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Streuung von Röntgenstrahlen an selbstorganisierten Halbleiter ...

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44 4 Experimentelles<br />

Im Realraum geben die Wellenvektoren die Ausbreitungsrichtung <strong>von</strong> Wellen <strong>an</strong>, ihre Einheit ist<br />

jedoch Länge -1 . Trägt m<strong>an</strong> sie im reziproken Raum auf, so ergibt sich eine sehr praktische graphische<br />

Interpretation des Streuprozesses mit Hilfe der modifizierten EWALDschen Konstruktion,<br />

wie sie in Abb. 4-1A dargestellt ist. Im Rahmen dieser Konstruktion wird der reziproke Raum in<br />

zwei qualitativ verschiedene Bereiche aufgeteilt. In Bragg-Geometrie zeigt K 0 in den Kristall hinein,<br />

K S hinaus, Abb. 4-1B. Für jede mögliche Kombination der beiden Vektoren unter dieser Bedingung<br />

liegt der Aufpunkt des Beugungsvektors Q innerhalb der großen Halbkugel, deren Radius 4π/λ<br />

beträgt, exklusive den Bereichen, die durch die beiden Halbkugeln halben Radius′ begrenzt sind.<br />

Befindet sich der Aufpunkt dagegen in einer der kleinen Halbkugeln, so liegt Tr<strong>an</strong>smission vor.<br />

Dafür muß der Austrittswinkel kleiner Null sein. 8<br />

Maßgeblich für die Streugeometrie sind also die Winkel, die die Wellenvektoren K 0 und K S in Bezug<br />

auf ein gewähltes Koordinatensystem einnehmen, siehe Abb. 4-1B. Der Wellenvektor der ein-<br />

fallenden Welle K 0 ist gegeben durch einen polaren Winkel α i und den azimutalen Winkel β, <strong>an</strong>alog<br />

ist K S über α f und γ bestimmt:<br />

2π<br />

K 0 = ( cosα<br />

i cos β , cosα<br />

i sin β , −sinα<br />

i )<br />

(4-1)<br />

λ<br />

( cosα<br />

f cosγ<br />

, cosα<br />

f sinγ<br />

, sinα<br />

f<br />

2π<br />

K S =<br />

(4-2)<br />

λ<br />

Somit läßt sich der Beugungsvektor Q schreiben:<br />

⎛cosα<br />

f cosγ<br />

− cosα<br />

i cos β ⎞<br />

2π<br />

⎜<br />

⎟<br />

Q = ⎜ cosα<br />

f sinγ<br />

− cosα<br />

i sin β ⎟<br />

(4-3)<br />

λ ⎜<br />

⎟<br />

⎝ sinα<br />

f + sinα<br />

i ⎠<br />

Eine Streugeometrie heißt kompl<strong>an</strong>ar, wenn die Oberflächennormale n in der <strong>von</strong> K 0 und K S aufgesp<strong>an</strong>nten<br />

Streuebene enthalten ist, Abb. 4-1B. Andernfalls ist die Geometrie nicht-kompl<strong>an</strong>ar.<br />

Wählt m<strong>an</strong> das Koordinatensystem so, dass die z-Komponente in Richtung des nach außen gerichteten<br />

Normalenvektors zeigt, und K 0 keine Komponente in y-Richtung besitzt, so ist kompl<strong>an</strong>are<br />

<strong>Streuung</strong> auf die Q x-Q z-Ebene beschränkt.<br />

Abgesehen <strong>von</strong> der Unterteilung in kompl<strong>an</strong>ar und nicht-kompl<strong>an</strong>ar differenziert m<strong>an</strong> je nach Lage<br />

des Aufpunktes <strong>von</strong> Q noch zwischen verschiedenen experimentellen Streumethoden. In Abb. 4-2<br />

sind die dabei zugänglichen Gebiete des reziproken Raumes <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d einiger ausgewählter Reflexe<br />

für eine [001] orientierte Probe eingezeichnet. Das Gebiet der hochaufgelösten Weitwinkelbeugung<br />

9 umfaßt Gebiete im reziproken Raum (hkl) mit l größer Null, wobei zu berücksichtigen ist,<br />

dass nur Reflexe mit |Q|≤ 4π/λ zugänglich sind. M<strong>an</strong> unterscheidet abhängig vom Vorh<strong>an</strong>densein<br />

8 Im Gegensatz zur Optik sind Ein- und Austrittswinkel als Gl<strong>an</strong>zwinkel zwischen Kristalloberfläche und ein- bzw. ausfallendem<br />

Strahl definiert.<br />

9 engl.: High Resolution X-Ray Diffraction ⇒ HRXRD<br />

)

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