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74MB - Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

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Jüngeres Jungmoränengebiet in Mecklenburg-Vorpommern – MikromorphogeneseHintergrund betrachtet eine spätglaziale Entwicklungstiefe der Lessivés im <strong>Greifswald</strong>erund Darguner Raum von 60-70 cm anzunehmen.Natürlich drängt sich die Frage auf, warum die Entwicklungstiefe des Finowbodens alsBeispiel einer spätglazialen Braunerdebildung auf Sand in der Ueckermünder Heide nur10-15 cm beträgt, während auf den unweit entfernten Geschiebemergelflächen die Bödeneine Entwicklungstiefe von 40-45 cm erreicht haben sollen.Zunächst ist der Bildungszeitraum des Finowbodens in der Ueckermünder Heide nichtgeklärt. Zwar ist dessen Bildungsende relativ gut abgesichert, nicht jedoch dessen Bildungsbeginn(Kap. 3.5.3.1; KÜHN 2001a). Mit BOGEN et al. (i. Dr.) ist der Bildungszeitraumdes Finowbodens auf das Bölling/Alleröd einzugrenzen.Doch es ist anzunehmen, dass auf den Geschiebemergelflächen schon während des Abtauensdie Entkalkung einsetzte und damit schon früh die Möglichkeit der Tonverlagerunggegeben war. Und spätestens vor etwa 14000 Jahren BP war das Eis imUntersuchungsgebiet oberflächlich weitgehend abgetaut (GÖRSDORF & KAISER 2001).Dass sofort nach der Entkalkung im Sediment vorhandener Ton in die Tiefe verlagertwerden kann und dass dies innerhalb weniger Jahrhunderte zur Ausbildung diagnostischerHorizonte führen kann, wird in Kap. 3.8.4 in Verbindung mit der Diskussion zurpedogenetischen Prozessfolge gezeigt.Weiterhin mussten aus dem zu mehr als 95% aus Sand bestehenden Sediment, in demsich der Finowboden entwickelte (vgl. Profil Len 1, Anhang-Tab. 4; BOGEN et al. i, Dr.;KAISER & KÜHN 1999; KÜHN 2001a), erst im Zuge der Silikatverwitterung aus den mittelsandigenFeinsanden Ton neu gebildet und Fe-Hydroxide freigesetzt werden.In diesem Zusammenhang sei darauf verwiesen, dass die Entwicklungstiefe der begrabenenFahlerde von Len 4 in etwa mit der in Kap. 3.8.2 theoretisch errechneten spätglazialenMindestentkalkungstiefe von 37 cm übereinstimmt.Da aufgrund der mikromorphologischen Befunde in Profil Len 4 laterale Tonverlagerungweitgehend auszuschließen ist, kann der begrabene Lessivé in Profil Len 4 als Prototypeines spätglazialen Lessivés auf Geschiebelehm betrachtet werden, während die Fahlerde-Braunerde von Profil Len 2 dessen holozäne Weiterentwicklung im Untersuchungsraumdarstellt.61

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