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74MB - Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

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Vergleich der Ergebnisse zur Lessivégenese – Charakteristika der LessivésWären ausschließlich in der Sandkeilfüllung von Profil Bar 100 Toncutanbruchstücke zufinden, könnte der Interpretation von SAUER (2002: 185) zugestimmt werden, dass dieseToncutanbruchstücke durch Bioturbation oder durch Quellung und Schrumpfung in dieSandkeilfüllung gelangt sein könnten. Wobei sich mit dieser Prozesskombination nurschwer die Unversehrtheit der Sandkeile erklären ließe, ebenso wie neben den Toncutanbruchstückenin der Sandkeilfüllung vorkommende ungestörte, sehr gut orientierte, staubige,gelbbraunen Toncutane (Tafel 3: 3).Aber gerade die Fundstellen von Toncutanbruchstücken innerhalb von durch Eislinsenbildungentstandenen plattigen Aggregaten belegen eine spätglaziale Tonverlagerungsphase,da das Vorkommen dieses Gefüges in einer Tiefe von 60-70 cm nur reliktisch seinkann (vgl. Kap. 3.5.1.2.3.).Eine Besonderheit sandarmer Substrate scheint die Ausbildung von Vesikeln zu sein, dieebenfalls im Übergangsbereich von Ael+Bt- zu Bt-Horizonten vorkommen (Tafel 14: 2).Die Vesikel sind bedingt durch ihre Tiefenlage von ~60 cm auf den Gefügezusammenbruchwährend des Austauens des Permafrostes zurückzuführen (vgl. Diskussion in Kap.5.1.2.3; VAN VLIET-LANOË et al. 1984).In Lessivés mit Schwarzerdevergangenheit lassen sich Toncutane und Toncutanbruchstückein Beziehung zu durch Bioturbation entstandenen Aggregaten setzen, die von derehemaligen Schwarzerde zeugen (Kap. 5.1.3.2; Tafel 15: 3). Durch Toncutanbruchstückeinnerhalb dieser Aggregate ließ sich eine der Schwarzerdephase vorangehende Tonverlagerungnachweisen, während diese Aggregate umgebende ungestörte Toncutane ein Befundfür die Degradierung der Schwarzerde durch Lessivierung sind (Kap. 5.1.3.3).Ein weiteres besonderes Merkmal in Form von subrezenten bis rezenten Gipsausfällungenist im Bt-Horizont des Profils KA 51 auf der Querfurter Platte in Sachsen-Anhalt zuverzeichnen. Da dies mit der bodenbildenden Dynamik eines Lessivés in keinem Zusammenhangsteht, wird die Dieskussion dieser nicht hier, sondern an anderer Stelle ausführlichgeführt (DULTZ & KÜHN, i. Vorb.).6.1.5 C-HorizonteFür die carbonathaltigen C-Horizonte ist die crystallitic b-fabric typisch. Neben dem Primärcarbonatkommen zahlreiche Sekundärcarbonatausfällungen in Form von mikritischenÜberzügen von Porenrändern (micritic hypocoatings), nadelförmigem Calcit (needlefibre calcite), sparitischen Wurzelzellenpseudomorphosen und vereinzelt auch Carbonat-Cutanen vor. Das alles sind Hinweise auf die Entkalkung des hangenden Substrates.Es treten vor allem Poren und kaum Risse als Hohlräume auf (no pedality). Ursache dafürist eine eine geringe oder fehlende pedogene Gefügebildung. In den Profilen J2/5 (Tafel 6:8) und Len 4 (Tafel 8: 7) aus Mecklenburg-Vorpommern, sowie dem Profil aus der Kiesgrubebei Horstfelde (Tafel 10: 8) in Brandenburg ist ein deutlich ausgeprägtes linsenförmig-plattigesGefüge als Kennzeichen der periglazialen Überprägung erhalten geblieben.So reicht die plattige Gefügeausprägung in Böden Westsibiriens bei einer jährlichen, etwaacht Monate lang andauernden Bodengefrornis bis in Tiefen von 100 cm (FEDOROVA &YARILOVA 1972).Im Übergangsbereich Bt-/C-Horizont sind Tonverlagerungsmerkmale meist in Form vonToncutanen zu finden, wobei auch eine gemeinsame Verlagerung von Ton und Carbonatnicht auszuschließen ist (Kap. 3.8.3; Tafel 11: 8). Toncutanbruchstücke sind ausschließlichauf eine bioturbate Verlagerung zurückzuführen.132

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