11.07.2015 Aufrufe

74MB - Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

74MB - Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

74MB - Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Dyckerhoff Steinbruch im südlichen Main-Taunus-Vorland (Hessen)5.2.2 Pedogenetische Relevanz des „Dyckerhoff-Profils“Die dargestellten pedogenetischen Befunde zur spätglazialen und holozänen Lessivierungsind trotz des Sonderstandortes des „Dyckerhoff-Profils“ von überregionaler Bedeutung.Nehmen wir im gleichen Naturraum auf einem seit dem ausgehenden Hochglazial mit Beendigungder Lößsedimentation geomorphodynamisch stabilen Standort den Beginn derPedogenese an. Es läge rezent ein polygenetisches Profil vor, das alle seit dem Beginn desSpätglazials stattgefundenen Bodenbildungsphasen enthielte. Die Schwierigkeit bestündenun darin, die einzelnen bodenbildenden Prozesse voneinander zeitlich zu trennen und darüberhinaus einzelnen Chronozonen zuzuordnen.Dies ist im „Dyckerhoff-Profil“ möglich, wie minutiös gezeigt wurde. Hier lassen sich aufgrundder geomorphologischen Gegebenheiten dieses Sonderstandortes die spätglazialenpedogenetischen Prozesse (Entkalkung, schwache Schwarzerdebildung, Lessivierung) durchdie gezeigten mikromorphologischen Befunde in Verbindung mit den Ergebnissen der OSL-Datierungen der Sedimentationsereignisse von den nachfolgenden holozänen Bodenbildungsprozessen(Schwarzerdebildung, Lessivierung) trennen, sowie auch die holozänenBodenbildungsprozesse weiter differenzieren.Deshalb ist anzunehmen, dass im umgebenden und auch in vergleichbaren Naturräumen beirezenten Oberflächenböden, deren Bildungsbeginn auf das Ende der würm-/weichseleiszeitlichen Lösssedimentation zurückgeführt werden kann, eine ähnliche Folgebodenbildender Prozesse stattfand.Diese Annahme wird durch die Befunde einer im südwestlichen Rheinhessen der altholozänenSchwarzerdebildung vorausgehenden Lessivierung von ROGAAR et al. (1993) gestützt.Deren Ergebnisse zeigen, dass nicht nur an Sonderstandorten, wie der Dolinenfüllung imDyckerhoff-Steinbruch, schon im Spätglazial/Altholozän Lessivierung in Lössen bzw. lössbürtigenSedimenten möglich war.124

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!