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74MB - Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

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Dyckerhoff Steinbruch im südlichen Main-Taunus-Vorland (Hessen)5.2.1.1 Mikromorphologische CharakteristikaDie Tiefenverteilung der mikromorphologischen Merkmale ist aus Anhang-Tabelle 17b ersichtlich.In der ältesten mikromorphologisch untersuchten Schicht IV ist neben dem SubpolyederMikrogefüge (subangular blocky microstructure) vor allem das Schwammgefüge (spongy structure)typisch, das durch Bioturbation gebildet wird.Es lassen sich in dieser pedosedimentären Einheit zwei Tonverlagerungsphasen feststellen,die anhand unterschiedlicher Ausprägung der Toncutane zu unterscheiden sind. Im IV fBtv-Horizont kommen überwiegend staubige braune Toncutane mit einer Dicke von 10-30 µmvor (Tafel 16: 1). Neben diesen charakterisieren im IV fBt-Horizont vor allem reine gelbbraunebis eigelbe Toncutane (10-50 µm, selten > 50 µm) eine weitere Tonverlagerungsphase (Tafel16: 2, 3). Alle Toncutane sind sehr gut orientiert, teilweise mikrolaminiert und besitzenkeinerlei Reorientierungsmerkmale.Mit zunehmender Tiefe nehmen die Tonverlagerungsmerkmale ab. Überwiegend aus reinenToncutanen entstandene Toncutanbruchstücke sind im IV fBt bis in eine Tiefe von etwa 275cm nachzuweisen.Vor allem im Übergangsbereich zwischen III lCv2 und IV fBt von 224-234 cm sind sehr staubigeToncutane (very dusty coatings) an Porenunterseiten festzustellen (Tafel 16: 4). Auch tauchenhier erstmalig braune Hornblenden mit Magnetitrand, Augite und Bimskörner (∅ biszu 300 µm) als charakteristische Vertreter der Laacher See-Tephra auf.In beiden lCv-Horizonten kommen Toncutanbruchstücke vor (Tafel 16: 5, 6) und in geringemMaße sind ungestörte Toncutane (sehr staubig, staubig und reine eigelbe) als Illuviationsmerkmalevorhanden (Tafel 16: 7, 8). Einzelne, schwach staubige Toncutane im flCv1 undflCv2 zeigen Reorientierungsmerkmale (Tafel 17: 1).Charakteristisch für den III fBt-Axh-Horizont ist das Schwamm- (spongy structure) und Krümelgefüge(crumb structure), aber auch nach oben zunehmendem Subpolyeder-Gefüge (subangularblocky structure) (Tafel 17: 2, 3). Minerale der LST-Assoziation (braune Hornblenden,Titanaugite), vulkanische Gläser und Bimskörner (∅ 100-400 µm), Schieferbruchstücke undEinzelkörner mit feinkörnigen grauschwarzen „Kappen“ zeugen vom starken Einfluss desLaacher See-Vulkanausbruchs (Tafel 17: 4, 5).Bezogen auf das gesamte Profil sind Tonverlagerungsmerkmale im III Bt-fAxh am deutlichstenausgeprägt. Reine eigelbe und rotbraune Toncutanbruchstücke (limpid fragments of claycoatings) sind vor der Schwarzerdeausbildung entstanden (Tafel 17: 6, 7), die ungestörtenreinen eigelben Toncutane danach (Tafel 17: 4, 5).Das Gefüge des II fBtv ist bioturbat beeinflusst (mamillated vughs), doch insgesamt etwas besserausgebildet als im Hangenden (subangular blocky structure, compacted granular structure).Toncutane innerhalb und auch zwischen den Aggregaten zeigen Tonverlagerung nach Bioturbationund Umlagerung an (Tafel 17: 8). Zusammengesetzte Toncutane aus reinen (äußereLaminen) und aus staubigen (innere Laminen) zeigen zwei unterschiedliche Tonverlagerungsphasenmit der staubigen Ausprägung als der jüngeren.Typisch für das Kolluvium bis zur Untergrenze des II fBt ist eine fleckige Erscheinung, dieauf Unterschiede der Fe-Humus-Gehalte in der Matrix (groundmass) schließen lassen. Dies istvermutlich auf Vermischung von humusarmen und humusreichen Material infolge des Umlagerungprozesseszurückzuführen. Hierbei wurden auch Primär-Carbonate (Calcitkristallemit ~ 500 µm Durchmesser) in des Sediment eingearbeitet. Tonverlagerungsmerkmale, staubigeund untergeordnet auch reine Toncutane, sind insgesamt sehr schwach ausgeprägt,vereinzelt kommen Toncutanbruchstücke beider Ausprägungen vor. Holzkohlebruchstücke,Schieferbruchstücke, ebenso wie braune Hornblenden und Augite der LST sind in jedemSchliff zu finden.118

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