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Streuung von Röntgenstrahlen an selbstorganisierten Halbleiter ...

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48 4 Experimentelles<br />

⎛ sinα<br />

f ∆α<br />

f + sinα<br />

i∆α<br />

i ⎞<br />

⎜<br />

⎟<br />

∆Q<br />

HRXRD = K⎜<br />

cosα<br />

f ∆γ<br />

+ cosα<br />

i∆β<br />

⎟<br />

(4-7)<br />

⎜<br />

⎟<br />

⎝cosα<br />

i∆α<br />

i + cosα<br />

f ∆α<br />

f ⎠<br />

Beispielhaft soll im folgenden ∆Q für den symmetrischen 004 Reflex berechnet werden. Die für<br />

diese Abschätzung der Auflösung zugrundegelegten Werte verstehen sich als typische Werte. Alle<br />

hier vorgestellten Messungen wurden mit einem eindimensional ortsauflösenden Detektor<br />

ausgeführt, der einen Abst<strong>an</strong>d zur Probe <strong>von</strong> etwa 750 mm hatte. 15 Für die Beugungsexperimente<br />

wurde der PSD senkrecht 16 , wie in Abb. 4-3 illustriert, zur Oberfläche positioniert. Nimmt m<strong>an</strong><br />

eine laterale Auflösung entl<strong>an</strong>g des Detektors <strong>von</strong> 100 µm <strong>an</strong>, so ergibt sich ein ∆α f <strong>von</strong> 1.3×10 -4<br />

rad. Für die Messungen aus Abb. 6-4 bis Abb. 6-9 wurde zur Einschränkung des Integrationsgebietes<br />

senkrecht zur Beugungsebene eine 1 mm Schlitzblende vor dem PSD <strong>an</strong>gebracht. Daraus<br />

folgt ∆γ≈1.3×10 -3 rad. Da am Synchrotron die kleinere Divergenz vertikal zur Synchrotronebene 17<br />

vorliegt, wählt m<strong>an</strong> vorzugsweise diese auch als Beugungsebene. Die <strong>an</strong>gebotene Primärdivergenz<br />

senkrecht dazu wird durch Blenden und die Entfernung zur Quelle bestimmt, so daß ∆β etwa eine<br />

Größenordnung schlechter als ∆α i ist. Unter diesen Annahmen ergibt sich:<br />

⎛2.<br />

9×<br />

10<br />

⎜<br />

= 4.<br />

3×<br />

10<br />

⎜<br />

⎝4.<br />

3×<br />

10<br />

−4<br />

⎞<br />

⎟<br />

Å<br />

⎟<br />

⎠<br />

∆Q 004 ⎜<br />

−3<br />

⎟<br />

−4<br />

−1<br />

(4-8)<br />

Die Auflösung senkrecht zur Beugungsebene ist wegen des Einsatzes einer Blende (<strong>an</strong>stelle eines<br />

Kollimatorkristalls) um eine Größenordnung schlechter als die beiden vergleichbaren Werte in x-<br />

und z-Richtung innerhalb der Beugungsebene.<br />

4.1.2 Röntgen-Kleinwinkelstreuung unter streifendem Ein- und Austritt<br />

GISAXS ist eine Technik, mit der die <strong>Streuung</strong> unter kleinen Ein- und Austrittswinkel in Vorwärtsrichtung<br />

untersucht wird. Dabei werden Bereiche des reziproken Raumes in der Nähe des<br />

Ursprunges abgetastet. Eng damit verw<strong>an</strong>dt ist die Reflektometrie 18 , die sich definitionsgemäß auf<br />

den kompl<strong>an</strong>aren Teil beschränkt. Da unter diesen Bedingungen die Länge des Streuvektors sehr<br />

klein bleibt, ist GISAXS eine nahezu deformationsunempfindliche Methode. In gewisser Hinsicht<br />

erweist sich gerade dieses Nichtwahrnehmen als ein großer Vorteil <strong>von</strong> GISAXS, mit der sich<br />

unabhängig vom Deformationszust<strong>an</strong>d das Dichteprofil untersuchen läßt.<br />

15 Die für die Abschätzung der Auflösung zugrundegelegten Werte verstehen sich als typische Werte, deren Betrag für einen <strong>an</strong>deren<br />

Experimentieraufbau durchaus um den Faktor 2 <strong>von</strong> den hier verwendeten abweichen k<strong>an</strong>n.<br />

16 Zur besseren Unterscheidung <strong>von</strong> der parallelen Anordnung des PSD bei GISAXS wird hier die Orientierung als senkrecht zur<br />

Oberfläche bezeichnet, wenngleich der Detektor natürlich um den Winkel 2Θ-ω gegen die Oberflächennormale geneigt ist.<br />

17 Die vertikale Divergenz ist proportional 1/γ, mit γ = E/E0. Am ESRF beträgt E = 6GeV, die Ruheenergie des Elektrons<br />

E0 = 0.511 MeV. Daraus folgt 1/γ ≈ 8.5×10-5. Durch den Einsatz <strong>von</strong> Undulatoren verringert sich die Strahldivergenz nochmal um<br />

den Faktor 1 / n , mit n der Anzahl der Perioden. Deshalb erreicht m<strong>an</strong> beispielsweise am Strahlrohr ID10B der ESRF eine<br />

vertikale Divergenz <strong>von</strong> 17 µrad.<br />

18 engl.: X-Ray Reflectivity ⇒ XRR

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