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74MB - Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

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Sachsen-Anhalt: Mitteldeutsches Trockengebietfinden sich auch sehr gut orientierte, gelbbraune Toncutane und in die Matrix eingearbeitete,kaum staubige, gelbbraune Toncutanbruchstücke (Tafel 15: 2).Im Bt-Horizont ist neben einem (Sub-)Polyedergefüge noch ein gut ausgeprägtesSchwammgefüge festzustellen (Abb 5.6a). Mit der Tiefe verschwinden sonst für Bt-Horizonte typische Gefüge weitgehend und es überwiegt im II Bt-Horizont einSchwamm- bis Röhren-Gefüge (spongy to channel structure; Abb. 5.6b). Zahlreiche für dasSchwammgefüge typische Aggregate, sind im Bt-Horizont von ungestörten Toncutanenumgeben. Im Inneren dieser Aggregate kommen jedoch auch immer wieder Toncutanbruchstückevor (Tafel 15: 3). Zahlreiche Wurzelreste und Phytolithen dokumentieren denstarken bioturbaten Einfluss vor Entwicklung der ungestörten Toncutane. Im Bt-Horizontes kommen sehr staubige grauschwarze, staubige braune und gelbbraune reineToncutane vor (Tafel 15: 4). Verschiedene Bt-Aggregate zeigen einen ähnlich tonverarmtenäußeren Bereich wie in Profil KA 51 (Tafel 15: 5). Typisch sind zahlreiche Silt-Ton-Porenverfüllungen mit Reorientierungsmerkmalen, die teilweise von staubigen braunenToncutanen geschnitten werden (Tafel 15: 6). Vereinzelt überziehen Fe-Mn-Hydroxid-Überzüge die Toncutane (ferrugineous hypocoatings on clay coatings) als ein Ergebnishydromorpher Prozesse nach der jeweiligen Tonverlagerungsphase.Im II Bt-Horizont sind Tonverlagerungsmerkmale durch Silt-Ton-Porenverfüllungen mitReorientierungsmerkmalen, sowie durch braune staubige Toncutane und gelbbraunekaum staubige Toncutane gekennzeichnet. Letztere liegen bei mehrphasigen Toncutanenin der Regel am nächsten zum Porenrand. Trotz der im Gelände deutlich erkennbarenAusprägung von überwiegend dunklen Ton-Humus-Cutanen im Übergang zum III lCc-Horizont sind in der Probe aus 79 cm Tiefe vorwiegend reine gelbbraune, mikrolaminierteToncutane vertreten. Bei Bt-Aggregaten sind keine tonverarmten Zonen festzustellen,wobei die Aggregatausbildung im Vergleich zum hangenden Bt-Horizonten wesentlichschwächer ist (Abb. 5.6b).Der Übergangsbereich zum liegenden III lCc-Horizont ist sehr scharf und nur wenigeMillimeter dick. Es liegen sekundäre Carbonatanreicherungen in Form von Wurzelzellenpseudomorphosen,nadelförmigem Calcit und mikritischen Carbonatcutanen vor (Tafel15: 8). Auf diesen Sekundär-Carbonatausscheidungen um Hohlraumwände liegenvereinzelt sehr gut orientierte bis zu 20 µm dicke gelbbraune Toncutane vor. Toncutanfragmentekommen nur in Verbindung mit Porenfüllungen vor.5.1.3.3 Bodengenetische Schlussfolgerungen und DiskussionWährend im Profil KA 51 bei Karsdorf (Kap. 5.1.2) von einer kontinuierlichen Bodenbildungsrichtungdes Lessivés auszugehen ist, kann in Profil KA 96 schon anhand der feldbodenkundlichenEigenschaften sehr dunkler Ton-Humus-Cutane im tiefsten Bt-Bereichfür den Lessivé eine vorhergehende Schwarzerdephase diagnostiziert werden. Die einzelnenBodenentwicklungsphasen der Schwarzerde-, Fahlerde- und Braunerdebildung imProfil KA 96 lassen sich jedoch mikromorphologisch weiter differenzieren.Der Bv-Horizont zeigt durch starke rezente Durchwurzelungstätigkeit nicht nur makromorphologischeine starke bioturbate Beeinflussung, sondern auch anhand der mikromorphologischenMerkmale (sehr locker, hohlraumreich). Dies ist mit den Befunden vonProfil KA 51 am südlichen Rand des Mitteldeutschen Trockengebietes und den Merkmalender untersuchten Bv-Horizonte aus den Jungmoränengebieten vergleichbar. Insgesamtist die Lagerung der Bodenaggregate lockerer, als dies bei Profil KA 51 der Fall ist.Weiterhin ist hier im Bv-Horizont eine Tendenz zur Tonverlagerung in Form von bis zu20 µm dicken staubig gelbbraunen Toncutanen erkennbar.Die durch Reorientierungsmerkmale des Tons gekennzeichneten Silt-Ton-Porenverfüllungen im Bt-Horizont in 60 cm Tiefe, die von staubigen braunen Toncutanen114

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