05.11.2012 Aufrufe

Streuung von Röntgenstrahlen an selbstorganisierten Halbleiter ...

Streuung von Röntgenstrahlen an selbstorganisierten Halbleiter ...

Streuung von Röntgenstrahlen an selbstorganisierten Halbleiter ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

8 Zusammenfassung<br />

Gegenst<strong>an</strong>d der vorliegenden Arbeit ist die zerstörungsfreie Charakterisierung selbstgeordneter<br />

mesoskopischer Objekte in den Systemen SiGe auf Si(001) und InP auf InGaP/GaAs(001) mittels<br />

hochaufgelöster Röntgenstreuung in Verbindung mit kinematischen Streurechnungen. Darüber<br />

hinaus wurde der Entstehungsprozeß <strong>von</strong> Einzelinseln und Insel-Insel-Korrelation mit direktabbildenden<br />

Verfahren untersucht.<br />

Aufgrund der unterschiedlichen Gitterparameter bei der Heteroepitaxie kommt es beim Wachstum<br />

zum Aufbau <strong>von</strong> Deformationsenergie, die bei den betrachteten Proben ausschließlich elastisch<br />

über die Bildung <strong>von</strong> Str<strong>an</strong>ksi-Krast<strong>an</strong>ow Inseln abgebaut wurde. Die mit Flüssigphasenepitaxie<br />

gezüchteten SiGe Inseln auf Si(001) weisen im Endstadium die Form eines vierzähligen Pyramidenstumpfes<br />

auf, der durch {111} Seitenfacetten und eine (001) Deckfacette begrenzt wird.<br />

Für die Entstehung <strong>von</strong> SiGe Inseln mit einem nominellen Ge-Gehalt <strong>von</strong> 10% konnten drei verschiedene<br />

Wachstumsstadien direkt mittels Atomkraftmikroskopie nachgewiesen werden. Die<br />

Inselentstehung erfolgt bis zu etwa einem Drittel der Höhe des finalen Pyramidenstumpfes über<br />

steiler werdende Facetten, bis diese einen Winkel <strong>von</strong> etwa 16°, entsprechend {115} Facetten,<br />

einnehmen. Gefolgt <strong>von</strong> diesem zeitlich gut auflösbaren vergleichsweise l<strong>an</strong>gsamen Prozeß findet<br />

eine sehr rasche Morphologieänderung hin zu flachen Pyramidenstümpfen mit {111} Seitenfacetten<br />

und einer (001) Deckfacette statt. Später wachsen die Inseln hauptsächlich über die (001)<br />

Facette weiter. D<strong>an</strong>eben konnte ein zusätzliche Verbreiterung der Basis durch das am Inselfuß<br />

startende Aufwachsen <strong>von</strong> {111} Flächen mittels Rasterelektronenmikroskopie nachgewiesen<br />

werden. Da diese Flächen zum Teil jedoch nicht bis in die Inselk<strong>an</strong>ten bzw. bis zur Deckfacette<br />

komplettiert werden, kommt es zu einer deutlichen Verbreiterung der 〈101〉 K<strong>an</strong>ten.<br />

Bei Germ<strong>an</strong>iumgehalten größer 30% verläuft die Inselentstehung bereits so schnell, dass nur<br />

ausgewachsene Pyramidenstümpfe mit AFM beobachtet werden konnten. Jedoch läßt sich bei<br />

diesen Konzentrationen sehr gut die Entstehung <strong>von</strong> Inselketten entl<strong>an</strong>g 〈100〉 abhängig vom<br />

Bedeckungsgrad untersuchen. Dazu wurden verschieden dichte Topologien qu<strong>an</strong>titativ in Hinblick<br />

auf die auftretenden Kettenlängen und den dar<strong>an</strong> beteiligten Inseln ausgewertet. Mit steigender<br />

Bedeckung nimmt die maximal realisierte Kettenlänge zu. Darüber hinaus ordnen sich bezogen auf<br />

die Gesamtinselzahl immer mehr Inseln in immer längeren Reihen <strong>an</strong>. Der beobachtete<br />

Mech<strong>an</strong>ismus funktioniert über die Anlagerung weiterer Inseln am Ende einer bereits bestehenden<br />

Formation. Der Benetzungsschicht und den unterliegenden Substratbereichen kommt eine<br />

vermittelnde Funktion bei der Propagation des die Insel umgebenden Sp<strong>an</strong>nungsfeldes zu. Das<br />

Auftreten ausgesprochen l<strong>an</strong>ger Ketten mit mehr als 12 Inseln legt die Vermutung nahe, dass nicht<br />

nur das Sp<strong>an</strong>nungsfeld der nächstgelegenen Insel die Umgebung in günstige und weniger günstige<br />

Nukleationsplätze einteilt, sondern dass zumindest auch noch die übernächste Insel <strong>an</strong> diesem<br />

Prozeß beteiligt sein muß. Mittels FEM Simulationen konnte gezeigt werden, dass ein vorh<strong>an</strong>denes<br />

Dimer die Nukleation entl<strong>an</strong>g seiner Hauptrichtung in einem kleineren Abst<strong>an</strong>d als senkrecht dazu<br />

favorisiert. Ein Minimum in der Deformationsenergiedichte konnte nicht nachgewiesen werden. Es<br />

ist zu vermuten, dass dem in den FEM Simulationen nicht berücksichtigten sp<strong>an</strong>nungsinduzierten

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!