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Examenskurs Grundrechte - servat.unibe.ch

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5. Kapitel: Fragen zur Wiederholung<br />

Frage 35: Sphärentheorie 77<br />

Was versteht man grundre<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong> unter der Sphärentheorie?<br />

1. Beim allgemeinen Persönli<strong>ch</strong>keitsre<strong>ch</strong>t (Art. 2 I GG) die Unters<strong>ch</strong>eidung<br />

zwis<strong>ch</strong>en Intimsphäre, Privatsphäre und Sozialsphäre.<br />

2. Beim Asylgrundre<strong>ch</strong>t (Art. 16a GG) die Unters<strong>ch</strong>eidung na<strong>ch</strong> staatli<strong>ch</strong>en<br />

Einflußberei<strong>ch</strong>en.<br />

3. Beim Re<strong>ch</strong>t auf Heimat (Art. 11 GG) der gewählte Lebensberei<strong>ch</strong>.<br />

1. Ri<strong>ch</strong>tig, diese Unters<strong>ch</strong>eidung wird im Rahmen der Abwägung als erster<br />

Anhaltspunkt für das Gewi<strong>ch</strong>t der Beeinträ<strong>ch</strong>tigung genutzt.<br />

2. Fals<strong>ch</strong>, sol<strong>ch</strong>e politis<strong>ch</strong>en Sphären sind grundre<strong>ch</strong>tsdogmatis<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t<br />

relevant.<br />

3. Fals<strong>ch</strong>, zwar enthält die Freizügigkeit na<strong>ch</strong> einem Teil der neueren Literatur<br />

implizit ein Re<strong>ch</strong>t auf Heimat, aber dort wird ni<strong>ch</strong>t na<strong>ch</strong> Sphären<br />

unters<strong>ch</strong>ieden.<br />

Frage 36: Informationelle Selbstbestimmung 78<br />

Wel<strong>ch</strong>em Grundre<strong>ch</strong>t kann die informationelle Selbstbestimmung am ehesten<br />

zugere<strong>ch</strong>net werden?<br />

1. Dem Brief-, Post- und Fernmeldegeheimnis (Art. 10 GG), weil es um die<br />

Vertrauli<strong>ch</strong>keit von Daten geht.<br />

2. Der Meinungsfreiheit (Art. 5 I GG), weil es um die (negative) Freiheit<br />

geht, Informationen ni<strong>ch</strong>t zu äußern.<br />

3. Dem allgemeinen Persönli<strong>ch</strong>keitsre<strong>ch</strong>t (Art. 2 I i.V.m. 1 I GG), weil es um<br />

personenbezogene Daten geht.<br />

1. Fals<strong>ch</strong>, umgekehrt bilden die in Art. 10 GG ausdrückli<strong>ch</strong> ges<strong>ch</strong>ützten<br />

Kommunikationsgeheimnisse einen Sonderfall des weiter gefaßten informationellen<br />

Selbstbestimmungsre<strong>ch</strong>ts, das Daten unabhängig von<br />

ihrer Verbreitungsweise s<strong>ch</strong>ützt.<br />

2. Fals<strong>ch</strong>, die negative Meinungsfreiheit würde allenfalls einen kleinen<br />

Teilberei<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>ützen: die Freiheit vor staatli<strong>ch</strong> erzwungener Veröffentli<strong>ch</strong>ung<br />

als eigener Meinung.<br />

3. Ri<strong>ch</strong>tig, die informationelle Selbstbestimmung ergibt si<strong>ch</strong> ebenfalls<br />

aus Art. 2 I i.V.m. 1 I GG und s<strong>ch</strong>ützt (insoweit über das allgemeine<br />

Persönli<strong>ch</strong>keitsre<strong>ch</strong>t hinausgehend) außer den hö<strong>ch</strong>stpersönli<strong>ch</strong>en<br />

au<strong>ch</strong> alle sonstigen personenbezogenen Daten.

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