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Streuung von Röntgenstrahlen an selbstorganisierten Halbleiter ...

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72 6 SiGe/Si Inselstrukturen<br />

die ein Artefakt der Simulation ist. Die Begrenzung der perfekten Insel ist in dieser Ebene vor-<br />

gegeben durch die 〈101〉 K<strong>an</strong>ten, die einen Winkel <strong>von</strong> 45° mit der Oberfläche einnehmen. In dem<br />

verwendeten Finite Elemente Modell besteht die Insel aus einzelnen kleinen Kuboiden, so dass die<br />

Inselk<strong>an</strong>ten eine modellbedingte künstliche Verbreiterung aufweisen, die zu diffuser Intensität<br />

infolge des Abbrucheffektes unter 45° führt. Aus SEM Untersuchungen konnte nicht zweifelsfrei<br />

geklärt werden, ob bei diesen vergleichsweise kleinen Inseln eine Verbreiterung der K<strong>an</strong>ten wie sie<br />

in Kap. 2.4.1 <strong>an</strong> Inseln mit Basisbreiten um 1 µm beobachtet wurden, vorliegt.<br />

Da die diffuse <strong>Streuung</strong> <strong>an</strong> mesoskopischen Strukturen schwach ist, wurden die hochaufgelösten<br />

Beugungsmessungen sowie Kleinwinkelstreuung <strong>an</strong> verschiedenen hochbrill<strong>an</strong>ten Synchrotronquellen<br />

durchgeführt. Dabei lag die Energie der verwendeten Strahlung bei 8 keV, bei einer<br />

spektralen Breite <strong>von</strong> etwa 31 ∆λ/λ=6×10 -5 . Für die meisten Messungen kam ein positionsempfindlicher<br />

Detektor zum Einsatz, der, wie in Kap. 4.1 beschrieben, die Intensitätsverteilung<br />

entl<strong>an</strong>g eines Schnittes im reziproken Raum registriert. Zur Erhöhung des Dynamikbereiches der<br />

Messungen wurden Aluminiumabsorber verschiedener Dicke eingesetzt.<br />

In Abb. 6-3 ist die diffuse <strong>Streuung</strong> in der Nähe des reziproken Ursprungs für die Probe 1082<br />

dargestellt. Der einfallende Strahl trifft die Oberfläche unter einem Winkel <strong>von</strong> 0.3°. Um den nutzbaren<br />

Dynamikbereich des PSD <strong>an</strong> die diffus gestreuten Intensitäten <strong>an</strong>zupassen, wurde die<br />

Intensität entl<strong>an</strong>g des (00l) CTR durch einen Absorberdraht (Ab) ausgeblendet. Die beste<br />

Übereinstimmung konnte für eine Insel der Basisbreite 130 nm bei einer Höhe <strong>von</strong> 65 nm erreicht<br />

werden. Im Vergleich mit den kinematisch simulierten Intensitäten aus Abb. 6-2 existieren folgende<br />

Unterschiede:<br />

(1) Die Facettenrods (F) der Inselformfunktion haben in der Messung ihren Ursprung nicht<br />

bei Null sondern bei einem q 001=0.027 Å -1 . Infolge der Brechung kommt es zu einer Intensitätsüberhöhung<br />

genau für den Fall, dass Ein- und/oder Austrittswinkel gleich dem kri-<br />

tischen Winkel der Totalreflexion α krit ist (Yoneda-Peak [Yon63]). Für Silizium beträgt<br />

Yoneda<br />

bei der verwendeten Wellenlänge αkrit=0.22°, so dass sich genau als Ausg<strong>an</strong>gspunkt<br />

für die Facettenrods ergibt.<br />

(2) Da in der Simulation der Effekt der Reflexion nicht berücksichtigt ist, fehlt der spekular<br />

reflektierte Strahl und somit auch die durch ihn verursachte diffuse <strong>Streuung</strong>.<br />

(3) In der Messung überlagert die Korrelationsfunktion G(q) die Formfunktion der Einzelinsel.<br />

Da jedoch der Abst<strong>an</strong>d der Inseln größer als die doppelte Inseldiagonale ist, lassen sich<br />

Form- und Korrelationspeaks (K) deutlich <strong>von</strong>ein<strong>an</strong>der trennen. Entl<strong>an</strong>g 〈100〉 erkennt<br />

m<strong>an</strong> im Ansatz diffuse Intensität unter einem Winkel <strong>von</strong> 45°, die darauf schließen läßt,<br />

dass die K<strong>an</strong>ten der Insel nicht perfekt 1-dimensional sind, sondern eine endliche Ausdehnung<br />

besitzen. Für Inseln mit Basislängen <strong>von</strong> etwa 1 µm, konnte eine solche Zersplitterung<br />

mittels SEM nachgewiesen werden, siehe Kap. 2.4.<br />

31 Wert bei einer Energie <strong>von</strong> 8 keV <strong>an</strong> der Strahlquelle ID10B der ESRF<br />

q 001

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