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Streuung von Röntgenstrahlen an selbstorganisierten Halbleiter ...

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6.4 Beugung unter kleinen Einfalls- und Austrittswinkeln: Grenzen der kinematischen Beugung 111<br />

weiter unten folgenden 400 Reflex verlaufen radiale und <strong>an</strong>gulare Richtung dagegen entl<strong>an</strong>g 〈100〉!<br />

Mit dieser Bezeichnung reflektiert m<strong>an</strong> auf qualitative Unterschiede: während sich entl<strong>an</strong>g q radial die<br />

Länge des Beugungsvektors ändert, und ein großes q radial im Ortsraum zu Bereichen mit kleinem ε xx<br />

gehört (und umgekehrt), ist die <strong>an</strong>gulare Richtung längeninvari<strong>an</strong>t in Bezug auf q und somit unempfindlich<br />

auf laterale Gitterparameterunterschiede. Da sich die Pyramide mit zunehmender Höhe<br />

verjüngt, finden sich in <strong>an</strong>gularer Richtung Dickenoszillationen (d), deren Periode erwartungsgemäß<br />

mit abnehmendem q radial (also mit steigender Inselhöhe) zunimmt.<br />

Abb. 6-33B zeigt eine kinematische Simulation für den 220 Reflex, in der sich die Summation in<br />

(5-16) sowohl über die Insel als auch über das Substratmaterial erstreckt. Als Modell diente ein<br />

schon mehrfach verwendeter Pyramidenstumpf mit 130 nm Basisbreite und 65 nm Höhe. Die<br />

Hauptcharakteristika der Messung werden durch die Simulation gut reproduziert: (i) Anwachsen<br />

der Periode der Dickenoszillationen (d) für kleineres q radial und (ii) das Muster (Q) der diffusen<br />

Intensität für q radial>3.272Å -1 . Unterschiede ergeben sich in der Nähe des Substratreflexes. Hier<br />

treten in der Simulation durch Abbrucheffekte am Modellsubstrat Artefakte (P) auf, die sich als<br />

Intensitätslinien für ein konst<strong>an</strong>tes q radial äußern. Vergleicht m<strong>an</strong> die Verteilung in Teilbild B mit der<br />

<strong>an</strong> einer Einfachinsel (ohne Substrat) gestreuten Intensität in C, so fällt auf, dass neben dem<br />

Verschwinden des Substratreflexes auch das Merkmal (Q) nicht mehr auftaucht, sobald nur noch<br />

die Insel streut. Offensichtlich ist dieser Bereich <strong>an</strong> die <strong>Streuung</strong> der komprimierten Bereiche in der<br />

Benetzungsschicht bzw. im Substrat geknüpft.<br />

Aus dieser Beobachtung leitet sich eine Perspektive für die Bestimmung <strong>von</strong> Morphologie und Deformationszust<strong>an</strong>des<br />

in den die Insel umgebenden Teilen der Benetzungsschicht und des Substrates<br />

ab. Durch entsprechend verfeinerte Modell<strong>an</strong>nahmen bei der FEM Rechnung (beispielsweise die<br />

Annahme einer Insel, die auf einer sp<strong>an</strong>nungsinduziert teilweise rückgelösten Benetzungsschicht<br />

positioniert ist) in Verbindung mit DWBA ließe sich systematisch der Einfluß unterschiedlicher<br />

Parameter wie Abtragungsort und –tiefe untersuchen.<br />

In Abb. 6-34A ist ein weiterer Schnitt, senkrecht zu den vorherigen, durch die Intensitätsverteilung<br />

in der Nähe des 220 Gitterpunktes gezeigt, in der Form, dass die betrachtete Ebene bei q <strong>an</strong>gular=0<br />

nun durch q radial und q 001 aufgesp<strong>an</strong>nt wird. Die Verteilung läßt sich auch hier separieren in zwei<br />

Gebiete, abhängig da<strong>von</strong>, ob der Betrag des radialen Beugungsvektors kleiner (I) oder größer (II)<br />

Substrat<br />

als q<br />

ist. Im ersten Fall enthält das Beugungsbild Beiträge dilatierter Bereiche, während die<br />

radial<br />

kompressiv deformierten Gebiete zu Intensität bei q radial>q Substrat führen. In beiden Gebieten sorgt<br />

der Abbrucheffekt <strong>an</strong> den {111} Facetten zu mehreren teils sehr intensiven Facettenrods (F), die<br />

unter einem Winkel <strong>von</strong> 54.7° gegen die [001] Richtung auftreten. Im Vergleich zur kinematischen<br />

Simulation ohne Berücksichtigung <strong>von</strong> Mehrfachstreuung und Brechungseffekten in Abb. 6-34B, in<br />

der auch die spiegelsymmetrisch nach unten verlaufenden Facettenrods (F*) auftreten, werden<br />

diese in der Messung durch Brechungseffekte verbogen. Darüber hinaus treten in der Messung<br />

mehrere Rods auf, die in Bereich II periodisch mit einem Abst<strong>an</strong>d <strong>von</strong> ∆q radial <strong>von</strong> 0.005Å -1<br />

moduliert sind, was auf eine Länge im Ortsraum <strong>von</strong> 2π/∆q raadial <strong>von</strong> 126 nm schließen läßt.<br />

Übereinstimmend mit der Basislänge der Pyramiden läßt sich diese als mittlere laterale Ausdehnung<br />

der komprimierten Bereiche im Substrat deuten. Ein Hinweis auf den Beitrag kompressiv

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