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Streuung von Röntgenstrahlen an selbstorganisierten Halbleiter ...

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5.3 Streurechnungen in kinematischer Näherung 61<br />

des Deformationsfeldes für den Zielknoten ausgewertet werden, Abb. 5-2. Sobald der Zielknoten<br />

außerhalb des durch die acht Knoten erzeugten Kuboids liegt, wird er verworfen.<br />

Die Deformation im Punkt (x,y,z) läßt sich unter diesen Voraussetzungen im Rahmen einer<br />

linearen Näherung schreiben:<br />

7 ⎛ x − X i ⎞ ⎛ y − Yi<br />

⎞ ⎛ z − Z i ⎞<br />

u(<br />

x, y,<br />

z)<br />

= ∑ ⎜1<br />

⎟ ⎜1<br />

⎟ ⎜1<br />

⎟<br />

⎜<br />

−<br />

u i ( x,<br />

y,<br />

z)<br />

i 0 X 1 X ⎟ ⎜<br />

−<br />

0 Y3<br />

Y ⎟ ⎜<br />

−<br />

0 Z 4 Z ⎟<br />

= ⎝ − ⎠ ⎝ − ⎠ ⎝ − 0 ⎠<br />

wobei i über die benachbarten Knoten läuft.<br />

5.3 Streurechnungen in kinematischer Näherung<br />

Die kinematische Theorie muß für die <strong>Streuung</strong> <strong>an</strong> exakt periodischen Gittern versagen, da für eine<br />

solche (ins Unendliche fortgesetzte) Anordnung der Streuer die Gitteramplitude aus (3-28) auf δförmige<br />

Bragg-Peaks führt. Sobald das System jedoch hinreichend <strong>an</strong> Perfektion verliert, läßt sich<br />

der diffus gestreute Anteil gut in kinematischer Näherung berechnen. Mesoskopische Strukturen,<br />

deren Größe einige nm bis µm betragen k<strong>an</strong>n, tragen ihren geometrischen Ausmaßen entsprechend<br />

nur mit einem vergleichsweise kleinen Teil der Probe zur gestreuten Gesamtintensität bei. Als eine<br />

weitergehende Limitierung der kinematischen Her<strong>an</strong>gehensweise erweist sich der Umst<strong>an</strong>d, dass<br />

vergrabene, pseudomorph gewachsene Strukturen im allgemeinen einen nur wenig <strong>von</strong> der umgebenden<br />

Matrix abweichenden Gitterparameter aufweisen, was im kinematischen Grenzfall zu<br />

falschen Ergebnissen führt. Voraussetzung für die Anwendbarkeit der kinematischen Theorie ist<br />

ein hinreichend stark in seiner Gitterperiodizität gestörtes System, wie es z.B. in freistehenden SiGe<br />

Inseln vorliegt.<br />

5.3.1 Deformationsbedingte diffuse <strong>Streuung</strong> in hochaufgelöster Weitwinkelbeugung<br />

Zur Berechnung der diffus gestreuten Intensität in kinematischer Näherung unterteilt m<strong>an</strong> das reale<br />

Gitter ρ real (r) in zwei hypothetische Subsysteme: (1) ein homogenes perfektes Referenzgitter ρ ref (r)<br />

und (2) eine Differenz ρ diff (r), die sich aus der Abweichung <strong>von</strong> realem und Referenzgitter ergibt:<br />

ρ diff (r) =ρ real (r) - ρ ref (r). In Abb. 5-3 sind am Beispiel einer auf einem Substratmaterial positionierten<br />

Insel schematisch Referenz- sowie ideales und reales Gitter dargestellt. Das Referenzgitter erhält<br />

m<strong>an</strong>, wenn die Insel gitter<strong>an</strong>gepaßt auf dem Substrat aufwüchse, ohne dieses zu deformieren oder<br />

selbst deformiert zu werden. Unter Berücksichtigung verschiedener Atomspezies entsteht aus<br />

diesem das ideale (immer noch undeformierte) Idealgitter, aus welchem durch Zulassen <strong>von</strong><br />

Relaxation 24 das reale, nunmehr deformierte Gitter wird. Alle Deformationen verstehen sich im<br />

Sinne einer totalen Deformation bezogen auf das ideale Gitter. Infolge der Unterteilung in eine exakt<br />

periodische Struktur und in eine Abweichung der realen <strong>von</strong> der Referenzstruktur läßt sich das<br />

Streusignal separieren in einen auf das Referenzgitter zurückzuführenden, kohärenten Anteil und<br />

einen infolge der Abweichung ρ diff , diffusen Teil.<br />

24 Dieses Vorgehen entspricht in gewisser Weise dem Vorgehen für die FEM Simulation. Dort wird über den Schalter einer<br />

Nodaltemperatur ein Gitterparametermisfit induziert.<br />

(5-9)

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