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74MB - Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

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Dyckerhoff Steinbruch im südlichen Main-Taunus-Vorland (Hessen)IV fBt sonst weitgehend ungestört sind, hat die Tonverlagerung in der Parabraunerde überwiegendnach dem bioturbaten Einfluss stattgefunden.Möglicherweise ist damit der IV fA(x)h(?)-Horizont als Rest einer schwachen spätglazialenSchwarzerdebildung zu betrachten, der durch die nachfolgende spätglaziale Lessivierungnicht vollständig überprägt wurde.Dass eine schnelle Entstehung organischer Substanz und deren Verteilung in die Tiefe möglichist, zeigte schon KUBIËNA (1943, 1948) experimentell: die Bioturbation von Collembolenund Lumbriciden führte innerhalb weniger Monate zu Ah-Horizonten, die KUBIËNA (1948: 15)bodentypologisch als „Mullrendsina“ einordnete. Diese würden nach AG BODEN (1998) jenach Carbonatgehalt als Pararendzinen oder Rendzinen klassifiziert werden.Staubige gelbbraune Toncutane und der überwiegende Anteil der reinen eigelben Toncutaneund Toncutanbruchstücke im IV fBt- und IV fBtv-Horizont sind als Zeugen zweier Tonverlagerungsphasenzu betrachten, die vor der Überdeckung durch das Sedimentpaket III entstandensind.In beiden III flCv-Horizonten kommen zwar Toncutanbruchstücke vor, doch sind in-situ-Toncutane im Gegensatz zum Liegenden kaum vorbreitet. Die Toncutanbruchstücke sindüberwiegend bei Ablagerung des Sedimentes entstanden, d.h. sind Merkmale des vor derUmlagerung im Einzugsbereich der Doline entstandenen spätglazialen Bt-Horizontes.Aufgrund der deutlichen Beimengungen von Mineralen der Laacher See-Tephra ist die chronostratigraphischeEinordnung des Sedimentpaketes III problematisch. Nach OSL-Altern,die mit dem Multiple-Aliquot-Verfahren (MA) ermittelt wurden, ergibt sich ein Modell-Altervon 6,5-11,4 ka (DD6 & DD4) für den Ablagerungszeitraum der Schicht III, der damit imAltholozän/Älteren Atlantikum liegt.Durch den hohen Anteil an Mineralen der Laacher See-Tephra besteht bei dem Multiple-Aliquot-Verfahren (Bestimmung an Mineralgemischen) jedoch die Gefahr einer deutlichenAltersunterbestimmung, der durch vulkanische Feldspäte verursacht sein kann (HILGERS etal i. Vorb.; KÜHN & HILGERS i. Vorb.). Dadurch ist mit großer Sicherheit auch der Unterschiedbei den Altern zu erklären, die mit unterschiedlichen Bestrahlungstechniken bei derProbe DD5 ermittelt wurden.Um diesen Fehler auszuschließen, wurde eine Nachbestimmung einzelner Proben mittelsder Single-Aliquot-Methode (SAR) an Quarzen der Fraktion 100-200 µm durchgeführt, da beiQuarzen in diesem Fall ein vulkanischer Ursprung mit Sicherheit auszuschließen ist.Die mit diesem Verfahren nachbestimmte Probe DD7 bestätigt die MA-Alter des liegendenLösses (s.o.). Die mit dem MA-Verfahren ermittelten Alter der Probe DD6 aus dem lCv1-Horizont sind dagegen eindeutig zu jung, da nach dem genaueren SAR-Verfahren ein Altersbereichvon 13,2±0,8 ka bzw. von 11,5-14,8 ka (mit unterschiedlichen Wassergehaltenberechnet) ermittelt wurde (vgl. Anhang-Tab. 18).Findet dieses zuletzt ermittelte Alter bei der vorgesehenen Nachbestimmung der ProbenDD5 und DD4 seine Bestätigung, wird dadurch die Annahme von HILGERS et al. (i. Vorb.)unterstützt, dass es sich bei dem Sedimentpaket III um die Hauptlage und nicht um einaltholozänes Kolluvium handelt.Vor Ablagerung der Schicht II im Atlantikum (OSL-Probe DD3 mit ca. 5,3-7,5 ka bzw. 5,9-8,6ka nach der regenerativen bzw. additiven Bestrahlungstechnik, MAR) entwickelte sich inSchicht III einerseits eine Schwarzerde (III fAxh) und bestätigt damit die Auffassung vonROGAAR et al. (1993), dass in Rheinhessen vor der (alt-)holozänen SchwarzerdebildungsphaseLessivierung stattgefunden hat. Andererseits kann auch schon eine schwache Degradationder Schwarzerde (III fAxh) in Form von Lessivierung stattgefunden haben. Diese Degradationwar jedoch bis zur Ablagerung der Schicht II im Atlantikum noch nicht weit fortgeschritten,da diese noch aus einem stark humosen Kolluvium besteht.122

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