05.11.2012 Aufrufe

Streuung von Röntgenstrahlen an selbstorganisierten Halbleiter ...

Streuung von Röntgenstrahlen an selbstorganisierten Halbleiter ...

Streuung von Röntgenstrahlen an selbstorganisierten Halbleiter ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

82 6 SiGe/Si Inselstrukturen<br />

6.2.2 Bestimmung des Konzentrationsverlaufes in einer Einzelinsel<br />

Ausgehend <strong>von</strong> den in Kap. 6.1 gewonnenen Informationen zur Form der Inseln und den in den<br />

Abb. 6-4 bis Abb. 6-9 dargestellten Intensitätsverteilungen soll im folgenden untersucht werden,<br />

inwiefern ein Konzentrationsgradient in der Insel die diffuse gestreute Intensität prägt, um im<br />

Rahmen einer Annäherung <strong>von</strong> modellierter und experimentell gemessener Intensität, Aussagen zu<br />

Größe, Form und Konzentrationsverlauf in der Insel machen zu können. Bevor mit einer<br />

detaillierten Untersuchung verschiedener Profile begonnen werden k<strong>an</strong>n, muß zum einen die Frage<br />

nach der <strong>an</strong>gemessenen Größe des Integrationsgebietes im Ortsraum be<strong>an</strong>twortet werden. Wie im<br />

folgenden Unterpunkt (i) gezeigt wird, liefert eine phasengerechte Summation nur über die Streuer<br />

in der Insel das <strong>von</strong> Substratartefakten bereinigte Inselsignal. Darüber hinaus wird der Einfluß <strong>von</strong><br />

Vertikaldivergenz 35 und experimenteller Auflösung auf die Simulationen in Punkt (ii) diskutiert.<br />

(i) Passende Wahl des Integrationsgebietes im Ortsraum<br />

In kinematischer Näherung (ohne Insel-Insel-Korrelation) setzt sich das Streusignal aus einer<br />

Summation über alle beteiligten Streuer zusammen. Damit die Lösung nicht divergiert, muß<br />

insbesondere für die nahezu perfekten Bereiche, namentlich gilt das für das gesamte Substrat, in<br />

(5-16) der Beitrag des Referenzgitters phasenrichtig subtrahiert werden. In Abb. 6-10A ist exemplarisch<br />

das so berechnete Streusignal einer homogenen Si 0.7Ge 0.3 Insel auf einem Si Substrat unter<br />

Berücksichtigung aller im Modell enthaltenen Streuer dargestellt. 36 Neben dem Vorh<strong>an</strong>densein eines<br />

Substrat- (S) und Inselreflexes (In) ist das Bild durch eine Reihe Artefakte überlagert, die aus der<br />

endlichen Ausdehnung des Modellsubstrates in der Simulation resultieren. Insbesondere um (S)<br />

erstreckt sich ein lateral weit ausgedehntes Intensitätsb<strong>an</strong>d, das durch Oszillationen (T) moduliert<br />

ist, die die laterale Substratgröße widerspiegeln. Auch um den Inselreflex selbst treten solche<br />

modellbedingten Oszillationen auf. Für das Teilbild B wurde die Summation in (5-16) nur über die<br />

Streuer in der Insel ausgeführt. Neben dem Verschwinden des Substratreflexes sind auch die durch<br />

die Form des zugrundegelegten Substratmodells bedingten Artefakte nicht länger vorh<strong>an</strong>den. Bis<br />

auf eine Ausnahme bei der Beugung unter streifendem Einfall wird deshalb in den folgenden Simulationen<br />

nur über die Streuer in der Insel summiert. Selbstverständlich bleibt bei der FEM-<br />

Deformations<strong>an</strong>alyse das Substrat und eine Benetzungsschicht vorh<strong>an</strong>den.<br />

35 Unter Vertikaldivergenz versteht m<strong>an</strong> in diesem Zusammenh<strong>an</strong>g die Divergenz senkrecht zur Beugungsebene unabhänig <strong>von</strong> der<br />

konkreten Orientierung der Probe.<br />

36 Die Netzverfeinerung erfolgte mit dem vierfachen Gitterparameter <strong>von</strong> Silizium, so dass das gesamte Modell ungefähr 1.2<br />

Millionen Streuer enthält, <strong>von</strong> denen sich nur etwa 80.000 in der Insel selbst befinden. Die Simulationen wurden u.a. auf einem 400<br />

MHz Pentium II Rechner ausgeführt, der für die Berechnung des Streuvermögens in einem Punkt des reziproken Raumes für das<br />

hier besprochene Modell etwa 3.4 sec benötigte. Summiert m<strong>an</strong> nur über die Insel, verkürzt sich die Zeit auf 0.14 sec., so dass m<strong>an</strong><br />

für die Berechnung <strong>von</strong> Abb. 6-10A etwa 18h für Abb. 6-10B<br />

nur 45 min benötigt. Das unterschiedlich starke Streuvermögen der<br />

einzelnen Atomspezies ist nicht berücksichtigt, so dass hier reiner Deformationskontrast dargestellt ist.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!