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Streuung von Röntgenstrahlen an selbstorganisierten Halbleiter ...

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24 2 Epitaktisches Wachstum<br />

(2) Sind {115} Seitenfacetten vorh<strong>an</strong>den, kommt es zu einer sehr schnellen Veränderung der<br />

Inselmorphologie hin zu Pyramidenstümpfen mit {111} Seitenfacetten und einer (001)<br />

Deckfacette.<br />

(3) Sobald die Insel die Form eines Pyramidenstumpfes <strong>an</strong>genommen hat, erfolgt das<br />

Wachstum hauptsächlich über die (001) Facette. Mit dem Vorh<strong>an</strong>densein <strong>von</strong> {111}<br />

Seitenfacetten setzt auch eine Verbreiterung der Insel mit zunehmender Höhe ein.<br />

An Ge-Inseln auf Si(001), die mittels Gasphasenepitaxie gezüchtet wurden, kommt es bei einer<br />

Abscheidungsrate <strong>von</strong> 3 Monolagen je Minute aufgrund starker Interdiffusion zwischen Ge-Insel<br />

und Si-Substrat zu einem inversen Effekt, bei dem der Facettenwinkel während des Wachstums<br />

sinkt [HZL01].<br />

[110] 500 nm 500 nm<br />

F<br />

K<br />

K<br />

A B<br />

Abb. 2-11: Rasterelektronenmikroskopische Aufnahmen <strong>von</strong> Probe 98/1085 mit<br />

nominellem Ge-Gehalt <strong>von</strong> 9 %. (A) ausgewachsene Insel mit einem Aspektverhältnis<br />

Basisbreite/Höhe <strong>von</strong> etwa 2 und (B) eine Insel kurz nach dem Überg<strong>an</strong>g<br />

der Morphologie zu einem facettierten Pyramidenstumpf. Neben dem Wachstum über<br />

die (001) Deckfacette gibt es einen zweiten Mech<strong>an</strong>ismus über {111} Seitenfacetten<br />

(F), die vom Fuß der Insel startend nach oben und zur Seite auswachsen. Zur<br />

besseren Visualisierung wurde ein solcher Bereich umr<strong>an</strong>det, ähnliche Muster finden<br />

sich <strong>an</strong> den <strong>an</strong>deren Seiten. Durch den Umst<strong>an</strong>d, dass diese Flächen vor Erreichen<br />

des Inselapex beziehungsweise in lateraler Richtung vor Erreichen der K<strong>an</strong>ten in<br />

ihrem Wachstum stoppen, führt einerseits zu einer Verbreiterung der 〈101〉 K<strong>an</strong>ten<br />

<strong>an</strong>dererseits zu einer leichten Verrundung des oberen Abschlusses. Dieser Prozeß<br />

setzt bereits kurz nach dem Morphologieumschlag hin zu facettierten<br />

Pyramidenstümpfen ein, wie m<strong>an</strong> <strong>an</strong> den einspringenden K<strong>an</strong>ten (K) im rechten Bild<br />

erkennt.<br />

In Abb. 2-11 sind zwei rasterelektronenmikroskopische 4 Aufnahmen unterschiedlicher Inselstadien<br />

der schon mit AFM untersuchten Probe 98/1085 gezeigt, <strong>an</strong> denen m<strong>an</strong> deutlich beginnend am<br />

Inselfuß das sukzessive Aufwachsen <strong>von</strong> {111} Facetten (F) beobachten k<strong>an</strong>n (Teilbild A), ohne<br />

dass diese in jedem Fall völlig auswachsen. Offensichtlich funktioniert dieser Prozeß bereits kurz<br />

nach dem Überg<strong>an</strong>g zu Pyramidenstümpfen, wie m<strong>an</strong> in Teilbild B <strong>an</strong> den verbreiterten 〈101〉<br />

4 Im folgenden wird das kürzere sich aus dem Englischen <strong>von</strong> „Sc<strong>an</strong>ning Electron Microscopy“ ableitende Akronym SEM für diese<br />

Methode benutzt. D<strong>an</strong>eben ist in der deutschsprachigen Literatur auch REM als Abkürzung gebräuchlich.

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