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Streuung von Röntgenstrahlen an selbstorganisierten Halbleiter ...

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98 6 SiGe/Si Inselstrukturen<br />

Ordnung senkrecht zu den Stufenbündeln fest, während die starke Wechselwirkung über das<br />

Sp<strong>an</strong>nungsfeld die relativen Lagen auf ihnen bestimmt.<br />

Der Grad <strong>an</strong> lateraler Ordnung läßt sich noch erhöhen, indem m<strong>an</strong> mehrere heteroepitaktische<br />

Schichten abwechselnd überein<strong>an</strong>der abscheidet. Im Rahmen eines deterministischen Wachstumsmodelles<br />

konnten Tersoff et.al. für einen Vielfachstapel <strong>von</strong> versetzungsfreien Inseln, die vertikale<br />

Korrelation auf das Sp<strong>an</strong>nungsfeldes über bereits bestehenden Inseln zurückführen [TTL96].<br />

Dabei kommt es mit zunehmender Schichtzahl zu einer Art Auslese mit dem Ergebnis einer gleichmäßigeren<br />

Größenverteilung der Inseln verbunden mit der Forcierung eines Inselabst<strong>an</strong>des. Der<br />

Zwischenschicht kommt bei diesem Prozeß die Funktion eines B<strong>an</strong>dpaßfilters zu, der einerseits die<br />

Vererbung sehr kleiner lateraler Inselabstände in vertikaler Richtung unterdrückt und <strong>an</strong>dererseits<br />

für sehr lockere Formationen Inselnukleation in Zwischenräumen über bereits bestehenden Inseln<br />

in den darunter liegenden Lagen begünstigt. Mit steigender Dicke der Zwischenschicht wird der<br />

Einfluß der vergrabenen Qu<strong>an</strong>tenpunkte auf die Nukleationswahrscheinlichkeit neuer Inseln immer<br />

kleiner [SRB00]. Mit TEM Untersuchungen <strong>an</strong> InAs Qu<strong>an</strong>tenpunkten auf einem GaAs Substrat<br />

[XMC95] konnte die obere Grenze zu etwa 200 Monolagen GaAs für die Zwischenschicht bestimmt<br />

werden jenseits derer vertikale Korrelation völlig verloren geht. In einem Gebiet zwischen<br />

40 und 200 Monolagen besteht eine teilweise vertikale Korrelation der InAs Qu<strong>an</strong>tenpunkte, für<br />

Schichtdicken kleiner 40 Monolagen ist die vertikale Vererbung nahezu perfekt. Zur Charakterisierung<br />

der erreichten lateralen Korrelation <strong>an</strong> der Oberfläche bieten sich direktabbildende<br />

Verfahren wie AFM und SEM <strong>an</strong>. Die Bestimmung des vertikalen Korrelationsgrades ist eine<br />

ungleich schwierigere Aufgabe. TEM Untersuchungen liefern immer nur kleine Ausschnitte und<br />

können keine statistisch sicheren Aussagen machen. Für die Röntgenbeugung bei kleinen Ein- und<br />

Austrittswinkeln wurde <strong>von</strong> Kegel et.al. [KMP99] ein <strong>an</strong>alytisches Modell entworfen, mit dem<br />

sich die lateralen Abweichungen der Dotpositionen in einem vertikalen Stapel bestimmen lassen.<br />

Es zeigt sich, dass unter der Annahme einer in Wachstumsrichtung breiter werdenden gaussförmigen<br />

Verteilung der lateralen Positionen in Bezug auf die vorhergehende Lage, die Breite der<br />

Überstrukturreflexe quadratisch mit dem lateralen Impulsübertrag steigt. Die Forcierung eines<br />

mittleren Abst<strong>an</strong>des und einer bestimmten Größe der entstehenden Qu<strong>an</strong>tenpunkte mit zunehmender<br />

Schicht<strong>an</strong>zahl legen die Vermutung nahe, dass die jeweils oberste Lage nicht nur <strong>von</strong> der<br />

direkt darunter befindlichen beeinflußt wird, sondern es vielmehr zu einer Überlagerung der<br />

Sp<strong>an</strong>nungsfelder aller oder zumindest mehrerer zuvor gewachsener Lagen <strong>an</strong> der Oberfläche<br />

kommt. Mit der zunehmenden Ordnung verbunden ist eine erhöhte Tendenz zur Interdiffusion in<br />

den Qu<strong>an</strong>tenpunkten beim Überwachsen. Mittels Photolumineszenz <strong>an</strong> Ge/Si Übergittern konnte<br />

dieser Effekt nachgewiesen werden [ScE00]. Darüber hinaus sorgt das <strong>von</strong> den Inseln induzierte<br />

Deformationsfeld für eine etwas dünnere Benetzungsschicht der nächstfolgenden Dotlage, so dass<br />

die darauf entstehenden Ge-Qu<strong>an</strong>tenpunkte leicht größer auswachsen [TYB99]. Mit abnehmender<br />

Dicke der Zwischenschicht sinkt auch die Dicke der Benetzungsschicht als Folge des<br />

wachsenden Einflusses der darunter liegenden Inseln.<br />

Abweichend <strong>von</strong> dieser in Wachstumsrichtung ungebrochenen Replikation neuer Inseln direkt über<br />

bereits bestehenden, wurde <strong>an</strong> vertikal gestapelten CdSe Inseln in einer ZnSe Matrix eine Anti-<br />

Korrelation festgestellt [SKP98], bei der Inseln in Bezug auf die darunter liegenden genau in den<br />

Zwischenpositionen auftreten. Dieses Verhalten läßt sich unter Berücksichtigung der elastischen

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