05.11.2012 Aufrufe

Streuung von Röntgenstrahlen an selbstorganisierten Halbleiter ...

Streuung von Röntgenstrahlen an selbstorganisierten Halbleiter ...

Streuung von Röntgenstrahlen an selbstorganisierten Halbleiter ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

76 6 SiGe/Si Inselstrukturen<br />

grund des komplexen Wechselspiels <strong>von</strong> lokaler Deformation und Größe nicht direkt<br />

in eine Größe umgerechnet werden. Erst durch <strong>an</strong>gepaßte Simulationen lassen sich<br />

qu<strong>an</strong>titative Aussagen machen.<br />

In Abb. 6-4 ist für Probe 1082 die diffuse gestreute Intensität in der Nähe des 004 Reflexes<br />

innerhalb der [110]-Zone gezeigt. Der Si-Substratreflex wurde nur hinsichtlich seiner Lage<br />

bestimmt, nicht jedoch explizit vermessen, da aufgrund seiner sehr hohen Intensität die Empfindlichkeit<br />

auf intensitätsschwache Details im diffusen Bereich stark herabgesetzt wäre. Experimentell<br />

erreicht m<strong>an</strong> das, indem die 2Θ-Position des PSD so verändert wird, dass der Substratpeak nicht in<br />

den Detektor trifft. Dabei ist in exakter Braggposition nicht zu vermeiden, dass der <strong>an</strong>geregte<br />

hochintensive Substratreflex in der aus einem evakuierten Rohr bestehenden Detektorhalterung<br />

Streustrahlung verursacht, das als intensitätsstarkes Merkmal (P) in allen hochaufgelösten Weitwinkelmessungen<br />

auftritt. D<strong>an</strong>eben verursachen die Ausläufer der vom Monochromator<br />

<strong>an</strong>gebotenen endlichen Primärsstrahldivergenz den sogen<strong>an</strong>nten Monochromatorstreak (M), der<br />

ebenfalls in allen hochaufgelösten Messungen vorh<strong>an</strong>den ist.<br />

Die untersuchten Inseln weisen aufgrund des Germ<strong>an</strong>ium<strong>an</strong>teils einen tendenziell größeren vertikalen<br />

Gitterparameter auf, so dass die <strong>von</strong> der Insel gestreute Intensität bei kleineren q 001 als der<br />

eigentliche 004 Si-Reflex erscheint. Da die Facettennormalen der die Insel begrenzenden {111}<br />

Flächen in der Beugungsebene liegen, führt in dieser Zone der Gitterabbrucheffekt zu Intensitätsmerkmalen<br />

(F) senkrecht zu diesen Flächen, der gleiche Effekt durch die (001) Flächen (sowohl die<br />

unbedeckten Teile des Substrates als auch die Deckfacetten) bedingt, verursacht den sogen<strong>an</strong>nten<br />

Crystal Truncation Rod (CTR), der entl<strong>an</strong>g [001] verläuft. Dieser ist überlagert <strong>von</strong> vertikalen<br />

Schichtdickenoszillationen infolge der endlichen kaum variierenden Inselhöhe. Lateral führt der<br />

gleiche Effekt zu Oszillationen g<strong>an</strong>z <strong>an</strong>alog zu den GISAXS-Beobachtungen. Das Maximum des<br />

Inselreflexes entl<strong>an</strong>g des CTR befindet sich bei q 001= 4.565Å -1 , was auf eine mittlere relative<br />

Gitterfehlpassung zum Substrat <strong>von</strong> 1.4% schließen läßt. Dieser Wert korrespondiert nicht direkt<br />

mit einem bestimmten Ge-Gehalt, da einerseits die Relaxation des Gitters vom Inselfuß zum Apex<br />

unterschiedlich stark erfolgt, <strong>an</strong>dererseits der Ge-Gehalt lokal variieren k<strong>an</strong>n. Neben dem CTR<br />

erscheinen laterale Oszillationen (K), die durch die Korrelation der Inselpositionen hervorgerufen<br />

werden, jedoch mit steigendem lateralen Impulsübertrag rasch abfallen. Der Abst<strong>an</strong>d dieser Peaks<br />

unterein<strong>an</strong>der innerhalb der [110]-Zone beträgt ∆ =0.0014Å -1 HRXRD<br />

q110 . In diesem Zusammenh<strong>an</strong>g ist<br />

es wichtig, auf das experimentelle Auflösungselement hinzuweisen. In dieser Messung wurde über<br />

etwa ein Gebiet <strong>von</strong> 0.006Å -1 senkrecht zur Beugungsebene integriert, so dass nicht alle in diesem<br />

Schnitt vorh<strong>an</strong>denen Korrelationspeaks (K), wie später <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d <strong>von</strong> GISAXS in-pl<strong>an</strong>e Messungen<br />

gezeigt wird, durch Korrelation in der [110]-Zone sondern nur durch die Projektion auf diese<br />

abgebildet werden. Für die Bestimmung der inneren Zusammensetzung, der genauen Form und<br />

der Sp<strong>an</strong>nungsverteilung in den Inseln wird vorab dieses Detail außer acht gelassen und auf Kap.<br />

6.3 verwiesen.<br />

In Abb. 6-5 sind zwei Schnitte durch die vor<strong>an</strong>gestellte Messung abgebildet: für q 001=4.561Å -1 ,<br />

dieser verläuft exakt durch das Maximum der Korrelationspeaks, und bei einem kleineren<br />

q 001=4.525Å -1 , um die Oszillationen (G) besser zu ver<strong>an</strong>schaulichen. Aufgrund des äußerst<br />

komplexen Wechselspieles <strong>von</strong> lokaler Deformation, Größe und Germ<strong>an</strong>iumverteilung lassen sich

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!