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Streuung von Röntgenstrahlen an selbstorganisierten Halbleiter ...

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16 2 Epitaktisches Wachstum<br />

Für das binäre System SiGe ist dieses Phasendiagramm in Abb. 2-4 gezeigt. In einem breiten<br />

Gebiet zwischen Liquidus- (L) und Soliduskurve (S) koexistieren bei gleicher Temperatur beide<br />

Phasen nebenein<strong>an</strong>der, so dass ein Festkörper mit einer <strong>an</strong>deren als der in der Schmelze<br />

vorliegenden Zusammensetzung auskristallisiert. Im konkreten Fall lagen sowohl Silizium als auch<br />

Germ<strong>an</strong>ium in einer Bi-Schmelze vor. D<strong>an</strong>eben werden bei der Flüssigphasenepitaxie auch noch<br />

Indium und Gallium benutzt. Da die Zusammensetzung des Mischkristalles jedoch in weiten<br />

Bereichen nicht <strong>von</strong> der Bi-Konzentration abhängt, wird hier auf eine detaillierte Diskussion des<br />

ternären Systems Bi-Si-Ge verzichtet. Im Ergebnis führt die hinzukommende Bi-Komponente zu<br />

einem der Gestalt nach gleichen Phasendiagramm wie in Abb. 2-4, mit dem Unterschied, dass die<br />

R<strong>an</strong>dkomponenten Si und Ge einen niedrigeren Schmelzpunkt in Kontakt mit einer Bi-Schmelze<br />

aufweisen.<br />

S<br />

L<br />

x S<br />

x L<br />

Abb. 2-4: Phasendiagramm für das System Si 1-xGe x nach [StK39]. Startet das<br />

Wachstum mit einer Konzentration x L, so wird ein Kristall mit geringerem Ge-<br />

Gehalt x S auskristallisieren. Beispielhaft zeigt die abgewinkelte Linie einen solchen<br />

Verlauf.<br />

Der Linie in Abb. 2-4 folgend, kristallisiert eine Schmelze der Zusammensetzung x L in der<br />

Zusammensetzung x S. Der Gleichgewichtsverteilungskoeffizient k ergibt sich als Quotient aus den<br />

beiden Konzentrationen x S und x L.<br />

x<br />

S<br />

k = (2-27)<br />

x<br />

L<br />

Der aus Gleichgewichtsbetrachtungen gewonnene Verteilungskoeffizient k wird durch wachstumskinetische<br />

Prozesse modifiziert. Dabei spielen zwei Prozesse eine wesentliche Rolle: einerseits ist<br />

der Her<strong>an</strong>tr<strong>an</strong>sport der einzubauenden Adatome zu berücksichtigen zum <strong>an</strong>deren die unterschiedlichen<br />

Einbauwahrscheinlichkeiten, die stark <strong>von</strong> der Art der Wachstumsgrenze abhängen.<br />

Die treibende Kraft für die Bewegung der Atome in der Lösung ist neben der vernachlässigbaren<br />

gravitationsbedingten Konvektion die Diffusion in der Lösung. Sie läßt sich durch einen

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