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Streuung von Röntgenstrahlen an selbstorganisierten Halbleiter ...

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6.3 Insel-Insel-Korrelation 97<br />

Inselbasis <strong>von</strong> 130 nm mit einem Konzentrationssprung <strong>von</strong> 25% auf 30% Ge bei<br />

einem Drittel der Inselhöhe zugrunde, während bei (C) eine 78 nm hohe Insel gleicher<br />

Basis <strong>an</strong>genommen wurde, deren Ge-Profil ebenfalls bei h/3 einen Sprung <strong>von</strong> 25%<br />

auf 30% Ge aufweist. In (C) kommt es zu einer starken Verschmierung des Musters<br />

(v), wohingegen in (B) die Oszillationen deutlich reproduziert werden.<br />

Für die Reflexe innerhalb der [110]-Zone, führt eine reine Skalierung der Inselgröße nur zu<br />

veränderten Abständen der Schichtdickenoszillationen. Das gilt gleichermaßen für die lateralen und<br />

vertikalen Muster. Zumindest für die vertikalen Oszillationen (v) beim -404 Reflex in Abb. 6-9<br />

konnte nachgewiesen werden, dass eine leicht verändertes Aspektverhältnis stark dämpfend auf<br />

diese wirkt. In Abb. 6-23 wird die gemessene Intensität (Teilbild A) <strong>an</strong> Probe 1082 mit zwei<br />

Simulationen (Teilbilder B und C) verglichen, deren zugrundegelegte Inselmodelle sich nur in der<br />

Höhe unterscheiden. Beide weisen {111} Seiten- und eine (001) Deckfacette bei gleicher<br />

Basisbreite <strong>von</strong> 130 nm auf. Ein Aspektverhältnis <strong>von</strong> 0.5 (Teilbild B) reproduziert in der diffusen<br />

<strong>Streuung</strong> die Schichtdickenoszillationen (v) sehr gut, wohingegen für eine 78 nm hohe Insel<br />

(Teilbild C) diese nicht mehr vorh<strong>an</strong>den sind. Offensichtlich führt das veränderte Aspektverhältnis<br />

(sicher auch das geänderte Deformationsfeld) zu einer Art destruktiver Interferenz, in deren Folge<br />

die vertikalen Dickenoszillationen unterdrückt werden. Aus methodischer Sicht ergibt sich daraus<br />

eine sehr interess<strong>an</strong>te Vorgehensweise, bei welcher m<strong>an</strong> das mit der äußeren Form verbundene<br />

Deformationsfeld als Sonde zur Morphologieaufklärung benutzt. In Kap.7.1 wird dies beispielhaft<br />

am System selbstorg<strong>an</strong>isierter InP Inseln auf <strong>an</strong> GaAs gitter<strong>an</strong>gepaßtem InGaP diskutiert.<br />

6.3 Insel-Insel-Korrelation<br />

Neben lithographischen Verfahren stellt das selbstorg<strong>an</strong>isierte Wachstum eine sehr effiziente<br />

Methode zur Herstellung hochgeordneter Qu<strong>an</strong>tenstrukturen dar. Entsprechend umf<strong>an</strong>greich sind<br />

die Bemühungen, die Entstehungsmech<strong>an</strong>ismen und die treibenden Kräfte dahinter besser zu<br />

verstehen, um gezielt Größe, Zusammensetzung, Dichte und Korrelation der Objekte beeinflussen<br />

zu können. Eine Vielzahl <strong>von</strong> Untersuchungen <strong>an</strong> verschiedensten Materialsystemen beschäftigt<br />

sich mit der lateralen Selbstorg<strong>an</strong>isation versp<strong>an</strong>nter Str<strong>an</strong>ski-Krast<strong>an</strong>ow Inseln. Shchukin et.al.<br />

[SLK95], [SLG96] konnten für eine Anordnung kohärent gewachsener dreidimensionaler<br />

Inseln zeigen, dass der Beitrag der K<strong>an</strong>tensp<strong>an</strong>nungen zur Deformationsenergie ein Minimum als<br />

Funktion der Inselgröße aufweisen k<strong>an</strong>n. Darüber hinaus besitzt auf einem kubischen (001)<br />

orientierten Substrat eine Anordnung der Inseln in Ketten entl<strong>an</strong>g der weichen kristallographischen<br />

Richtungen 〈100〉 ein Minimum gegenüber <strong>an</strong>deren Konfigurationen. Dieser Befund deckt sich mit<br />

kinetischen Monte-Carlo Simulationen zur Entstehung <strong>von</strong> Inselensembles unter Berücksichtigung<br />

<strong>an</strong>isotroper Materialeigenschaften [MSS01] und den in Kap. 2.4 gemachten Beobachtungen <strong>an</strong><br />

SiGe Inseln. Röntgenographische Untersuchungen für verschieden dichte Inselensemble bei etwa<br />

gleicher Inselgröße ergaben eine zusätzliche Ordnung der Inseln entl<strong>an</strong>g 〈110〉 für den Fall, dass<br />

Inselgröße und -abst<strong>an</strong>d in der gleichen Größenordnung sind [SWR98]. Ein Weg, Anordnungen<br />

abweichend <strong>von</strong> den <strong>an</strong>isotrop vorgegebenen Vorzugsrichtungen zu erzielen, besteht im Wachstum<br />

auf fehlgeschnittenen Substraten, die durch Ausbildung <strong>von</strong> Stufenbündeln <strong>an</strong>dere Richtungen für<br />

die Inselketten favorisieren [ZBA98]. Dabei legt die Fehlschnittrichtung die l<strong>an</strong>greichweitige

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