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74MB - Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

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Oberschwaben in Baden-Württemberg4.3 Oberschwaben in Baden-WürttembergDie Auswahl der Leitprofile bei Winterstettenstadt und Muttensweiler erfolgte gemeinsammit Dr. M. KÖSEL (LGRB Baden-Württemberg).4.3.1 Geologisch-bodenkundliche EinordnungDie untersuchten Bodenprofile befinden sich im südwestdeutschen Alpenvorland westlichvon Winterstettenstadt auf der Äußeren Jungendmoräne und südöstlich vonMuttensweiler auf dem der Äußeren Jungendmoräne vorgelagerten Ingoldinger Schotterfeld(Abb. 4.7).Abb. 4.7: Lage der Profile auf der Äußeren Jungendmoränein OberschwabenDie Jungendmoräne stellt die äußerste,morphologisch deutlich,auch als Wall fassbare, Eisrandlagedes würmzeitlichen Rheingletschersdar. Sie wurde vor ca. 20 000 Jahrenim Zuge des hochwürmzeitlichenEisvorstoßes abgelagert, der ausdem Alpenrheintal ca. 60 km weit indas Vorland vorrückte. Die zeitlicheEinordnung der Jungendmoräne insHochwürm kann aufgrund verschiedenerAltersdatierungen alsgesichert angesehen werden(SCHREINER 1992: 190).Typische Reliefelemente der ÄußerenJungendmoräne sind Toteishohlformen,die besonders zahlreichauf dem Scheitelbereich des Endmoränenwallsvorkommen und dortin ein stark kuppiges Relief eingebundensind.Im Bereich der Vollformen tretenmittel (4-6 dm) und mäßig tief entwickelte (6-10 dm) Parabraunerden auf. In Hohlformenkommen tiefe Parabraunerden und schwächer lessivierte Subtypen bzw. Übergänge zuBraunerden aus zum Teil komplexer aufgebauten und stärker periglazial beeinflusstenAusgangssubstraten vor. In rezent und ehemals landwirtschaftlich genutzten Abschnittendes Endmoränenwalls wurde das Bodenmuster durch Erosions- und Akkumulationsvorgängeüberprägt. In erosionsgefährdeten Reliefpositionen finden sich daher miterodierten Parabraunerden deutlich verkürzte Bodenprofile sowie stellenweise Pararendzinen.Das abgetragene Bodenmaterial überlagert an Unterhängen und in Hohlformen diehier verbreiteten Bodentypen als 4-10 dm mächtiges Kolluvium.Auf dem Ingoldinger Schotterfeld südlich von Muttensweiler herrschen tiefe Parabraunerdenvor, die unter Wald häufig podsoliert sind. In flachen Hohlformen sind tiefe Parabraunerdenund Braunerde-Parabraunerden verbreitet, während überwiegend inRinnen 4-10 dm mächtige Kolluvien dominieren (KÖSEL 1994).Die systematische pedo-geomorphologische Bearbeitung der Hohlformen ergab typischeSediment- und Bodenabfolgen, die im Hinblick auf die geomorphodynamischen und bodengenetischenVerhältnisse im Spätglazial neue und für diesen Raum bisher unbekannteResultate ergaben (KÖSEL 1996: 37ff, 64f.). Auf der Endmoräne und dem IngoldingerSchotterfeld kommen Profile in flachen Hohlformen und konkaven Unterhängen vor, die92

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