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74MB - Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

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Jüngeres Jungmoränengebiet in Mecklenburg-Vorpommern – DecksandgeneseVA & KARPACHEVSKIY 1983). Aber auch Bodenlebewesen besitzen, über längere Zeiträumebetrachtet, eine nicht zu unterschätzende bioturbat-homogenisierende Kraft (Überblickbei BALEK 2002).Schon innerhalb weniger Jahre können allein durch Regenwürmer kleine Artefakte vonder Oberfläche bis zu 20 cm flächig in die Tiefe verlagert werden (ARMOUR-CHELU &ANDREWS 1994). Bestätigt werden diese experimentellen Ergebnisse durch Befunde zurTiefenverteilung von 137 Cs in natürlichen Böden Schottlands, die eine komplette Homogenisierungder oberen 20-25 cm terrestrischer Böden durch Regenwürmer und Enchytraeninnerhalb der letzten 30 Jahre nachweisen konnten, während in einem Torf nach Ablagerungdes 137 Cs keine weitere signifikante Tiefenwanderung festgestellt wurde (TYLER et al.2001).In sandigen Böden unter Wald wurde eine Tiefenverlagerung von zentimetergroßen Artefaktenbis zu einer Tiefe von etwa 50 cm innerhalb von 2000 Jahren nachgewiesen (PEA-COCK & FANT 2002). Dabei begann sich eine Steinanreicherung bzw. eine Steinsohle inetwa 25 cm Tiefe auszubilden. Ebenso beschreibt LEIGH (1998) eine bis zu 50 cm reichendeTiefenverlagerung von Artefakten innerhalb der letzten 12000 Jahre in einem cover sand inSüd Carolina.Die Tiefenverteilung der Artefakte scheint dabei jeweils in engem Zusammenhang mitder Hauptdurchwurzelungszone zu stehen, die bei etwa 50 cm liegt, und mit der Tiefe derHauptdurchwurzelungszone von etwa 50 cm bei den untersuchten Standorten in Mecklenburg-Vorpommernübereinstimmt. Deshalb ist eine Steinanreicherung an der Untergrenzedes Decksandes nicht ausschließlich auf den Prozess der Perstruktion zurückzuführen,wie z.B. von KOPP et al. (1969) angenommen wurde.Da Decksande auf hydromorphen und von Grundwasser beeinflussten Standorten nursehr geringmächtig ausgebildet sind oder dort nicht vorkommen (HARTWICH 1981, HEL-BIG 1999a), könnte die Ursache dafür in der standortsbedingten geringeren Beeinflussungdurch Bioturbation im Vergleich zu weniger wassergeprägten Standorten liegen, würdeeine rein bioturbate Decksandgenese angenommen.Zu beachten bleibt dennoch, dass in rezenten Periglazialgebieten an schlecht drainiertenStandorten die Auftauzone wesentlich geringmächtiger ist, als an gut drainierten Standorten(PÉWÉ 1988). Dadurch ließen sich ebenfalls geringere Decksandmächtigkeiten an starkhydromorph beeinflussten Standorten erklären.Die von HELBIG (1999a, b) angenommene Hauptprägung des Decksandes durch eine imHolozän stattgefundene Tonverlagerung, kann aufgrund der eigenen pedogenetischenErgebnisse nicht bestätigt werden (Kap. 3.5).Der von SCHRÖDER & SCHNEIDER (1996) angenommenen Aufwehung von hohen Anteilendes Decksandes widerspricht dessen in der Regel schlechte Sortierung (So nach TRASK(1932) meist >1,7 und

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