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74MB - Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

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ZusammenfassungUngestörte braune staubige und braungraue sehr staubige Toncutane ohne Reorientierungsmerkmalesind Kennzeichen nicht weiter veränderter Tonverlagerungsphasen, dieholozänen Bodenbildungsprozessen zugeordnet werden können.Vor oder mit Entstehung der holozänen Tonverlagerungsmerkmale führte in den brandenburgischenProfilen ein schwach hydromorpher Einfluss zur Ausbildung von Fe-Mn-Hydroxid-Ausfällungen in Silt-Ton-Verfüllungen und teilweise zur Ausbildung von Fe-Hydroxid-Überzügen auf Toncutanen (Anhang-Tab. 14: hypocoatings on clay coatings). Danachist kein entsprechender Einfluss mikromorphologisch nachzuweisen, da die jüngerenTonverlagerungsmerkmale keine Fe-Hydroxid-Ausfällungen oder -Überzügeaufweisen (Tafel 10; 11). Im Lessivé aus Schleswig-Holstein datieren oxidische Überzügeauf Toncutanen eine hydromorphe Beeinflussung in den Zeitraum nach der Tonverlagerung.In allen drei Profilen weisen die Bv-Horizonte der im Decksand entwickelten Braunerdecharakteristischerweise ein durch Bioturbation geprägtes Gefüge auf. Da keinerlei mikromorphologisch-periglazialenMerkmale festzustellen sind, lässt sich die These einervorwiegend unter periglazialen Bedingungen entstandene Verbraunung nicht bestätigen.Eventuell periglazial entstandene Gefügeformen lassen sich mikromorphologisch nichtmehr nachweisen, da alle früheren Gefügeausprägungen im Bv-Horizont durch holozäneBioturbation zerstört wurden.Die vorgestellten mikromorphogenetischen Befunde aus den Braunerden über fossilenParabraunerden in Baden-Württemberg zeigen mindestens drei bzw. vier Tonverlagerungsphasen,von denen mindestens eine Phase als reliktisch zu beurteilen und ins Spätglazialzu stellen ist. Im fAh-Horizont sind reine Toncutanbruchstücke verbreitet. Direktunter dem fAh-Horizont blieb im Profil 5B als Merkmal einer periglazialen Überprägungein plattig-linsenförmiges Gefüge erhalten. In den Platten finden sich Toncutanbruchstücke.Der pedo-geomorphologische Befund, die TL-Modellalter der Sedimente und Makrorestfundeaus dem fAh-Horizont von Profil 5B stützen diese Einordnung (Kap. 4.3.2.3).Die restlichen Ausprägungen der Tonverlagerungsphasen sind überwiegend Merkmaleder holozänen Pedogenese. Nachdem in Profil 5B die TL-Modellalter (Kap. 4.3.2.3) desSedimentes über dem Lessivé ein frühholozänes bzw. jüngeres Alter besitzen, sind Verbraunungund schwache Lessivierung in den oberen 50 cm beider Profile als Merkmale derholozänen Bodenbildung zu betrachten.Da beide Profile stratigraphisch und bodentypologisch ähnlich aufgebaut sind, lassen sichdie weiteren chronostratigraphischen Befunde von Profil 5B auf Profil Mut übertragen,ohne dabei größere Unsicherheiten zu riskieren. Die Hauptlage zeigt dabei neben Verbraunungsmerkmalenschwache Anzeichen von Lessivierung, die mikromorphologischnachzuweisen sind.Mikromorphogenetische Befunde aus Sachsen-Anhalt und HessenFür einen weiteren mikromorphogenetischen Vergleich wurden außerhalb der Jungmoränengebietezwei Leitprofile aus dem Mitteldeutschen Trockengebiet in Sachsen-Anhaltfeldbodenkundlich aufgenommen, in die regionale Bodenlandschaft eingeordnet, sowieeingehend mikromorphologisch analysiert und interpretiert. Aus dem südlichen Taunusvorlandin Hessen wurde ein etwa 4 m mächtiges, stark differenziertes Boden- und Sedimentprofilvorgestellt, sowie mikromorphogenetisch-stratigraphisch eingehenduntersucht.Während im Profil KA 51 bei Karsdorf (Kap. 5.1.2) von einer kontinuierlichen Bodenbildungsrichtungder Fahlerde-Braunerde auszugehen ist, kann für die humose Braunerde-Fahlerde (Profil KA 96) im Hakel schon anhand der makroskopisch erkennbaren, sehrdunklen Ton-Humus-Cutane im tiefsten Bt-Bereich für diesen Lessivé eine vorhergehende144

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