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74MB - Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

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Jüngeres Jungmoränengebiet in Mecklenburg-Vorpommern – Zusammenfassunghen nicht signifikant sind (Irrtumswahrscheinlichkeit ≥ 5%) und damit als Tendenzen zuinterpretieren sind.Nach den tonmineralogischen Befunden liegt die stärkste Verwitterungsintensität im Sinnevon Tonmineralneubildungen in den Bv-Horizonten vor. Findet der Befund des Fehlensvon Vermiculit im Bt-Horizont der Fahlerde-Braunerde J2/5 weitere Bestätigung,fand in diesen Bt-Horizonten nach der Entkalkung des Geschiebemergels kaum weitereVerwitterung statt (Kap. 3.4).Körnungsquotienten und Tiefenverteilungen der Spurenelemente Zr und Ba unterstützenden Feldbefund einer Schichtgrenze zwischen Ael- und Bv-Horizonten, wobei dies nocheiner weiteren statistischen Absicherung bedarf. Anhand der pedogenen Oxide und derQuotienten der Hauptelemente ist die intensivste Verwitterung im Ah-, Bv- und den Ael-Horizonten zu verzeichnen. Die Bt-Horizonte der Lessivés sind gering verwittert undvorwiegend durch die Prozesse der Entkalkung und Tonanreicherung entstanden.Bei einem Vergleich der Profil-Mittelwerte verwischen manchmal die charakteristischenMerkmale der jeweiligen Profile aufgrund der häufig weiten Standardabweichung einzelnerParameter. Bei Betrachtung der Tiefenfunktion einzelner Parameter in den jeweiligenProfilen bleiben die besonderen Eigenschaften erhalten. Dies liegt vornehmlich an derlateralen Heterogenität der Böden gleichen Typs im Jungmoränengebiet, deren Ursache indem kleinräumigen Wechsel des Ausgangssubtrates in einer Eiszerfallslandschaft zu suchenist.Die mikromorphologischen Befunde der sieben eingehend untersuchten Lessivé-Braunerden zeigen, dass ein Teil der Tonverlagerung im Spätglazial stattgefunden hat.Dies wird insbesondere deutlich bei Tonverlagerungsmerkmalen, wie Toncutane undToncutanbruchstücke, die mit periglazial entstanden Gefügemerkmalen (linsenförmigplattiges Gefüge, Silt-Ton-Kappen) vergesellschaftet vorkommen (Kap. 3.5.1.2). Trotz derunterschiedlichen Ausgangssubstrate (s.o.) sind in fast allen Profilen gleiche Tonverlagerungsmerkmalefestzustellen: (1) mindestens drei und manchmal vier Tonverlagerungsphasen,von denen eine ins Spätglazial zu stellen ist. (2) Eine Tiefenverteilung derToncutanbruchstücke, die nicht über 70 cm hinausgeht (Ausnahme sind die durch Sandkeileperiglazial beeinflussten Bt-Horizonte).Besonders die Lessivés mit Sandkeilen (Bar 100, Bar 200; Kap. 3.5.1.2) geben in Verbindungmit systematischen mikromorphologischen Untersuchungen Hinweise zu spätglazialenLessivierungsphasen. Die mikromorphologisch-stratigraphischen Befunde vonProfil Len 4 (Kap. 3.5.3.3), die durch OSL-Datierungen abgesichert sind, erhärten dieHypothese einer spätglazialen bzw. frühholozänen Lessivierungsphase.Die unterschiedlichen Reliefpositionen der zu vergleichenden Böden werden in Kapitel3.6 diskutiert und definiert.Im Kapitel 3.8 werden eingehend die verschiedenen Möglichkeiten der spätglazialen Entkalkungsgeschwindigkeit,-tiefe und Lessivierungsgeschwindigkeit erörtert.Über die Intensität, d.h. die Menge des verlagerten Tons, können zwar keine Aussagengemacht werden, jedoch ist zum Beginn der Jüngeren Dryas für die Lessivés eine Entwicklungstiefevon etwa 40-70 cm anzunehmen. Dies lässt sich einerseits aus der Tiefenverteilungder Toncutanbruchstücke in den Bt-Horizonten auch in Verbindung mit derSandkeilgenese und andererseits aus den Befunden von Profil Len 4 folgern (Kap.3.5.3.4).Auf Grundlage der Feldbefunde, der boden- und geochemischen Parameter, der Körnungsdatenund vor allem der mikromorphogenetisch-stratigraphischen Befunde wirdein einfaches Modell zu spätglazial/holozänen Lessivégenese vorgestellt (Kap. 3.9).78

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