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Streuung von Röntgenstrahlen an selbstorganisierten Halbleiter ...

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6.2 Deformationsfelder und Konzentrationsverlauf in SiGe Inseln 85<br />

mit inversen Ausmaßen, somit einer l<strong>an</strong>gen Seite entl<strong>an</strong>g 〈110〉. Zur Ver<strong>an</strong>schaulichung<br />

der in den Simulationen vernachlässigbaren experimentellen Vertikaldivergenz<br />

für alle vor<strong>an</strong>gestellten Messungen ist das Integrationsgebiet <strong>von</strong> 0.006Å -1<br />

im Teilbild (A) eingezeichnet.<br />

Um die relev<strong>an</strong>ten deformations- und formbestimmten Details in der hochaufgelösten Weitwinkelbeugung<br />

in der entsprechenden Beugungsebene als Schnitt interpretieren zu können, reicht vor<br />

dem PSD eine 1 mm Blende völlig aus. 37 Möchte m<strong>an</strong> auch die sehr dicht beim CTR liegenden<br />

Korrelationspeaks nur in der Zone detektieren, in der sie liegen, muß m<strong>an</strong> senkrecht zur Beugungsebene<br />

beispielsweise mit einem geeigneten Kollimatorkristall die aufgesammelte Vertikaldivergenz<br />

einschränken.<br />

Abb. 6-12 gibt zwei in-pl<strong>an</strong>e Intensitätsverteilungen in der Nähe des 004 Gitterpunktes für ein<br />

konst<strong>an</strong>tes q 001 <strong>von</strong> 4.55Å -1 als Funktion der beiden Lateralkomponenten q〈110〉 des Beugungsvektors<br />

wieder. Teilbild A zeigt dabei eine Messung <strong>an</strong> Probe 1005x, die mit einem horizontal in<br />

Bezug auf die Probenoberfläche positionierten PSD durch azimutale Probendrehung aufgenommen<br />

wurde. 38 Bild B enthält eine Simulation für einen {111} facettierten Pyramidenstumpf mit<br />

(001) Deckfacette wie in Abb. 5-1 mit einer Basis B 110=130 nm bei h=65 nm. Im unteren Drittel<br />

besteht sie aus Si 0.75Ge 0.25 während die Ge-Konzentration darüber 30% beträgt. M<strong>an</strong> erkennt<br />

deutlich, dass die Form der diffusen Intensität in diesem Schnitt durch die Inselform geprägt ist.<br />

Die entl<strong>an</strong>g 〈110〉 ausgerichtete Form im Ortsraum tr<strong>an</strong>sformiert sich im reziproken Raum in eine<br />

um 45° gedrehte vierzählige Struktur. Dies ist bereits ein Indiz für einen starken Formeinfluß auf<br />

das Muster (M0) in Abb. 6-6, wenngleich auch das Deformationsfeld dieses prägt. In Bezug auf die<br />

Ausdehnung der Formfunktion im reziproken Raum nimmt sich das für die Vertikaldivergenz<br />

relev<strong>an</strong>te eingezeichnete Integrationsgebiet <strong>von</strong> 0.006Å -1 Breite vergleichsweise klein aus, so dass<br />

das Simulieren <strong>von</strong> 2-dimensionalen Schnitten für diese Strukturen tatsächlich gerechtfertigt ist.<br />

Wichtig in diesem Zusammenh<strong>an</strong>g ist die Bemerkung, dass nur über die Knoten der Insel summiert<br />

wurde, so dass die vierzählige Struktur in Abb. 6-12 allein durch <strong>Streuung</strong> <strong>an</strong> der Insel entsteht. In<br />

Kap. 6.4 wird ein ähnliches Muster in der in-pl<strong>an</strong>e Intensitätsverteilung unter GID Bedingungen<br />

sichtbar, dass jedoch im Gegensatz zu dem besprochenen Effekt durch <strong>Streuung</strong> <strong>an</strong> Teilen des<br />

Substrates hervorgerufen wird.<br />

6.2.2.1 Homogene Insel<br />

Für die erste Iteration der Simulation wird eine <strong>an</strong> den Seiten durch {111} Facetten und nach oben<br />

durch eine (001) Deckfacette begrenzte Insel <strong>an</strong>genommen, deren Basis 130 nm und deren Höhe<br />

65 nm beträgt. Die Insel möge wie vorher aus homogenem Si 0.7Ge 0.3 bestehen und auf einer 2 nm<br />

dicken Benetzungsschicht, die sich auf einem Si-Substrat befindet, aufgewachsen sein. Bei der<br />

37 Für diese Abschätzung möge die <strong>an</strong>gebotene Primärstrahldivergenz senkrecht zur Beugungsebene klein gegen das Integrationsgebiet<br />

des Detektors sein. Für ein Experiment am Synchrotron läßt sich diese Voraussetzung hinreichend gut erfüllen. Beispielsweise<br />

hat m<strong>an</strong> am Strahlrohr BW2 des HASYLAB eine horizontale Primärstrahldivergenz (= Vertikaldivergenz im Proben-Koordinatensystem)<br />

<strong>von</strong> etwa 0.1 mrad. D<strong>an</strong>n ergibt sich für einen Abst<strong>an</strong>d Detektor-Probe <strong>von</strong> 700 mm bei einer 1 mm Detektoröffnung<br />

ein Integrationsgebiet senkrecht zur Beugungsebene <strong>von</strong>: ∆q=(2π/λ)∆Θ=(2π/λ)(1/700)≈0.006Å -1.<br />

38 Das Integrationsgebiet senkrecht zur Beugungsebene, also entl<strong>an</strong>g [001] beträgt wie in den vor<strong>an</strong>gestellten Messungen 0.006Å -1, da<br />

die gleiche jedoch um 90° gedrehte Anordnung mit 1 mm Schlitzblende vor dem PSD benutzt wurde.

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