Gutachten - Sachsen-Anhalt
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2008: 1.216 Euro 2009: 1.279 Euro (+ 5,19%)<br />
2010: 1.298 Euro (+ 1,51%) 2011: 1.291 Euro (- 0,55%)<br />
Bei der Interpretation des hohen Zuwachses im Jahr 2009 muss berücksichtigt werden,<br />
dass die Zuwächse im gleichen Jahr in den alten Vergleichsländern bei 6,2%<br />
und in den neuen sogar bei 8,1% lagen.<br />
Der Zuwachs in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> im Jahr 2010 lag auf dem Niveau der Preissteigerungsrate,<br />
also real bei einem Wert von Null und im Jahr 2011 mit nominal -0,55%<br />
sogar deutlich niedriger. Selbst wenn die zusätzlichen Mittel aus dem SGB II im Jahr<br />
2011 nur teilweise umgesetzt sein sollten, ergibt sich eine Zuwachsrate, die deutlich<br />
unter der Preissteigerungsrate liegt.<br />
Die Bestätigung für die Richtigkeit und Notwendigkeit dieser Bereinigungen ist insbesondere<br />
bei einem Vergleich der Entwicklung der Personalausgaben in den einzelnen<br />
Ländern gut nachvollziehbar. Die Steigerungsraten der Personalausgaben im<br />
Jahr 2011 gegenüber dem Jahr 2011 betrugen in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> nämlich lediglich<br />
0,19%, in NI/RP/SH dagegen 3,08% und auch in MV/SN/TH immerhin noch 1,92%.<br />
Damit weisen die Kommunen in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> auch im Jahr 2011 (wie schon im<br />
Vorjahr) bei den Personalausgaben mit großem Abstand die geringste Steigerungsrate<br />
aller 13 Flächenländer auf. Platz 2 erreichten mit einem Zuwachs von 1,42% die<br />
Kommunen in Mecklenburg-Vorpommern und an Platz 3 lagen die Kommunen in<br />
Rheinland-Pfalz mit einer Steigerungsrate von 1,88%.<br />
Da allerdings die Einwohnerzahl in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> (jeweils am 30.6. gemessen) von<br />
2010 auf 2011 um 0,93% zurückging, in den Vergleichsländern NI/RP/SH jedoch nur<br />
um 0,07% und in MV/SN/TH um 0,47%, relativiert sich der Abstand bei einer Betrachtung<br />
der Entwicklung der Personalausgaben pro Einwohner etwas, bleibt aber<br />
immer noch bemerkenswert hoch.<br />
Die Zuwächse der Personalausgaben pro Einwohner lagen im Jahr 2011 in <strong>Sachsen</strong>-<br />
<strong>Anhalt</strong> bei 1,13%, in NI/RP/SH bei 3,15% und in MV/SN/TH bei 2,40%. Hätte sich der<br />
Zuwachs der Personalausgaben pro Einwohner in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> so entwickelt wie<br />
in den westlichen Vergleichsländern, lägen die Personalausgaben der Kommunen in<br />
<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> im Jahr 2011 um 25,5 Mio. Euro höher. Auch beim Vergleich mit den<br />
östlichen Vergleichsländern hat sich immerhin noch eine Einsparung um 16,8 Mio.<br />
Euro ergeben.<br />
Die (relativen) Einsparungen zu den Vergleichsländern beschränkten sich aber nicht<br />
nur auf die Personalausgaben, sondern waren auch im Bereich des sächlichen Verwaltungs-<br />
und Betriebsaufwandes und der Zinsausgaben (als direkter Folge des Entschuldungsprogramms<br />
STARK II) feststellbar. Insgesamt ergaben sich in diesen drei<br />
Bereichen relative Einsparungen gegenüber den westlichen Vergleichsländern von<br />
37,4 Mio. Euro und gegenüber den östlichen Vergleichsländern sogar von 38,6 Mio.<br />
Euro.<br />
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