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Streuung von Röntgenstrahlen an selbstorganisierten Halbleiter ...

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5.3 Streurechnungen in kinematischer Näherung 65<br />

Die diffus gestreute Amplitude im reziproken Raum ist folglich bestimmt durch die Fouriertr<strong>an</strong>sformierte<br />

der Formfunktion, die sich in der Umgebung jedes reziproken Gitterpunktes wiederholt.<br />

q [A ]<br />

-1<br />

110<br />

(000) (00 )<br />

1<br />

4<br />

0.05<br />

0.00<br />

-0.05<br />

0.00 0.05 0.10 0.15 0.20 0.25 0.30 0.35<br />

-1<br />

q 001 [A ]<br />

Abb. 5-4: |Ω (FT) (q)| 2 eines Pyramidenstumpfes mit einer Basislänge <strong>von</strong> 130 nm<br />

bei einer Höhe <strong>von</strong> 65 nm in der durch die Facetten- und Oberflächennormale<br />

aufgesp<strong>an</strong>nten Ebene. Bei q 001=0.27Å -1 befindet sich für das zugrundegelegte Gitter<br />

der (001) Reflex. |Ω (FT) (q)| 2 wiederholt sich um jeden der in dieser Simulation<br />

vorh<strong>an</strong>denen reziproken Gitterpunkte (000) und (00¼). Entl<strong>an</strong>g der<br />

Facettennormale treten intensive Streaks (F) auf, die mit der Oberflächennormale<br />

einen Winkel ϕ=54.7° einschließen. Die Intensität entl<strong>an</strong>g F weist aufgrund der<br />

endlichen Größe des streuenden Objekts Intensitätsmodulationen der Periode<br />

∆q 110=2π/B auf.<br />

Abb. 5-4 zeigt das Betragsquadrat der fouriertr<strong>an</strong>sformierten Formfunktion der in Abb. 5-1<br />

dargestellten Insel. Die Netzverfeinerung erfolgte in diesem Fall mit dem vierfachen des Gitterparameters<br />

für Silizium (a Si=5.4309Å), so dass der erste Reflex entl<strong>an</strong>g [001] bei einem q 001 <strong>von</strong><br />

0.27Å -1 auftritt, was genau einem Viertel des Wertes für den Silizium (001) Reflex entspricht. Die<br />

zugrundegelegte Insel hat eine Basisbreite <strong>von</strong> 130 nm bei einer Höhe <strong>von</strong> 65 nm. Deutlich zu<br />

erkennen sind Gitterabbruchstäbe 25 senkrecht zu der (001) Deckfacette und den {111} Seitenfacetten,<br />

wobei die Intensitätsmodulationen entl<strong>an</strong>g der Facettenrods durch die endliche Größe der<br />

Insel hervorgerufen werden.<br />

5.3.3 Positionskorrelation<br />

Die Untersuchung mesoskopischer Strukturen mit diffuser Röntgenstreuung macht stets Aussagen<br />

über ein Ensemble <strong>von</strong> Objekten. Nimmt m<strong>an</strong> beispielsweise eine Objektgröße <strong>von</strong> 100 nm bei<br />

einer ausgeleuchteten Fläche <strong>von</strong> 1 mm 2<br />

<strong>an</strong>, so erfolgt die Mittelung, abhängig vom Bedeckungsgrad,<br />

über etwa 10 8 Objekte. 26 Damit verbunden ist eine einschneidende Begrenzung der hier<br />

benutzten Methoden. Mitteln diese über eine derart große Anzahl, lassen sich Aussagen zu einem<br />

25 Häufig findet sich in der deutschsprachigen Literatur neben Gitterabbruchstab und Laue-Stachel auch der englische Begriff Crystal<br />

Truncation Rod (CTR). Zur Abgrenzung <strong>von</strong> dem sehr intensiven (001) CTR verwenden wir für den durch die {111} Inselfacetten<br />

hervorgerufenen Gitterabbruchstab auch Facettenrod.<br />

26 Aufgrund einer begrenzten Kohärenzlänge der Röntgenstrahlung verringert sich die Anzahl der kohärent beleuchteten Inseln<br />

erheblich. Jenseits der experimentellen Kohärenzlänge geht die Phaseninformation verloren und die Summation erfolgt<br />

inkohärent.<br />

ϕ<br />

F

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