Gutachten - Sachsen-Anhalt
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Diese systematischen Mängel sollen am Beispiel von drei verbandsgemeindeangehörigen<br />
Gemeinden des Landkreises Mansfeld-Südharz erläutert werden.<br />
Tabelle 44:<br />
Systematische Mängel im Verteilungsverfahren der Investionspauschale in 2011 und in 2012 und ein Alternativverfahren<br />
Steuerkraft<br />
/Bedarfmesszahl<br />
in %<br />
Steuerkraft<br />
pro<br />
Einwohner<br />
allgemeine<br />
Zuw. pro<br />
Einwohner<br />
Finanzkraft<br />
pro<br />
Einwohner<br />
Finanzkraft pro<br />
Einwohner nach<br />
normiert 85%<br />
Umlagen<br />
I-Pauschale<br />
pro Einwohner<br />
im System<br />
2011<br />
I-Pauschale pro<br />
Einwohner im<br />
System 2012 (aber<br />
ohne Fläche)<br />
I-Pauschale pro<br />
Einwohner im<br />
Alternativsystem<br />
Finanzkraft nach<br />
Umlagen +<br />
I-Pauschale im<br />
System 2011 pro<br />
Einwohner<br />
Finanzkraft nach<br />
Umlagen +<br />
I-Pauschale im<br />
System 2012 pro<br />
Einwohner<br />
Finanzkraft nach<br />
Umlagen +<br />
40% der<br />
I-Pauschale im<br />
Alternativsystem<br />
pro Einwohner<br />
Berga 103,2% 673 0 673 101 0 0 20 101 101 109<br />
Bornstedt 26,5% 178 347 525 79 60 40 36 139 118 93<br />
Edersleben 86,2% 562 63 625 94 11 40 35 105 133 108<br />
Mit Berga und Edersleben sind die beiden steuerstärksten und mit Bornstedt die<br />
steuerschwächste Gemeinde in diese Übersicht aufgenommen worden, wobei Berga<br />
im Jahr 2012 sogar abundant ist.<br />
Um keine zusätzlichen Verzerrungen durch die extrem hohen Umlagesätze im Landkreis<br />
zu erhalten, sollen mit zusammen 85% für die Kreis- und die Verbandsgemeindeumlage<br />
landesdurchschnittliche Verhältnisse unterstellt werden.<br />
Dargestellt werden jeweils die Ergebnisse, die sich ergeben würden, wenn die Investitionspauschale<br />
in 2012 nach dem System der Jahre 2010 und 2011 verteilt würde<br />
und die, die sich bei einer ausschließlichen Verteilung nach Einwohnern unter Ausschluss<br />
der abundanten Gemeinden ergeben würden.<br />
Das Hauptproblem des Verteilungssystems 2010/11 liegt darin, dass es zwar bei der<br />
Summe aus der Finanzkraft und der Investitionspauschale noch nicht zu Übernivellierungen<br />
kommen kann, sehr wohl aber nach der Kreis- und erst recht nach der<br />
Verbandsgemeindeumlage.<br />
Die steuerschwache Gemeinde Bornstedt hat nach den Umlagen und einschließlich<br />
ihrer Investitionspauschale mit 139 Euro pro Einwohner die höchste Finanzkraft und<br />
die abundante Gemeinde Berga die niedrigste. Die Reihenfolge wird also komplett<br />
auf den Kopf gestellt, was verfassungsrechtlich mehr als bedenklich ist.<br />
Auch im System des Jahres 2012 kommt es zu Übernivellierungen. Betroffen davon<br />
sind allerdings nur noch die abundanten Gemeinden und das zum Teil auch schon<br />
vor Abführung der Umlagen. Wenn nämlich eine Gemeinde die Abundanzschwelle<br />
nur um einen Euro überschreitet, verliert sie 40 Euro pro Einwohner.<br />
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