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Streuung von Röntgenstrahlen an selbstorganisierten Halbleiter ...

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46 4 Experimentelles<br />

4.1.1 Hochaufgelöste Röntgenbeugung<br />

Zuerst wird der Fall hochaufgelöster kompl<strong>an</strong>arer Weitwinkelbeugung diskutiert, bei dem die<br />

Beugung zunächst auf die Q x-Q z-Ebene beschränkt ist. M<strong>an</strong> spricht <strong>von</strong> einem symmetrischen<br />

Reflex, wenn die Netzebenennormale [hkl] kolinear zur Oberflächennormale n verläuft, <strong>von</strong> einem<br />

asymmetrischen Reflex, wenn beide einen Winkel ungleich Null einschließen. Der prinzipielle<br />

Unterschied zwischen symmetrisch und asymmetrisch besteht in dem Umst<strong>an</strong>d, dass Q symm nur<br />

eine sehr kleine Komponente parallel zur Kristalloberfläche besitzt. Beim asymmetrischen Reflex<br />

setzt sich Beugungsvektor dagegen aus einer parallelen und vertikalen Komponente gleicher<br />

Größenordnung zusammen. Bei den in dieser Arbeit untersuchten Proben, deren Substrate ausnahmslos<br />

eine (001) Orientierung aufweisen, sind alle (00l) Reflexe symmetrischer Natur, während<br />

z.B. (113), (224) oder (404) asymmetrisch sind. Im kompl<strong>an</strong>aren Fall folgt für β und γ direkt die<br />

Forderung β=γ=0. Damit vereinfacht sich (4-3) zu:<br />

⎛cosα<br />

f − cosα<br />

i ⎞<br />

⎜<br />

⎟<br />

Q = K⎜<br />

0 ⎟<br />

⎜<br />

⎟<br />

⎝ sinα<br />

f + sinα<br />

i ⎠<br />

Praktisch realisiert m<strong>an</strong> das Abtasten des reziproken Raumes durch Winkelbewegungen eines die<br />

Probe tragenden Goniometers. Durch kombinierte Bewegungen <strong>von</strong> Probe und Detektor läßt sich<br />

der Aufpunkt des Beugungsvektors Q prinzipiell zu beliebigen Positionen innerhalb des grau unterlegten<br />

Bereiches in Abb. 4-1B bewegen. Als Zwischenresultat erhält m<strong>an</strong> eine winkelabhängige<br />

Intensitätsverteilung, die, um sie im reziproken Raum darstellen zu können, noch tr<strong>an</strong>sformiert<br />

werden muß in eine Verteilung als Funktion reziproker Koordinaten.<br />

Bei der Mehrzahl der Messungen kam ein positionsempfindlicher Detektor (PSD) zum Einsatz,<br />

dessen Funktionsweise in Kap. 4.2 näher erläutert wird. Trägt m<strong>an</strong> die Lage des Detektorfensters in<br />

Abb. 4-1B ein, ergibt sich Abb. 4-3, die in gewisser Vereinfachung eine Überlagerung <strong>von</strong> realem<br />

und reziprokem Raum darstellt. Einerseits ist das Detektorfenster als grüner Streifen am Aufpunkt<br />

<strong>von</strong> K S eingezeichnet. Dies entspricht der Position im Ortsraum. Auf den reziproken Raum<br />

übertragen, bedeutet dies ein simult<strong>an</strong>es Abtasten der Intensitätsverteilung am Aufpunkt <strong>von</strong> Q<br />

entl<strong>an</strong>g einer Linie. Da die Länge <strong>von</strong> K S stets 2π/λ beträgt, unterliegt diese Linie beim Überg<strong>an</strong>g<br />

zum reziproken Bild einer leichten Verkrümmung, wie m<strong>an</strong> in den Messungen in Kap. 6.2.1<br />

erkennt. Dennoch erlaubt diese Sichtweise eine sehr <strong>an</strong>schauliche Vorstellung, welche Bereiche des<br />

reziproken Raumes bei einer bestimmten Konfiguration durch den Detektor überstrichen werden.<br />

Im folgenden soll noch die Tr<strong>an</strong>sformation der experimentellen Winkel in Koordinaten des rezi-<br />

proken Raumes <strong>an</strong>geben werden. ζ als Funktion der K<strong>an</strong>alnummer des PSD gibt den korrespondierenden<br />

Winkel zwischen einem beliebigen K<strong>an</strong>al # PSD und einem Referenzk<strong>an</strong>al 13 auf dem PSD<br />

<strong>an</strong>. Der tatsächliche Streuwinkel am Detektor ergibt sich folglich als Summe aus Detektorwinkel<br />

2Θ und ζ(# PSD). Der Winkelbezeichnung vieler Diffraktometer für den Winkel zwischen Ober-<br />

13 Je nach Anwendung befindet sich der Referenzk<strong>an</strong>al etwa mittig oder nahe am R<strong>an</strong>d des PSD (so bei der Vermessung diffuser<br />

Intensität in der Nähe asymmetrischer Reflexe exklusive Substrat).<br />

(4-4)

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