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Examenskurs Grundrechte - servat.unibe.ch

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III. Privatsphäre und Vertrauli<strong>ch</strong>keit 85<br />

6. Mutters<strong>ch</strong>utz (Art. 6 IV GG)<br />

Artikel 6<br />

(1) ... – (3) ...<br />

(4) Jede Mutter hat Anspru<strong>ch</strong> auf den S<strong>ch</strong>utz und die Fürsorge der Gemeins<strong>ch</strong>aft.<br />

(5) ...<br />

Der S<strong>ch</strong>utzberei<strong>ch</strong> des Mutters<strong>ch</strong>utzes erfaßt primär S<strong>ch</strong>wangere, aber au<strong>ch</strong> alle<br />

Frauen, die einmal Mutter geworden sind – selbst Adoptivmütter. Die Vors<strong>ch</strong>rift<br />

ist als implizites Diskriminierungsverbot praktis<strong>ch</strong> wi<strong>ch</strong>tig: aus der S<strong>ch</strong>wangers<strong>ch</strong>aft<br />

dürfen keine unvermeidbaren Na<strong>ch</strong>teile erwa<strong>ch</strong>sen; sie re<strong>ch</strong>tfertigen aber<br />

Vorteile (einfa<strong>ch</strong>gesetzli<strong>ch</strong>er Mutters<strong>ch</strong>utz, Mutters<strong>ch</strong>aftsurlaub, Mutters<strong>ch</strong>aftsgeld).<br />

Mangels Gesetzesvorbehalts gelten die immanenten S<strong>ch</strong>ranken 32 .<br />

7. S<strong>ch</strong>ulfreiheit (Art. 7 GG)<br />

Artikel 7<br />

(1) Das gesamte S<strong>ch</strong>ulwesen steht unter der Aufsi<strong>ch</strong>t des Staates.<br />

(2) Die Erziehungsbere<strong>ch</strong>tigten haben das Re<strong>ch</strong>t, über die Teilnahme des<br />

Kindes am Religionsunterri<strong>ch</strong>t zu bestimmen.<br />

(3) 1 Der Religionsunterri<strong>ch</strong>t ist in den öffentli<strong>ch</strong>en S<strong>ch</strong>ulen mit Ausnahme der<br />

bekenntnisfreien S<strong>ch</strong>ulen ordentli<strong>ch</strong>es Lehrfa<strong>ch</strong>. 2 Unbes<strong>ch</strong>adet des staatli<strong>ch</strong>en<br />

Aufsi<strong>ch</strong>tsre<strong>ch</strong>tes wird der Religionsunterri<strong>ch</strong>t in Übereinstimmung<br />

mit den Grundsätzen der Religionsgemeins<strong>ch</strong>aften erteilt. 3 Kein Lehrer<br />

darf gegen seinen Willen verpfli<strong>ch</strong>tet werden, Religionsunterri<strong>ch</strong>t zu erteilen.<br />

(4) 1 Das Re<strong>ch</strong>t zur Erri<strong>ch</strong>tung von privaten S<strong>ch</strong>ulen wird gewährleistet. ...<br />

(5) ... – (6) ...<br />

Wi<strong>ch</strong>tige Ents<strong>ch</strong>eidungen: BVerfGE 34, 165 – Förderstufe; 41, 29 – Simultans<strong>ch</strong>ule;<br />

45, 400 – Oberstufenreform; 47, 46 – Sexualkundeunterri<strong>ch</strong>t; 52, 223 –<br />

S<strong>ch</strong>ulgebet; 58, 257 – S<strong>ch</strong>ulentlassung; 59, 360 – S<strong>ch</strong>ülerberater; 75, 40 – Privats<strong>ch</strong>ulfinanzierung<br />

I; 88, 40 – ʺFreie S<strong>ch</strong>ule Kreuzbergʺ; 90, 107 – Privats<strong>ch</strong>ulfinanzierung<br />

II.<br />

Die S<strong>ch</strong>ulfreiheit umfaßt zunä<strong>ch</strong>st ein Grundre<strong>ch</strong>t auf Ents<strong>ch</strong>eidung über den<br />

Religionsunterri<strong>ch</strong>t (Art. 7 II, III 2, 3 GG), auf das si<strong>ch</strong> Religionsgemeins<strong>ch</strong>aften

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