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74MB - Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

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Jüngeres Jungmoränengebiet in Mecklenburg-Vorpommern – MikromorphogeneseToncutanbruchstücke sind unterhalb einer Tiefe von etwa 75 cm nicht mehr vorhanden.In teilweise senkrecht verlaufenden Tonbändern im Übergang zum elCc-Horizont kommenkeine Toncutanbruchstücke vor, nur oben genannte Toncutanausprägungen mitAusnahme der sehr staubigen Toncutane.Neben Primärcarbonatanteilen (sparitischer rhomboederförmiger Carbonat und Molluskenschalenbruchstücken)sind im elCc-Horizont mikritische Konkretionen Merkmale sekundärerCarbonatanreicherung.3.5.3.2.3 Bodengenetische Schlussfolgerungen und DiskussionDie Windkanter im Decksand weisen auf eine deutliche äolische Formung hin. Zwar zeigtder Sortierungskoeffizient mit So ~1,5 nur eine mittelmäßige Sortierung an, doch ist dasder beste ermittelte Sortierungswert für Decksande, die in der Regel schlecht oder sehrschlecht sortiert sind (Kap. 3.2; Anhang-Tab. 4).An Außen- und Binnenkliffen aktiver Steilküsten an der Ostsee führen auflandige Windeauf Kliffkanten zur Ausbildung von bis zu mehreren Metern mächtigen Kliffranddünen,deren Körnungsmaximum im Feinsandbereich liegt (KLIEWE 1973; REINHARD 1954). Einähnlicher Prozess muss im Zuge der Dünenbildung im südlichen Haffstauseegebiet ander Wende Alleröd/Dryas III sowohl zur Formung der Windkanter auf der heutigen fossilenKlifflinie, als auch zur deutlichen äolischen Beeinflussung des Decksandes geführthaben.Zwar liegen im Untersuchungsgebiet keine Kliffranddünen vor, doch weist der hoheFeinsandanteil von über 70 % im Decksand auf eine vergleichbare Genese hin. Dabei handeltes sich überwiegend um Material aus dem Kliff selbst, das unter der geringmächtigenGeschiebemergeldecke im Wesentlichen aus mehreren Meter mächtigen mittelschluffigen,feinsandigen Beckensanden aufgebaut ist (vgl. Korngrößenverteilung aus II lCc in Anhang-Tab.4).Der Bv2-Horizont wird aufgrund der Bt-Schmitzen und grauschwarzen Feinsubstanzkappen,die charakteristische Merkmale der Ael- und Ael+Bt-Horizonte sind, als eindurch Verbraunung überprägter Ael- bzw. Bt+Ael-Horizont interpretiert. Dies ist zumindestanhand der mikromorphologischen pedogenen Merkmale der erste Hinweis auf eineÜberprägung eines Ael-Horizontes durch die Verbraunung.Damit fände die Hypothese von REUTER (1990, 2001) ihre Bestätigung, dass die Braunerdegenesedie Al- bzw. Ael-Horizonte der liegenden Lessivés überprägte. In allen anderenBv-Horizonten waren jedoch ähnliche Merkmale nicht festzustellen. Dass diese mikromorphologischenMerkmale nicht häufiger zu finden sind, mag einerseits am starken bioturbatenEinfluss liegen, andererseits auch daran, dass es sich hierbei um die intensivsteVerwitterungszone dieses Bodentyps handelt.In der liegenden Fahlerde sind drei bzw. vier verschiedene Tonverlagerungsphasen festzustellen.Hierbei sind die sehr staubigen grauschwarzen Toncutane als Ergebnis derjüngsten Tonverlagerungsphase wieder typischerweise an Porenunterseiten verbreitetbzw. liegen in zusammengesetzten Toncutanen immer am nächsten zum Poreninneren.Da diese Toncutane überwiegend keine Siltkörner enthalten, ist die Möglichkeit in Betrachtzu ziehen, dass diese Ausprägung kein Merkmal für etwaige Entwaldungsphasenist, wie bei Profil M 10 diskutiert. Auch in den Profilen E 106, J 2/5, die unter Wald liegen,treten ebenfalls sehr staubige grauschwarze Toncutane, ohne dass holozäne Entwaldungsphasenan den jeweiligen Standorten bislang bekannt sind. Deren exakten Entstehungsbedingungensind weiterhin nicht geklärt.Aufgrund der relativen Anordnung zueinander, entsprechen gut orientierte staubigebraune und reine gelbbraune Toncutane den beiden nächst älteren Tonverlagerungsphasen.55

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