11.07.2015 Aufrufe

74MB - Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

74MB - Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

74MB - Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Jüngeres Jungmoränengebiet in Mecklenburg-Vorpommern – MikromorphogeneseHydromorphiemerkmale in Form von Fe-Hydroxid-Ausfällungen in der Matrix undÜberzügen auf Porenrändern und vereinzelt auf Toncutanen, sind zwar vorhanden, besitzenjedoch keine profilprägende Wirkung.3.5.1.1.3 Bodengenetische Schlussfolgerungen und DiskussionAnhand unterschiedlicher Ausprägung und Lage im Porensystem lassen sich verschiedeneToncutangenerationen unterscheiden.Zu einer älteren Tonverlagerungsphase zählen undulös auslöschende Toncutane und Porenverfüllungen,sowie meist gebogene gelbbraune, manchmal mikrolaminierte Toncutanfragmente.Ist die Fragmentierung der Toncutane anhand der Mikro-Gefügemerkmaleauf Bioturbation zurückzuführen, kann in der Regel keine relative chronologische Einordnungvorgenommen werden.Zu jüngeren Tonverlagerungsphasen zählen gut orientierte Toncutane und Toncutanbrückenmit scharfen Auslöschungsbändern im Bv, Ael- und Ael+Bt- und Bt-Horizont.Die jüngste anthropogen verursachte Ton- bzw. Feinsubstanzverlagerung kann anhandvon sehr staubigen grauschwarzen siltreichen Toncutanen (vd) festgestellt werden, diemeist nur an Porenunterseiten ausgebildet sind (Tafel 1: 5, 6: rote Pfeile, innere Laminen).Diese können nach KWAAD & MÜCHER (1977), MACPHAIL (1986) und SLAGER & VAN DEWETERING (1977) auf Entwaldungsphasen zurückgeführt werden. Bei schlechter Sortierungim Tonhäutchen sowie erkennbarem Holzkohleanteil kann dies mit einem durchAckerbau verursachten Gefügezusammenbruch des Oberbodens zusammenhängen (JON-GERIUS 1970). Die dadurch nachfolgende Feinsubstanz- bzw. Tonverlagerung wirkt sichjedoch nicht profildifferenzierend aus. Kolluviale Entstehung kann aufgrund der geringenReliefintensität ausgeschlossen werden.Die Bildung der Silt-Ton-Kappen mit tonreicher Basis wird von HUIJZER (1993: 182, 200)auf vertikale Verlagerung von Feinmaterial unter periglazialen Klimabedingungen durchAustauen des hangenden Bodens bzw. durch saisonales Auftauen der Auftauzone zurückgeführt.Im Schliff bei 47 cm finden sich zahlreiche Kappen mit seitlich geneigterOrientierung der Kornoberfläche, die teilweise auch schon makromorphologisch zuerkennen sind (Tafel 1: 3). Die von HUIJZER (1993: 178) beobachtete Verknüpfung seitlichgeneigter Kappen mit makro- bzw. mikroskopischen Kryoturbationsmerkmalen ließ sichhier jedoch nicht nachweisen.Nun stellt sich die Frage, ob es sich bei den Merkmalen (Ton-Silt-Kappen, Bt-Schmitzen)im Übergangsbereich zwischen Ael- und Bt-Horizont nicht einfach um eine Tieferlegungdes Bt-Horizontes im Zuge der Pedogenese handelt.Gegen eine Merkmalsausprägung durch einfache Degradation der oberen Bt-Bereiche imSinne einer Tieferlegung sprechen:1) Toncutanbruchstücke ohne Reaktivierungsmerkmale im Ael-Horizont, sowie guterhaltene Toncutane im Ael-Horizont als Merkmal einer jungenTonverlagerungsphase,2) Toncutanbruchstücke in isolierten Bt-Schmitzen, die im Übergangsbereichzwischen Ael- und Bt-Horizonten bzw. in Ael+Bt-Horizonten zu finden sind, und3) fehlende Degradationserscheinungen von Bt-Aggregaten im Sinne von BULLOCK(1960) und BULLOCK et al. (1974), die eine Tonverarmungszone am Rand vonAggregaten mit tonhaltigem Kern beschreiben.Auch eine Auflösung der Bt-Horizonte durch das Mitreißen von Bodenmaterial in Wurzeltellerndurch Baumwürfe ist denkbar (ROESCHMANN 1968). Dies ist nicht völlig auszuschließen,doch sind im Gelände keine weiteren auf Baumwurf hinweisenden Merkmale,wie von BEATTY & STONE (1986), BROWN (1977), KOOI (1974), LANGOHR (1993), PAWLUK &31

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!