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Examenskurs Grundrechte - servat.unibe.ch

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II. Verfassungsbes<strong>ch</strong>werde 45<br />

ständige Grundre<strong>ch</strong>tsprüfung (S<strong>ch</strong>utzberei<strong>ch</strong>, Eingriff, verfassungsre<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>e<br />

Re<strong>ch</strong>tfertigung) in den verwaltungsprozessualen Rahmen eingefügt werden (vgl.<br />

Fall 7: Normannenkir<strong>ch</strong>e 197 ).<br />

IV.<br />

Konkrete Normenkontrolle<br />

Die konkrete Normenkontrolle heißt ʺkonkretʺ, weil sie anläßli<strong>ch</strong> eines vor Geri<strong>ch</strong>t<br />

zur Ents<strong>ch</strong>eidung anstehenden Einzelfalles dur<strong>ch</strong>geführt wird. Für ihre<br />

Prüfung gilt:<br />

Konkrete Normenkontrolle<br />

(Art. 100 I GG, §§ 13 Nr. 11, 23 I, 80 ff. BVerfGG)<br />

I. Zulässigkeit<br />

1. Vorlagebere<strong>ch</strong>tigung (”Geri<strong>ch</strong>t”, Art. 100 I GG)<br />

2. Prüfungsgegenstand (”Gesetz”, Art. 100 I GG)<br />

3. Vorlagebefugnis (bzw. Vorlagepfli<strong>ch</strong>t: ”so ist das Verfahren auszusetzen<br />

und ... die Ents<strong>ch</strong>eidung des Bundesverfassungsgeri<strong>ch</strong>tes einzuholen”,<br />

Art. 100 I GG)<br />

a) Ri<strong>ch</strong>terli<strong>ch</strong>e Überzeugung (”Hält ... für verfassungswidrig”, Art.<br />

100 I GG)<br />

b) Ents<strong>ch</strong>eidungserhebli<strong>ch</strong>keit (”auf dessen Gültigkeit es bei der<br />

Ents<strong>ch</strong>eidung ankommt”, Art. 100 I GG)<br />

4. Form (s<strong>ch</strong>riftli<strong>ch</strong>e Begründung, §§ 23 I, 80 II BVerfGG)<br />

[ 5. Prüfungsmaßstab (”Verletzung dieses Grundgesetzes”, Art. 100 I GG)]<br />

II. Begründetheit<br />

Unvereinbarkeit des Gesetzes mit dem Grundgesetz; ggf. Ni<strong>ch</strong>tigerklärung<br />

mit Gesetzeskraft gem. §§ 82 I, 78, 31 II 1 BVerfGG<br />

1. Formelle Verfassungsmäßigkeit<br />

a) Kompetenz (Zuständigkeit)<br />

b) Verfahren<br />

c) Form<br />

2. Materielle Verfassungsmäßigkeit<br />

Die Prüfungss<strong>ch</strong>werpunkte der konkreten Normenkontrolle ergeben si<strong>ch</strong> aus der<br />

restriktiven Auslegung, die das Bundesverfassungsgeri<strong>ch</strong>t für die einzelnen Voraussetzungen<br />

entwickelt hat. Als vorlagepfli<strong>ch</strong>tige Gesetze kommen nur formelle<br />

(d.h. Parlamentsgesetze, ni<strong>ch</strong>t Re<strong>ch</strong>tsverordnungen) und na<strong>ch</strong>konstitutio-

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