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74MB - Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

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Älteres Jungmoränengebiet in Brandenburg südlich von BerlinSedimenten und Böden in sandigen Substraten nicht immer mikromorphologisch nachzuweisenist, selbst bei eindeutigen makromorphologischen Befunden (HUIJZER 1993).Es lassen sich in beiden Profilen mindestens drei Tonverlagerungsphasen (sehr staubig,staubig und rein) anhand ungestörter Toncutane feststellen, wie dies bei allen untersuchtenProfilen der Fall ist. Jedoch ist im Profil Horstfelde kein eindeutiger Bezug einzelnerTonverlagerungsmerkmale zu periglazial entstandenen mikromophologischen Eigenschaftenherzustellen, wie das bei den Profilen Bar 100/200 möglich ist (Kap. 3.5.1.2).Reine gelbbraune Toncutanbruchstücke kommen im Vergleich zu den in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern untersuchten Profilen hier bis in eine Tiefe vonetwa 70 cm (Profil Horstfelde) bzw. bis etwa 100 cm (Profil Thyrow) vor. Ist diese Ausprägungder Toncutanfragmente auf periglazialen Einfluss zurückzuführen, kann diegrößere Tiefe ihres Vorkommens in Zusammenhang mit dem kontinentaleren Klima undder länger andauernden periglazialen Phase im Älteren Jungmoränengebiet Brandenburgsim Vergleich zum nördlich anschließenden Jüngeren Jungmoränengebiet liegen.In beiden Profilen kommen überwiegend reine und weniger staubige Toncutanbruchstückevor. Die reinen Toncutanbruchstücke sind möglicherweise Zeugen der ältesten viertenTonverlagerungsphase, wie dies in den Profilen Bar 100 und Bar 200 gezeigt wurde(Kap. 3.5.1.2). Wird der These der periglazialen Entstehung der Bt-Schmitzen gefolgt, wiesie in Kapitel 3.5.1.1.3 dargelegt wurde, gehörten auch die in Bt-Schmitzen vorkommendenToncutanbruchstücke zu dieser ältesten Tonverlagerungsphase.Weiterhin weisen Reorientierungsmerkmale an Toncutanen und Silt-Ton-Verfüllungenauf durch periglazialen Einfluss veränderte Tonverlagerungsmerkmale und damit aufspätglaziale Tonverlagerung hin (vgl. Kap. 3.5.1.1.3; KÜHN et al. 2002).Ebenso als Zeugnis einer älteren bzw. der ältesten Tonverlagerungsphase sind die reorientierenTon-Silt-Verfüllungen mit Fe-Hydroxid-Ausfällungen zu betrachten (Tafel 10:6, 7). Die jüngeren daran angelagerten Toncutane zeigen keinen weiteren hydromorphenEinfluss.Die Toncutanbrücken zwischen den Mineralkörnern in den Bt-Bändern des Profils Horstfeldesind eindeutig ein Kennzeichnen von Tonverlagerung, die zur Ausbildung der Bt-Bänder führte. Dadurch ist eine sedimentäre Genese auszuschließen (RAWLING 2000). Obdie Toncutanbrücken in Zusammenhang mit dem Austauen der Bodengefrornis im Spätglazialentstanden sind, wie PAYTON (1992, 1993) vermutet, oder ob sie ein Merkmal vertikalerwie horizontaler pedogenetischer Verlagerungsprozesse sind (GOETZ 1970), kannanhand der mikromorphologischen Kennzeichen nicht entschieden werden. Aufgrunddes ausgeprägt flachen Reliefs im Umfeld des Profils dürfte jedoch ein lateraler pedogenetischerEinfluss von untergeordneter Bedeutung sein.Zusammenfassend lassen sich in beiden untersuchten Profilen mikromorphologischeMerkmale feststellen, die auf schon im Spätglazial stattgefundene Tonverlagerung hinweisen:reine gelbbraune Toncutanbruchstücke in Bt-Schmitzen, Reorientierungsmerkmaledes Tons in Toncutanen und Ton-Silt-Verfüllungen von Poren.Nach Erachten des Autors ließe sich diese Interpretation allein anhand der Befunde ausbeiden Profilen jedoch nicht ausreichend begründen. Aufgrund der stratigraphischenVergleichbarkeit und der Ähnlichkeiten der substrat- und bodentypologischen Ausprägungmit den unzweideutigen mikromorpho-stratigraphischen Befunden der Profile Bar100/200 (Kap. 3.5.1.2; KÜHN i. Dr. a) aus dem Mecklenburgischen Jungmoränengebiet,scheint der Analogieschluss gerechtfertigt, dass die im vorigen Absatz aufgezählten mikromorphologischenMerkmale einer ältesten Tonverlagerungsphase entsprechen.Da die Entstehung der Bt-Schmitzen mit darin enthaltenen Toncutanbruchstücken, dieReorientierungsmerkmale der Toncutane und Silt-Ton-Verfüllungen einer periglazialenBeeinflussung zugeschrieben werden können, ist im Raum Thyrow/Horstfelde für diese90

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