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Streuung von Röntgenstrahlen an selbstorganisierten Halbleiter ...

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6 SiGe/Si Inselstrukturen<br />

Um die Entstehung <strong>von</strong> mesoskopischen Inseln besser verstehen zu können, bedarf es zusätzlich<br />

zu direktabbildenden Verfahren wie Rasterkraftmikroskopie und Atomkraftmikroskopie, die Aussagen<br />

zur äußeren Morphologie machen können, (das betrifft sowohl die Form <strong>von</strong> einzelnen<br />

Objekten als auch die Charakterisierung <strong>von</strong> Ordnungsphänomenen) Methoden, die sich sensitiv<br />

auf die Eigenschaften im Inneren der Objekte zeigen. Zu ihnen gehören u.a. die Ram<strong>an</strong>-<strong>Streuung</strong><br />

und die Photolumineszenz, die beide jedoch nur Mittelwerte für Größen wie Komposition und<br />

Deformation liefern. Einen ortsaufgelösten Zug<strong>an</strong>g bietet die Elektronenmikroskopie in<br />

Tr<strong>an</strong>smission (TEM). Mit ihrer hohen Auflösung im direkten Raum erlaubt sie eine detaillierte<br />

Analyse, jedoch immer beschränkt auf eine kleine Anzahl <strong>von</strong> Objekten. Einen <strong>an</strong>deren Weg geht<br />

m<strong>an</strong> mit der <strong>Streuung</strong> mit <strong>Röntgenstrahlen</strong>. Die Auflösung wird hier nicht mehr direkt sondern<br />

indirekt durch eine hohe Winkelgenauigkeit bei der Messung im reziproken Raum realisiert.<br />

Da m<strong>an</strong> bei der Untersuchung mit Röntgenstrahlung je nach Kohärenzlänge der Strahlung über ein<br />

sehr großes Ensemble <strong>von</strong> Inseln mittelt, eignen sich, will m<strong>an</strong> Aussagen zu einzelnen Objekten<br />

machen, nur Probensysteme, bei denen eine entsprechend hohe Homogenität gewährleistet werden<br />

k<strong>an</strong>n. Str<strong>an</strong>ski-Krast<strong>an</strong>ow Inseln mit einer erreichbaren Größendispersion kleiner als 10%<br />

[MHB94] erweisen sich als ausgezeichneter K<strong>an</strong>didat für diese Aufgabe. Im System Si 1-xGe x auf<br />

Silizium lassen sich insbesondere in dem Konzentrationsfenster zwischen 25% und 40%<br />

Germ<strong>an</strong>ium Inselensemble hoher Perfektion herstellen. Die mit wachsendem x verbundene<br />

Verkleinerung der Inseln [DSW98] geht jedoch oft mit der Ausbildung großer plastisch relaxierter<br />

Inseln einher, die die Applikation der vorgestellten Methode (aufgrund der starken diffusen<br />

<strong>Streuung</strong> <strong>an</strong> den Fehl<strong>an</strong>passungsversetzungen) für Konzentrationen jenseits 40% Ge vereiteln.<br />

Deshalb wurden aus einer Probenreihe zwei mit nominellen Ge-Gehalten <strong>von</strong> 25 % und 30 %<br />

ausgewählt, um <strong>an</strong> diesen Möglichkeiten und Grenzen numerischer Streurechnungen in<br />

kinematischer Näherung zu demonstrieren.<br />

Das vorliegende Kapitel ist wie folgt gegliedert: zunächst wird in Kap. 6.1 mit Hilfe der direkten<br />

Verfahren SEM und AFM die Inselform bestimmt. Die so gewonnenen Resultate werden darüber<br />

hinaus genutzt, um die gemessenen Intensitätsverteilungen in GISAXS Geometrie mit kinematischen<br />

Simulationen zu vergleichen. Im dem sich <strong>an</strong>schließenden Kap. 6.2 wird der Einfluß<br />

verschiedener Ge-Kompositionen im Inselinneren auf das Streubild diskutiert und mit experimentellen<br />

Ergebnissen der hochaufgelösten Weitwinkelbeugung verglichen. Dabei wird bereits<br />

deutlich werden, dass sowohl GISAXS- als auch das Beugungssignal Informationen über eine<br />

Einzelinsel hinaus enthalten. Die periodische Anordnung der Inseln führt in beiden Fällen zu<br />

zusätzlichen Beiträgen in der diffusen Intensität, die eingehend in Kap. 6.3 diskutiert werden. Es<br />

wird ein Weg vorgeschlagen, die Insel-Insel-Korrelation in den Simulationen zu berücksichtigen.<br />

Die kinematische Näherung versagt, sobald Ein- und/oder Austrittswinkel in die Nähe des<br />

kritischen Winkels der Totalreflexion gel<strong>an</strong>gen. Kap. 6.4 zeigt diese Grenzen auf, die in einer semikinematischen<br />

oder dynamischen Her<strong>an</strong>gehensweise zu überwinden sind. Hier bietet sich ein sehr<br />

interess<strong>an</strong>ter Zug<strong>an</strong>g zum Deformationsfeld in den inselnahen Bereichen der Benetzungsschicht.

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