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74MB - Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

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Sachsen-Anhalt: Mitteldeutsches Trockengebietbau Karsdorf) verursacht (DULTZ & KÜHN i. Vorb.). Die Tiefenverteilung von mikromorphologischnachweisbarem Carbonat bis in eine Tiefe von 60 cm und ab dieser Tiefe dasVorkommen von Gipsausfällungen zeigt eine Einflusstiefe bis etwa 60 cm der abiotischrezentenBodenbildungsprozesse. Biotisch ausgelöste pedogene Prozesse (z.B. in Verbindungmit Wurzeltätigkeit) sind bis in eine Tiefe von etwa 140 cm in Verbindung mit denGipsausfällungen mikromorphologisch nachweisbar.Für Profil KA 51 kann damit folgende relative Chronologie der bodenbildenden Prozessefestgehalten werden: Im Spätglazial Entkalkung und Lessivierung, im Holozän Tiefergreifender Entkalkungsgrenze und weitere Lessivierung, nachfolgende Verbraunung deroberen 50 cm. Als (sub-)rezenter Prozess sind durch anthropogenen Einfluss Gipsausfällungenab einer Tiefe von etwa 60 cm zu verzeichnen.Die Tiefenverteilung der Gips- und Carbonatausfällungen zeigt zu einem gewissen Teil,dass unter rezenten klimatischen Bedingungen die vorgefundene Profilausprägung sonicht entstanden sein kann, da sonst Sekundär-Carbonatausfällungen auch im Bereichvon 60-105 cm zu finden wären. Es ist anzunehmen, dass etwas feuchtere und kühlereklimatischen Bedingungen zu einer Profilentwicklung durch Entkalkung und Tonverlagerungbis in eine Tiefe von 105-125 cm führten.Damit besteht ein Widerspruch zur Hypothese von REUTER (z.B. 1990), dass in Mitteleuropaausschließlich unter den wärmeren klimatischen Bedingungen des Atlantikums dieLessivébildung auf hoch- bis spätweichseleiszeitlichen Sedimenten stattfand. REUTER(1964, 2001) verweist dabei auf Befunde zur rezenten Lessivégenese aus Regionen in SO-Europa, in denen eine Jahresmitteltemperatur von 11-13°C herrscht. Dass auch unter rezenten,warmen klimatischen Bedingungen SO-Europas, wie im Karpatenbecken, rezentvorwiegend Lessivierung stattfindet, konnte BRONGER (1976: 106) indes nicht bestätigen.Der oben genannte Widerspruch kann hier nicht eindeutig aufgelöst werden, da es einerseitsnoch nicht möglich ist, pedogenetische Merkmale direkt zu datieren und andererseitseindeutig makromorphologische Merkmale periglazialer Überprägung fehlen, wiesie in den Profilen Bar 100, 200 (Kap. 3.5.1.2) dargestellt wurden.Doch liefern die dargestellten Befunde kräftige Argumente für eine schon im Spätglazialauch am südlichen Rand des Mitteldeutschen Trockengebietes stattgefundene Tonverlagerung,wobei zurzeit noch keine Aussagen über deren Intensität gemacht werden können.Anhand der Tiefenverteilung der mikromorphologischen Merkmale ist zum Endedes Spätglazials eine Entwicklungstiefe der Lessivés von mindestens 60 cm anzunehmen.5.1.3 Braunerde-Fahlerde im Hakel (Profil KA 96)5.1.3.1 Feldbodenkundliche MerkmaleAbb. 5.4: Skizze von Profil KA 96: humose Braunerde-Fahlerde aus Löss über Löss-Fließerde über Fließerdeaus MuschelkalkDie Braunerde-Fahlerde liegt auf einemflach nach Süden geneigten Hang unddamit in einer potentiellen Erosionslage.Über einer skelettreichen, überwiegendaus Bruchstücken des Unteren Muschelkalksbestehenden Fließerde, liegt eineetwa 80 cm mächtige Löss-Deckschicht.Diese besteht im Liegenden aus einer etwa20 cm mächtigen Löss-Fließerde imLiegenden und einem etwa 60 cm skelettfreienLösslehm im Hangenden.Im Löss ist eine humose Braunerde-Fahlerde ausgebildet, mit einer geringen112

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