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Streuung von Röntgenstrahlen an selbstorganisierten Halbleiter ...

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7.1 Form- und Größenbestimmung 119<br />

zum <strong>an</strong>deren verursacht die starke <strong>Streuung</strong> bei exakter Braggposition einen Artefakt (Z), der sich<br />

als intensive Linie bemerkbar macht.<br />

Die weitverschmierte Intensität (I) bildet die deformierten Bereiche der Inseln ab. Im Gegensatz zu<br />

Messungen <strong>an</strong> den SiGe Strukturen zeigen die Intensitätsmuster aufgrund der vergleichsweise<br />

breiten Form- und Größenverteilung nur wenig Details. Es fällt auf, dass wie erwartet die lateralen<br />

Positionen des Inselreflexes im reziproken Raum für die Einstrahlrichtungen entl<strong>an</strong>g [110] (113<br />

Reflex) und [1-10] (1-13 Reflex) unterschiedlich sind. Für den 113 Reflex befindet sich der<br />

Schichtpeak bei q 110=1.564Å -1 und q 001=3.163Å -1 und für den 1-13 Reflex bei q 1-10=1.558Å -1 bei<br />

gleichem q 001. Die lateralen Verschiebung δq 110 und δq 1-10 gegenüber den Substratwerten q 110 und<br />

q 1-10 sind verknüpft mit den gemittelten Diagonalkomponenten des Deformationstensors:<br />

δq<br />

ε −<br />

110 110<br />

110<br />

= ε110<br />

=<br />

(7-1)<br />

q110<br />

δq<br />

1−10<br />

ε 1−10<br />

1−10<br />

= ε1−10<br />

= −<br />

(7-2)<br />

q1−10<br />

für die sich aus den Messungen am 113 und 1-13 Reflex 〈ε 110〉 = (5.0±0.5)×10 -3 und 〈ε 1-10〉 =<br />

(9.2±0.5)×10 -3 ergeben. Dieses Resultat bestätigt, dass die Relaxation aufgrund der unterschied-<br />

lichen Ausdehnung entl<strong>an</strong>g der beiden 〈110〉 Richtungen zu verschieden starker Relaxation in der<br />

Insel führt. Als Maß der Asymmetrie läßt sich ein Parameter 〈α〉 einführen:<br />

ε1−10<br />

α = (7-3)<br />

ε<br />

110<br />

der sich experimentell zu 〈α〉 exp = 1.84 bestimmt. Es ist offensichtlich so, dass die Insel entl<strong>an</strong>g der<br />

l<strong>an</strong>gen Seite, also entl<strong>an</strong>g [110] weniger gut relaxieren k<strong>an</strong>n als entl<strong>an</strong>g der kurzen Seite.<br />

Für die Simulationen des 113 und 1-13 Reflexes in Abb. 7-3B wurde eine Insel mit einer rechteckigen<br />

Basis der Längen w 110=50 nm und w 1-10=30 nm bei einer Höhe h <strong>von</strong> 7 nm <strong>an</strong>genommen,<br />

was mit den aus AFM bestimmten Längen gut übereinstimmt. AFM k<strong>an</strong>n darüber hinaus keine<br />

zuverlässige Aussage zur konkreten Inselform machen. Deshalb wurden für unterschiedliche<br />

Formen <strong>von</strong> quaderförmig bis spitz zulaufend die diffusen Intensitäten simuliert, wobei die beste<br />

Übereinstimmung <strong>von</strong> Simulation und Messung für eine spitz zulaufende Pyramide erreicht wurde,<br />

die auch in den folgenden Überlegungen zur Skalierung der mittleren Deformation für unterschiedliche<br />

Aspektverhältnisse beibehalten wird. Die vertikale Position des Inselreflexes, und damit<br />

die vertikale Komponente des Deformationstensors, lies sich in der Simulation nur <strong>an</strong>passen, wenn<br />

m<strong>an</strong> einen relativen Gitterparameterunterschied <strong>von</strong> 2.58% 49 gegenüber GaAs <strong>an</strong>nimmt. Daraus<br />

folgt, dass durch Interdiffusion <strong>von</strong> Indiumatomen während des Wachstums in der Insel im Mittel<br />

eine ternäre Verbindung der Zusammensetzung In 0.83Ga 0.17P vorliegen muß, die in den Simu-<br />

49 Der Gitterparameterunterschied zwischen InP und GaAs beträgt 3.8%.

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