Gutachten - Sachsen-Anhalt
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Die vorläufige bundesweite Kassenstatistik des Jahres 2011 stand erst seit dem 3.<br />
April 2012 zur Verfügung. Die Daten sind deshalb nur nachrichtlich ausgewiesen und<br />
es ist auf eine Abschätzung der Zuschussbedarfe im Einzelplan 4 verzichtet worden.<br />
In der Tabelle 5 sind die Zuschussbedarfe IV in Euro pro Einwohner berechnet. Um<br />
Aufgabenbereich für Aufgabenbereich direkt vergleichen zu können, sind in der Tabelle<br />
6 die jeweiligen Differenzen zwischen den Zuschussbedarfen der Kommunen in<br />
<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> und denen der Vergleichsländer dargestellt.<br />
Im Vergleich zum gewichteten Durchschnitt der Zuschussbedarfe von Niedersachsen,<br />
Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein liegen die Summen der korrigierten Zuschussbedarfe<br />
in 2008 um 114 Euro pro Einwohner, in 2009 um 105 Euro pro Einwohner<br />
und 2010 um 70 Euro pro Einwohner höher.<br />
Dieser positive Trend hat sich rein rechnerisch im Jahr 2011 wieder umgekehrt. Mit<br />
einer Differenz von 109 Euro pro Einwohner hat sich der Abstand deutlich vergrößert<br />
und fast wieder den Wert des Jahres 2008 angenommen. Es lässt sich allerdings<br />
zeigen, dass der Anstieg des Abstandes von 2010 auf 2011 nicht auf einem Nachlassen<br />
der Konsolidierungsanstrengungen beruht, sondern sich durch drei Sonderfaktoren<br />
erklären lässt.<br />
Den Ergebnissen der Rechnungsstatistiken 2008 und 2009 ist zu entnehmen, dass<br />
<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> nur im Schulbereich und in der Gliederung 8 niedrigere Zuschussbedarfe<br />
als die westlichen Vergleichsländer aufweist.<br />
Die höheren Einnahmen in der Gliederung 8 entstehen zum Teil auch dadurch, dass<br />
die Kommunen der neuen Länder in Folge der früheren Staatswirtschaft über ein relativ<br />
großes Grundvermögen verfügen und deshalb höhere Erträge erzielen können<br />
als die vergleichbaren Kommunen der alten Länder. Da zudem die Trennschärfe<br />
zwischen den Einzelplänen 7 und 8 nicht besonders hoch ist, weil sich bei identischen<br />
Aufgaben die Zuordnung häufig nur nach der gewählten Rechtsform richtet,<br />
sollten die Einzelpläne 7 und 8 gemeinsam betrachtet werden. Bei einer Zusammenfassung<br />
der beiden Einzelpläne liegen die Zuschussbedarfe in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> deutlich<br />
über denen der westlichen Vergleichsländer.<br />
In der Summe ergeben sich beim Vergleich mit den östlichen Vergleichsländern<br />
Mecklenburg-Vorpommern, <strong>Sachsen</strong> und Thüringen sogar noch höhere Überschreitungen,<br />
nämlich um 163 Euro pro Einwohner im Jahr 2008, 135 Euro im Jahr 2009,<br />
106 Euro pro Einwohner im Jahr 2010 und wiederum 162 Euro im Jahr 2011. Auch<br />
hier hat sich im vergangenen Jahr der positive Trend rein rechnerisch umgekehrt und<br />
der Abstand liegt fast wieder auf dem Niveau des Jahres 2008.<br />
Der geringere Zuschussbedarf der Gemeinden in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> pro Einwohner im<br />
Bereich der Schulen gegenüber den alten Vergleichsländern beruht nicht etwa auf<br />
besonderer Sparsamkeit oder Effizienz, sondern auf dem starken Rückgang der<br />
Schülerzahlen. Während in den alten Vergleichsländern die Schülerquote an allge-<br />
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