das kommunale Hebesatzrecht nicht durch<br />
eine gegenläufige Entwicklung der Schlüsselzuweisungen ausgehebelt wird.<br />
Im Gegensatz zu anderen Bundesländern wird dies in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> allerdings nur<br />
teilweise erreicht, weil eben bereits vor der Normierung die Gewerbesteuerumlage<br />
abgezogen wird und nicht erst nach der Normierung. Damit wird das Hebesatzrecht<br />
wieder zum Teil ausgehebelt.<br />
In dieser Modellrechnung ist zur Vereinfachung nur ein Jahr einbezogen worden.<br />
Vom hebesatzbedingten Mehraufkommen von 1,25 Mio. Euro verbleibt der Gemeinde<br />
A nur 1,15 Mio. Euro, während die Gemeinde B anstatt der hebesatzbedingten<br />
Mindereinnahmen von 1,25 Mio. Euro nur Mindereinnahmen von 1,03 Mio. Euro hat.<br />
Die Normierung sollte deshalb besser so erfolgen, dass die hebesatzbedingten<br />
Mehr- oder Minderaufkommen vollumfänglich erhalten bleiben.<br />
Tabelle 30:<br />
Gemeinde<br />
Normierungsverfahren für die Gewerbesteuer in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />
Hebesatzbedingte<br />
Mehr-<br />
/ Mindereinnahmen<br />
Bruttoaufkommen<br />
bei<br />
durchschnittlichem<br />
Hebesatz von<br />
Gewerbesteuerumlage<br />
Netto nach<br />
Abzug der<br />
Gewerbesteuerumlage<br />
Hohe fiktive Hebesätze erhöhen den Grad der Umverteilung zugunsten der Gemeinden<br />
mit niedriger Steuerkraft, während niedrige fiktive Hebesätze das Gegenteil bewirken.<br />
Mit der Festlegung der fiktiven Hebesätze auf 100% der gewichteten durchschnittlichen<br />
Hebesätze wird (im Durchschnitt) das Nettorealsteueraufkommen (von<br />
der Anrechnungsverzerrung abgesehen) vollständig in den Finanzausgleich einbezogen.<br />
praktiziertes Verfahren<br />
Nettoaufkommen<br />
auf 325<br />
Normierung<br />
Punkte<br />
korrektes Verfahren<br />
Normierung<br />
auf 325<br />
Punkte<br />
Bruttoaufkommen<br />
Hebesätze<br />
Messbeträge<br />
Anrechnungsverzerrung<br />
durch falsche<br />
Reihenfolge<br />
325<br />
A 1.000.000 450 4.500.000 3.250.000 1.250.000 350.000 4.150.000 2.997.222 3.250.000 2.900.000 97.222<br />
B 1.000.000 200 2.000.000 3.250.000 -1.250.000 350.000 1.650.000 2.681.250 3.250.000 2.900.000 -218.750<br />
Die jeweilige Bedarfsmesszahl ergibt sich als Produkt aus dem Gesamtansatz und<br />
dem jeweiligen einheitlichen Grundbetrag. Der einheitliche Grundbetrag wird dabei<br />
rechnerisch so festgelegt, dass die zur Verfügung stehende Schlüsselmasse genau<br />
ausgeschöpft wird.<br />
137