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74MB - Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

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Vergleich der Ergebnisse zur Lessivégenese – Charakteristika der Lessivés6 Vergleich der Ergebnisse zur LessivégeneseZunächst werden mikromorphologische Charakteristika der Lessivés zusammengefasstund diskutiert. Nachfolgend werden die Ergebnisse zur Lessivégenese überregional miteinanderverglichen, da der regionale Vergleich in den einzelnen Kapiteln zu den unterschiedlichenUntersuchungsgebieten erfolgte. Zuletzt wird aufgrund der vorgelegtenBefunde ein Vorschlag zur Einordnung der untersuchten Lessivés in die deutsche Bodensystematikunterbreitet.6.1 Horizontbezogene mikromorphologische Charakteristika der LessivésIn den folgenden Unterkapitel sollen nicht alle mikromorphologischen Charakteristikader einzelnen Horizonte der untersuchten Lessivés zusammengestellt und diskutiertwerden, da dies schon von BULLOCK & THOMPSON (1985) für die diagnostischen Horizonteder Alfisols und für Bv-Horizonte (cambic horizons) von AUROUSSEAU et al (1985) umfassendgeleistet wurde. Nachfolgend werden die mikromorphologischen Charakteristikainsbesondere auf die vorliegende Fragestellung der spätglazialen und holozänen Tonverlagerunghorizontbezogen zusammengestellt und diskutiert.6.1.1 Bv-HorizonteDie Bv-Horizonte der Lessivés im Norddeutschen Tiefland unter Ackernutzung sind homogen.Dies ist vor allem ein Resultat der mehrere Jahrtausende währenden Bioturbation,bevor die Flächen landwirtschaftlich genutzt wurden.So sind unter Wald Ah- und Bv-Horizonte der Lessivé-Braunerden auch rezent immervon einer sehr starken Durchwurzelung gekennzeichnet, die zu einer Merkmalshomogenisierungin diesen Horizonten führte. Dies kann auch für die Entstehung der Merkmalsausprägungendes Decksandes eine größere Rolle spielen, als bisher angenommen(vgl. Kap. 3.7). Diese homogenen Eigenschaften sind aber auch für die Bv-Horizonte deruntersuchten Profile im Mitteldeutschen Trockengebiet bezeichnend.Diese makromorphologisch homogenen Merkmale spiegeln sich in den mikromorphologischenEigenschaften wider. Wie schon von AUROUSSEAU et al. (1985) festgestellt, gibt eskeine allgemeingültigen charakteristischen Merkmale für Bv-Horizonte. Dennoch lassensich für die Bv-Horizonte in unterschiedlichen Ausgangssubstraten typische Merkmalefesthalten.In den Geschiebedecksanden des norddeutschen Jungmoränengebietes ist ein lockeres,hohlraumreiches Gefüge (microaggregate intergrain structure) mit zahlreichen Pflanzenrestenfür die Bv-Horizonte typisch. Es sind weder besondere Orientierungsmerkmale desTons, noch Merkmale der Tonneubildung erkennbar (undifferentiated b-fabric). In den inder Hauptlage ausgebildeten Bv-Horizonten aus Baden-Württemberg (Kap. 4.3) ist ebenfallsein lockeres hohlraumreiches Gefüge typisch, das aber einen krümeligen Charakterbesitzt (crumb structure). Dies mag an dem deutlichen feineren Substrat (Lu) liegen, dasauch zur Ausprägung einer stipple speckled b-fabric in den Bv-Horizonten von Profil Mutals Merkmal der Tonmineralneubildung geführt hat (Kap. 4.3.3.2).In den Bv-Horizonten aus Löss in Sachsen-Anhalt (Kap. 5.1) ist dagegen ein mehr oderweniger kompaktiertes Korngefüge (compacted granular structure) typisch. Auch hier sindkaum Orientierungsmerkmale des Tons erkennbar, außer vereinzelt vorkommender mosaicspeckled b-fabric.Als Ergebnis einer schwachen Lessivierung sind in einigen Bv-Horizonten Mecklenburg-Vorpommerns, Sachsen-Anhalts und Baden-Württembergs sehr gut orientierte Toncutaneausgebildet: reine gelbbraune Toncutane in M 10 (Kap. 3.5.1.1), siltreiche Toncutane in127

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